Trump-Politik erschüttert Weltmärkte

US-Senat billigt Sparpaket, während Trumps Handelspolitik und Krypto-Regulierung Märkte beeinflussen. Europa zeigt gemischte Signale bei Arbeitsmarkt und Inflation.

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Kurz & knapp:
  • Senat stimmt für 9-Milliarden-Dollar-Kürzungen
  • Gemäßigte Handelstöne stützen Ölpreise
  • Durchbruch bei Krypto-Gesetzgebung
  • Europas Immobilienmarkt in anhaltender Krise

Die globalen Finanzmärkte befinden sich in einer Phase erhöhter Unsicherheit, während die Trump-Administration ihre aggressive Agenda in Washington vorantreibt. Gleichzeitig zeigen sich in Europa und Asien unterschiedliche Reaktionsmuster, die das komplexe Zusammenspiel zwischen Politik und Märkten verdeutlichen.

Senat billigt umstrittene Sparmaßnahmen

Der US-Senat hat mit knapper Mehrheit von 51 zu 48 Stimmen Trumps Kürzungspaket von 9 Milliarden Dollar gebilligt. Die Maßnahmen betreffen vor allem Auslandshilfen in Höhe von 8 Milliarden Dollar und streichen 1,1 Milliarden Dollar für öffentliche Medien wie NPR und PBS vollständig. Vizepräsident J.D. Vance hatte zuvor entscheidende Stimmen abgegeben, um das Paket durch Verfahrenshürden zu bringen.

Während Befürworter die Kürzungen als Schritt zu mehr Haushaltsdisziplin feiern, kritisieren Gegner die Untergrabung überparteilicher Ausgabenvereinbarungen. Die Summe von 9 Milliarden Dollar erscheint zwar gering angesichts des 6,8 Billionen Dollar schweren Bundeshaushalts, aber Trump hat bereits 425 Milliarden Dollar an bereits genehmigten Mitteln blockiert – ein Zeichen für weitere geplante Einschnitte.

Handelspolitik sorgt für gemischte Signale

Paradoxerweise beruhigte Trump die Märkte teilweise durch seine jüngsten Äußerungen zu Handelsfragen. Er deutete niedrigere Zollsätze von 10 bis 15 Prozent für kleinere Länder an und zeigte sich optimistisch bezüglich Handelsabkommen mit Indien und möglicherweise Europa. Neue Vereinbarungen mit Indonesien und Vietnam wurden bereits diese Woche verkündet.

Diese Entwicklungen stützten die Ölpreise, die nach drei Verlusttagen wieder anzogen. Brent-Rohöl stieg um 0,35 Prozent auf 68,76 Dollar je Barrel, während WTI-Öl um 0,5 Prozent auf 66,71 Dollar kletterte. Analysten sehen in Trumps gemäßigteren Tönen gegenüber China und den niedrigeren Zollsätzen positive Entwicklungen für die globalen Handelsaussichten.

Krypto-Gesetzgebung markiert Wendepunkt

Ein überraschender Erfolg für die Trump-Administration bahnt sich bei der Krypto-Regulierung an. Das Repräsentantenhaus überwand wichtige Verfahrenshürden für eine umfassende Gesetzgebung zu digitalen Assets – ein Durchbruch nach mehr als neun Stunden privater Gespräche.

Das erste Gesetz zur Schaffung eines bundesweiten Rahmens für Stablecoins könnte bereits bald verabschiedet werden, nachdem es bereits den Senat passiert hat. Diese Kryptowährungen, die einen konstanten Wert von meist einem Dollar halten, gewinnen aufgrund niedrigerer Transaktionskosten gegenüber traditionellen Banküberweisungen an Bedeutung.

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Europäische Märkte zeigen Widerstandsfähigkeit

Während die USA ihre innenpolitische Agenda vorantreiben, präsentiert sich Europa mit gemischten Signalen. Britische Arbeitsmarktdaten zeigten eine unerwartete Verschlechterung: Die Arbeitslosenquote stieg im Mai auf 4,7 Prozent – den höchsten Stand seit Juni 2021. Gleichzeitig verlangsamte sich das Lohnwachstum auf 5,0 Prozent, was der Bank of England Spielraum für weitere Zinssenkungen im August geben könnte.

Diese Entwicklung kontrastiert mit der überraschend gestiegenen Inflation von 3,6 Prozent im Juni, die Sorgen über anhaltende Preisdrücke nährt. Die Kombination aus schwächelndem Arbeitsmarkt und steigenden Preisen stellt die britische Geldpolitik vor ein Dilemma.

Immobilienmärkte in der Krise

Europas Gewerbeimmobilienmärkte bleiben in einer tiefen Krise gefangen. Die Verkäufe im ersten Quartal 2025 stagnierten bei 47,8 Milliarden Euro – weniger als die Hälfte des Volumens von vor drei Jahren. Grenzüberschreitende Investitionen sanken im zweiten Quartal um ein Fünftel auf 17,2 Milliarden Euro, den schlechtesten Wert seit einem Jahrzehnt.

Deutschland, Europas größte Volkswirtschaft, verzeichnete im ersten Halbjahr einen weiteren Rückgang der Immobilienverkäufe um 2 Prozent. Experten sprechen von einem "Zombieland" ohne Erholung, gestrandeten Vermögenswerten und fehlender Liquidität. Problematisch sind vor allem Büroimmobilien außerhalb der Innenstädte und veraltete Einkaufszentren.

Powell-Unsicherheit belastet Dollar

Die Märkte reagierten nervös auf Trumps erneute Attacken gegen Fed-Chef Jerome Powell. Obwohl Trump betonte, keine Entlassung zu planen, bestätigte er Gespräche mit republikanischen Gesetzgebern über diese Möglichkeit. Der Dollar geriet unter Druck, da die Sorgen über die Unabhängigkeit der Notenbank zunehmen.

Diese Unsicherheit überschattet wichtige Unternehmensergebnisse von TSMC und Netflix, die für Donnerstag erwartet werden. TSMC, Hauptlieferant für Nvidia und Apple, könnte einen Gewinnsprung von 52 Prozent vermelden, während Netflix vor hohen Erwartungen bezüglich seines Expansions in Live-Sport steht.

Ausblick auf volatile Zeiten

Die Märkte stehen vor einer Phase erhöhter Volatilität, während sich die Trump-Administration etabliert. Die Kombination aus aggressiver Innenpolitik, wechselnden Handelssignalen und institutionellen Spannungen schafft ein komplexes Umfeld für Investoren. Während Europa mit eigenen strukturellen Herausforderungen kämpft, könnte die Unsicherheit über die Fed-Führung die Dollarschwäche verstärken und internationale Kapitalströme beeinflussen.

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Über Felix Baarz 250 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.