Trading-Treff

Trump, Government Shutdown und der USD Index

Kaum ein Tag vergeht an dem man nicht etwas zum schmunzeln oder Kopfschütteln vom US Präsidenten hört. Auch heute ist da kein anderer Tag und ich konnte am Morgen folgendes bei CNBC lesen.

„If we have to close down our government, we’re building that wall,“ Trump said at a rally in Arizona.

Kurz gesagt er verlangt vom Kongress eine Freigabe von Mitteln zum Bau der Mauer an der Mexikanischen Grenze und droht, dass sollte dieses nicht geschehen, es zu dem sogenannten Government Shutdown kommen wird, weil er das Budget Gesetz ohne einen solchen Posten nicht unterschreiben wird.

Im Februar berichtete ich schon einmal über die Gefahr des Government Shutdown und dessen Hintergründe. Das heikle daran ist, dass die USA ab Oktober ihre Schulden nicht mehr bedienen können, sollte kein neues Budget zustande kommen.

Aufgrund des bisherigen Verhaltens der Regierung Trump kann man eine gewisse Agenda erkennen.

Die Agenda

Die jetzige Regierung unter Trump erscheint offensichtlich unfähig, doch das offensichtliche täuscht den Beobachter, denn die eigentliche Agenda wird im Moment in einem zügigen Tempo durchgesetzt.

Dabei geht es um folgende Kernbereiche:

Diese beiden Kernbereiche werden ohne Rücksicht auf Verluste, ob Außenpolitisches Ansehen oder Sozialer Schaden im Inneren, von der Umwelt will man bei dieser Regierung erst gar nicht mehr sprechen, verfolgt.

Wird Trump einen Shutdown und damit einen möglichen Default riskieren?

Das ist im Moment schwer zu sagen, denn vieles was er äußert erinnert eher an die Emissionen eines Heißluftgebläses, nichts als heiße Luft. Doch die Gefahr besteht, dass dieser Präsident, dessen Motto American First lautet, gnadenlos unreflektiert darauf zu steuert und er seiner bisherigen Agenda noch das Ziel einer Schuldenreduzierung hinzufügt.

Auch darüber schrieb ich im Februar:

Ein Default der USA unter Präsident Trump ist unwahrscheinlich aber denkbar, denn er versucht die USA zu führen wie einen Konzern. In dieser Logik ist es gar nicht mal abwegig, wenn er Chapter 11 anmeldet, denn das ist der natürliche Weg für ein überschuldetes Unternehmen. Er selbst hat dazu zwar wenig Befugnis, jedoch muss sich der Kongress bis zum Oktober diesen Jahres einigen. Denn ab Oktober hat die Bundesregierung keine Mittel mehr, um die Schulden und Zinsen zu bedienen.

Wäre es nicht aus seiner Sicht logisch, wenn die von Ausländern gehaltenen Schulden der USA für nichtig erklärt werden? Mich persönlich würde es nicht wundern.

Schaut man nun auf den USD Index, erkennt man, dass die Marktteilnehmer auch nicht sonderlich überzeugt sind von der aktuellen Strategie.

Der USD Index im Point and Figure Quartals Chart

DX Point and Figure Quartals Chart: Simple Sell Signal aktiv
DX Point and Figure Quartals Chart: Simple Sell Signal aktiv

Für den groben Überblick nehme ich ja gerne den Point and Figure Chart, da man hier sehr schnell Kauf- und Verkaufssignale erkennt wie auch die Trendrichtung. Hier im USD Index (DX) wurde letztens ein Simple Sell Signal (1) generiert, womit sich der Markt in den Händen der Bären befindet. Die beiden anderen Verkaufssignale, die im DX, außerhalb einer Range generiert wurden, habe ich hier im Chart markiert. Das erste stammt aus dem Jahr 1986 und das zweite wurde im Jahr 2002 gebildet. Beide male sackte der DX massiv ab, was einen auch dieses mal zur Vorsicht rät.

Ein vergleichbares Bild gibt der Bar Monats Chart ab.

Der USD Index im Bar Monats Chart

DX Bar Monats Chart: Im Abwärtstrend gefangen

Seit beginn der Datenreihe befindet sich der DX in einem Abwärtstrend, in Form eines Kanals (2), in dem der Preis oszilliert. Die Erholung, der letzten Jahre ist am Bereich A gescheitert. Dabei formte der Markt eine Bearishe Divergenz (B) in deren Folge der Kurs absackte und am Ende zu dem Simple Sell Signal im PaF Chart führte.

Das schlechte Bild im Bar Chart und das aktive Verkaufssignal im PaF Chart lassen vermuten, dass die Schwäche des US Dollars noch eine gewisse Zeit anhalten wird. Spätestens Ende September wird es sich zeigen an was die Investoren beim USD dran sind. Denn dort wird es sich zeigen, ob das Unwahrscheinliche, ein Default der USA mögliche wird, was, wie ich finde, unter der aktuellen Regierung und dem zerstrittenen Kongress nicht unbedingt aus der Luft gegriffen ist.

Unter den aktuellen Umständen ist eine Reduzierung des Dollar Exposures bzw. dessen Absicherung nicht die schlechteste Wahl, die ein Investor treffen kann.

 

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