UBS Aktie: Poker mit der Schweiz

UBS-Chef Kelleher führt strategische Gespräche über Hauptsitzverlegung in die USA, um Schweizer Kapitalvorschriften zu umgehen und gleichzeitig Blockchain-Partnerschaft mit Ant International zu starten.

UBS Aktie
Kurz & knapp:
  • Geheime Treffen mit US-Finanzministerium
  • Druckmittel gegen Kapitalanforderungen in Bern
  • Blockchain-Partnerschaft mit Ant International
  • Strategie an politischer und technologischer Front

Die Schweizer Großbank eskaliert den Streit mit der Heimatregierung – und zwar auf höchster Ebene. Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher traf sich laut Financial Times in den letzten Monaten mehrfach mit US-Finanzminister Scott Bessent. Das brisante Thema: eine mögliche Verlegung des Hauptsitzes in die USA.

Dass solche Gespräche überhaupt stattfinden, zeigt die Dramatik der Lage. Bereits im September hatte die New York Post von ähnlichen Treffen berichtet. Nun bestätigen Insider gegenüber der FT: Die Gespräche waren keine Eintagsfliege, sondern Teil einer gezielten Strategie.

Druckmittel gegen Bern?

Die Beweggründe liegen auf der Hand. Kelleher will die Schweizer Regierung in Sachen Kapitalanforderungen in die Knie zwingen. Die Regulatoren in Bern verlangen von der UBS nach der Credit-Suisse-Übernahme deutlich höhere Eigenkapitalpolster. Das kostet Geld und schmälert die Rendite – ein Dorn im Auge der Bank.

Mit dem Verweis auf einen möglichen US-Umzug erhöht die UBS den Druck massiv. Die Botschaft an Bern ist unmissverständlich: Wenn ihr es übertreibt, sind wir weg. Für die Schweiz wäre der Verlust der größten Bank ein desaströses Signal.

Blockchain-Offensive läuft parallel

Während die politische Auseinandersetzung tobt, treibt die UBS ihre technologische Transformation voran. Am 16. November unterzeichnete die Bank in Singapur ein Memorandum of Understanding mit Ant International, dem FinTech-Arm der chinesischen Alibaba-Gruppe.

Im Zentrum steht die UBS Digital Cash, eine 2024 pilotierte Blockchain-Plattform. Ant International wird diese Technologie für seine globale Treasury-Verwaltung nutzen. Die tokenisierten Einlagen sollen Echtzeit-Zahlungen in mehreren Währungen ermöglichen – ohne die üblichen Beschränkungen traditioneller Zahlungssysteme.

Die Partnerschaft verbindet Ants Whale-Plattform mit der UBS-Infrastruktur. Das Ergebnis: transparentere, effizientere und sicherere grenzüberschreitende Transaktionen. Für die UBS ist das ein wichtiger Schritt, um ihre Position im digitalen Zahlungsverkehr auszubauen.

Zwei Fronten gleichzeitig

Die Bank kämpft also an zwei Fronten. In der Schweiz ringt sie um günstigere Rahmenbedingungen, während sie global ihre Technologie-Expertise ausbaut. Die offizielle Linie bleibt unverändert: Man wolle „weiterhin als erfolgreiche globale Bank mit Sitz in der Schweiz“ agieren. Doch die wiederholten US-Gespräche sprechen eine andere Sprache.

Ob Kelleher am Ende ernst macht oder nur blufft, wird sich zeigen. Fakt ist: Die Verhandlungsposition der Schweiz wird mit jedem Treffen in Washington schwächer.

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