TotalEnergies setzt ein klares Zeichen: Statt Rückzug aus Afrika vollzieht der französische Energieriese eine strategische Neuausrichtung mit Fokus auf hochwertige Explorationsprojekte. Gleich zwei neue Lizenzvereinbarungen in Nigeria und der Republik Kongo markieren einen bedeutenden Kurswechsel. Doch können diese Schritte die Wachstumsambitionen des Konzerns wirklich befeuern?
Strategischer Coup nach über einem Jahrzehnt
In einer branchenweit beachteten Entwicklung sicherte sich TotalEnergies als erstes internationales Unternehmen seit über zehn Jahren neue Explorationslizenzen vor der Küste Nigerias. Die Blöcke PPL 2000 und PPL 2001 umfassen 2.000 Quadratkilometer im ertragreichen West-Delta-Becken – und TotalEnergies führt das Konsortium als Betreiber mit 80 Prozent Anteil an.
Fast zeitgleich kam die Nachricht von der Lizenz Nzombo vor der Küste der Republik Kongo, wo TotalEnergies ebenfalls die operative Führung übernimmt. Die Nähe zu bestehenden Produktionsanlagen verspricht dabei wertvolle Synergien.
Kevin McLachlan, Senior Vice-President Exploration bei TotalEnergies, bewertet die Entwicklungen als „Meilenstein“, der vollständig mit der Unternehmensstrategie übereinstimme: kostengünstige und emissionsarme Entwicklungen mit hohem Potenzial.
Kapitalumschichtung statt Afrika-Exit
Hinter den jüngsten Aktivitäten verbirgt sich eine klare Strategie:
- Fokus auf Operateursrolle: TotalEnergies konzentriert sich auf Projekte, bei denen es die operative Kontrolle behält.
- Qualität vor Quantität: Reife oder nicht-operierte Vermögenswerte wurden abgestoßen, um Kapital für vielversprechendere Aussichten freizusetzen.
- Stärkung der Kernregion: Westafrika bleibt eine historisch wichtige Region, das Engagement wird neu justiert, nicht beendet.
Die nigerianische Regierung begrüßte den Schritt ausdrücklich als Unterstützung für den Wandel hin zu einer gasbasierten Wirtschaft.
Was bedeutet das für Investoren?
Die Aktie zeigt sich nach den Meldungen nahezu unverändert und notiert knapp über dem 50-Tage-Durchschnitt. Die größeren Herausforderungen bleiben spürbar: Das Papier liegt noch immer rund 17 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch und muss seit Jahresbeginn leichte Verluste verbuchen.
Die wirkliche Bewährungsprobe steht nun unmittelbar bevor. Heute spricht CEO Patrick Pouyanné auf der Barclays CEO Energy-Power Conference – möglicherweise ein erster Indikator für die Stimmung im Konzern. Die eigentlichen Feuerproben folgen jedoch Ende des Monats:
- 29. September 2025: Investor Day mit detaillierten Strategie-Einblicken
- 30. Oktober 2025: Veröffentlichung der Q3-Zahlen 2025
TotalEnergies hat mit dem Doppelschlag in Afrika eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass der Konzern in der Region nicht nur präsent bleibt, sondern aktiv in zukunftsträchtige Projekte investiert. Ob diese strategische Weichenstellung die erhoffte Wirkung entfaltet, werden die komm Wochen zeigen.
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