Die zweite Amtszeit von Donald Trump sorgt bereits für massive Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten. Mit der Ankündigung drastischer Zollerhöhungen auf brasilianische Exporte um 50 Prozent und europäische Importe um 30 Prozent ab August setzt der US-Präsident seine protektionistische Agenda konsequent fort. Die Märkte reagieren nervös, während sich betroffene Länder auf einen ausgewachsenen Handelskrieg vorbereiten.
Brasilien rüstet sich für Vergeltungsmaßnahmen
Besonders dramatisch ist die Situation in Brasilien. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat bereits am Montag eine Arbeitsgruppe zur Bewältigung der US-Zölle eingesetzt und wird noch heute ein Dekret zur Handelsreziprozität unterzeichnen. Vizepräsident Geraldo Alckmin kündigte für Dienstag erste Gespräche mit der Privatwirtschaft an, gefolgt von separaten Beratungen mit Agrarvertretern.
Die brasilianische Regierung zeigt sich kampfbereit. Das neue Dekret soll die rechtlichen Grundlagen für Gegenmaßnahmen schaffen, nachdem der Kongress bereits im April ein entsprechendes Gesetz verabschiedet hatte. Alckmin betonte, dass auch amerikanische Unternehmen unter den Zöllen leiden würden: "US-Unternehmen werden ebenfalls von den angekündigten Zöllen getroffen, deshalb werden wir auch mit ihnen sprechen."
Bemerkenswert ist, dass Brasilien bereits am 16. Mai einen Verhandlungsvorschlag an die USA gesandt hatte, jedoch bis heute keine Antwort erhalten hat. Die Regierung in BrasÃlia wirft Washington vor, Verhandlungen zu blockieren und auf Konfrontation zu setzen.
Europäische Union warnt vor Eskalation
Auch die Europäische Union bereitet sich auf den Handelskrieg vor. Mit der Drohung von 30-prozentigen Zöllen auf EU-Importe ab August eskaliert Trump die Spannungen weiter. Der Euro reagierte prompt und fiel auf ein Drei-Wochen-Tief, während europäische Politiker von Vergeltungsmaßnahmen sprechen, sollten die Gespräche scheitern.
Die Unsicherheit zeigt sich deutlich an den Währungsmärkten. Der Euro verlor 0,16 Prozent gegenüber dem Dollar und notierte bei 1,167 Dollar. Auch der mexikanische Peso schwächte sich um 0,39 Prozent ab, nachdem Trump ähnliche Zolldrohungen gegen Mexiko ausgesprochen hatte.
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Finanzmärkte zwischen Hoffnung und Sorge
Trotz der Handelsspannungen zeigen sich die US-Aktienmärkte erstaunlich resilient. Der S&P 500 legte um 0,19 Prozent zu, während der Nasdaq sogar um 0,33 Prozent stieg. Morgan Stanley hält an seinem Kursziel von 6.500 Punkten für den S&P 500 fest, was einem Aufwärtspotenzial von etwa drei Prozent entspricht.
Die Investmentbank warnt jedoch vor erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen in der zweiten Jahreshälfte. Analysten erwarten einen deutlichen Konjunkturabschwung, sobald sich die Auswirkungen von Zöllen und Einwanderungsbeschränkungen materialisieren. Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten anziehen, da Zollkosten typischerweise mit drei bis vier Monaten Verzögerung bei den Verbrauchern ankommen.
Fed unter Druck
Die angespannte Handelssituation setzt auch die US-Notenbank unter Druck. Fed-Chef Jerome Powell gerät zunehmend zwischen die Fronten: Während er eine abwartende Haltung bei den Zinsen einnimmt, bis die Zollauswirkungen klarer werden, drängt Trump auf aggressive Lockerungen. Am Sonntag äußerte der Präsident erneut, es wäre "großartig", wenn Powell zurücktreten würde.
Die Märkte preisen bereits ein längeres Verharren der Fed auf dem aktuellen Zinsniveau ein. Economic Advisor Kevin Hassett warnte sogar, Trump könnte Gründe haben, Powell zu entlassen – ein beispielloser Vorgang, der die Märkte zusätzlich verunsichern würde.
Ausblick: Verhandlungen oder Eskalation?
Die kommenden Wochen werden entscheidend für die weitere Entwicklung. Während Trump betonte, er sei offen für Gespräche, bereiten sich die betroffenen Länder auf das Schlimmste vor. Die Märkte schwanken zwischen Hoffnung auf Verhandlungslösungen und der Angst vor einer weiteren Eskalation.
Besonders brisant: Die angekündigten Zölle könnten bereits in wenigen Wochen in Kraft treten. Brasilien und die EU haben wenig Zeit, ihre Vergeltungsmaßnahmen zu koordinieren. Die Gefahr eines globalen Handelskriegs ist so real wie lange nicht mehr.
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