Die globalen Finanzmärkte stehen vor einer neuen Belastungsprobe. Während US-Präsident Donald Trump seine Zolldrohungen verschärft und konkrete Termine für Japan und Südkorea nennt, reagieren Währungen und Aktienindizes nervös auf die eskalierende Handelspolitik. Gleichzeitig zeigen sich erste Anzeichen für mögliche Verhandlungslösungen – doch die Unsicherheit bleibt hoch.
Dollar profitiert von Zoll-Ängsten
Der US-Dollar legte am Montag deutlich zu, nachdem Trump 25-prozentige Zölle auf Japan und Südkorea ab dem 1. August angekündigt hatte. Besonders stark war der Anstieg gegenüber dem Yen mit plus 1,09 Prozent auf 146,13. Auch gegen den Schweizer Franken gewann der Greenback 0,38 Prozent.
"Die Nachrichten aus den USA mit Trump und den Zöllen treffen eindeutig andere Währungen als den Dollar", erklärte Brad Bechtel, globaler FX-Chef bei Jefferies. Der Dollar-Index stieg um 0,517 Prozent auf 97,467 Punkte und erreichte damit ein Einwochenhoch.
Die Stärke des Dollars kontrastiert mit seiner schwächeren Performance seit April. Trotz des Montag-Gewinns liegt der Index noch immer etwa 6 Prozent unter seinem Stand vom 2. April, als Trumps "Liberation Day"-Politik zunächst für Marktturbulenzen gesorgt hatte.
Aktienmärkte unter Druck
Die US-Börsen gerieten durch die Zoll-Ankündigungen unter Verkaufsdruck. Investoren zeigten sich nervös vor dem Mittwoch-Termin, bis zu dem Trump ursprünglich neue Handelsentscheidungen angekündigt hatte. Die Märkte, die in der vergangenen Woche noch Rekordhöhen für S&P 500 und Nasdaq verzeichnet hatten, zogen sich vorsichtig zurück.
Zusätzlichen Druck erhielten die Börsen durch Tesla-CEO Elon Musk, der die Gründung einer neuen "America Party" verkündete und Trumps Finanzpolitik scharf kritisierte. Tesla-Aktien brachen daraufhin ein, was die Gesamtmärkte zusätzlich belastete. Leerverkäufer der Tesla-Aktie stehen vor Gewinnen von rund 1,4 Milliarden Dollar.
Verhandlungsspielräume bleiben
Trotz der scharfen Rhetorik deuten Analysten auf mögliche Flexibilität in der US-Handelspolitik hin. Morgan Stanley geht davon aus, dass die Regierung die Zoll-Pause für die meisten wichtigen Handelspartner verlängern könnte, um mehr Zeit für Verhandlungen zu schaffen.
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"Die Regierung wird wahrscheinlich die Pause verlängern und dabei auf ‚Fortschritte‘ in bilateralen Gesprächen verweisen", prognostizieren die Morgan Stanley-Strategen. Gleichzeitig könnte Trump hochrangige Abkommen mit bestimmten Partnern wie Vietnam ankündigen.
Erste Zugeständnisse zeichnen sich bereits ab: Die EU könnte begrenzte Erleichterungen bei den 10-prozentigen Basis-Zöllen auf Flugzeuge, Flugzeugteile und Spirituosen erhalten. Auch für europäische Autohersteller, die in den USA produzieren, könnten niedrigere Zollsätze beim Import von EU-Fahrzeugen vereinbart werden.
BRICS-Zölle vorerst verschoben
Bei den angekündigten zusätzlichen 10-prozentigen Zöllen auf BRICS-Staaten zeigt sich die Trump-Regierung flexibler als erwartet. Diese Zölle werden nicht sofort eingeführt, sondern nur dann, wenn Länder "anti-amerikanische" Politikentscheidungen treffen, wie eine informierte Quelle bestätigte.
"Eine Linie wird gezogen. Wenn Politikentscheidungen getroffen werden, die anti-amerikanisch sind, dann wird der Zoll erhoben", erklärte die Quelle. Diese Formulierung lässt erheblichen Interpretationsspielraum für zukünftige Verhandlungen.
Märkte in Wartehaltung
Die Verschiebung der ursprünglich für Mittwoch geplanten Zoll-Entscheidungen auf den 1. August verschafft den Märkten zunächst Erleichterung. Finanzminister Scott Bessent kündigte dennoch weitere Handelsankündigungen bis Mittwoch an, was die Unsicherheit aufrechterhält.
Für Investoren bleiben Zölle ein kritischer Faktor. "Ein aggressiverer Zollpfad würde die Sicht unserer Ökonomen verstärken, dass die Risiken für den Ausblick nach unten gerichtet sind", warnen Morgan Stanley-Strategen. Sie prognostizieren ein BIP-Wachstum von nur etwa 1 Prozent für 2025 bis 2026.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Trumps Zoll-Strategie primär Verhandlungstaktik bleibt oder sich zu einer umfassenden Neuordnung der globalen Handelsbeziehungen entwickelt. Für die Märkte bedeutet dies vorerst anhaltende Volatilität bei gleichzeitiger Hoffnung auf diplomatische Lösungen.
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