TotalEnergies Aktie: Partner springen ein

Exportkreditagenturen ziehen sich aus Mosambik-Projekt zurück. Das Konsortium um TotalEnergies schließt die Finanzierungslücke mit zusätzlichem Eigenkapital und treibt parallel ein E-Methan-Projekt in den USA voran.

TotalEnergies SE Aktie
Kurz & knapp:
  • Finanzierungslücke durch Rückzug von UKEF und Atradius
  • Konsortium stellt zusätzliches Eigenkapital bereit
  • Kritik an Sicherheitslage in Mosambik zurückgewiesen
  • Neues E-Methan-Projekt in Nebraska geplant

Das 15,4 Milliarden US-Dollar schwere LNG-Projekt in Mosambik steht vor einer grundlegenden Neustrukturierung der Finanzierung. Die britische Exportkreditagentur UK Export Finance (UKEF) und die niederländische Atradius haben sich am Montag aus der Finanzierung zurückgezogen – offiziell wegen zunehmender Sicherheitsrisiken im Land.

Die Entscheidung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Das Projekt liegt seit 2021 auf Eis, nachdem die Gewalt in der Region Cabo Delgado eskaliert war. TotalEnergies hatte damals Force Majeure ausgerufen. Jetzt, wo der französische Energiekonzern und seine Partner das Projekt wiederbeleben wollen, fehlt plötzlich ein zehnprozentiger Anteil der externen Finanzierung.

Konsortium übernimmt fehlende Milliarden

Die Reaktion des Konsortiums lässt aufhorchen: Sämtliche Partner – darunter die mosambikanische Regierung sowie indische, thailändische und japanische Unternehmen – haben sich bereit erklärt, zusätzliches Eigenkapital bereitzustellen. Sie decken damit vollständig den Ausfall der beiden Exportkreditagenturen ab.

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TotalEnergies hält gut ein Viertel der Anteile am Projekt und wird entsprechend tiefer in die Tasche greifen müssen. Rund 90 Prozent der ursprünglich beteiligten Kreditgeber haben ihre Finanzierungszusagen bestätigt – ein Signal dafür, dass die wirtschaftliche Substanz des Projekts weiterhin überzeugt.

Kritik an Sicherheitslage weist das Unternehmen zurück

Brisant ist das Timing der niederländischen Regierung. Sie veröffentlichte am 1. Dezember zwei Berichte externer Berater zur Menschenrechtslage in Cabo Delgado – obwohl Atradius zu diesem Zeitpunkt bereits aus der Finanzierung ausgestiegen war.

TotalEnergies kritisierte scharf, dass die beauftragten Berater Clingendael und Pangea Risk keine eigenen Untersuchungen vor Ort durchgeführt, sondern sich hauptsächlich auf Informationen Dritter gestützt hätten. Das Unternehmen verweist bezüglich der Vorwürfe über Menschenrechtsverletzungen durch mosambikanische Sicherheitskräfte auf seine Stellungnahme vom 20. November.

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Parallelprojekt in Nebraska nimmt Fahrt auf

Während in Mosambik die Finanzierung neu geordnet wird, treibt TotalEnergies sein E-Methan-Geschäft voran. Gemeinsam mit TES, Osaka Gas, Toho Gas und ITOCHU wurde ein Joint Development Agreement für eine großangelegte e-NG-Anlage in Nebraska unterzeichnet.

Die Anlage soll ab 2030 jährlich 75.000 Tonnen synthetisches Erdgas produzieren – hergestellt aus erneuerbarem Wasserstoff und biogenem CO₂ aus Bioethanol-Anlagen. Die japanischen Partner Osaka Gas und Toho Gas haben sich bereits als Hauptabnehmer positioniert und wollen damit ihr Ziel erreichen, bis 2030 ein Prozent klimaneutrales Gas in ihr Netz einzuspeisen.

Die finale Investitionsentscheidung für das 250-MW-Projekt soll 2027 fallen. TotalEnergies und TES halten je 33,35 Prozent, die japanischen Unternehmen zusammen ein Drittel der Anteile.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.