UBS: Hauptsitz-Verlegung wird konkret

UBS erwägt Standortverlagerung ins Ausland als Reaktion auf verschärfte Schweizer Bankenregulierung mit bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzlichem Kapitalbedarf.

UBS Aktie
Kurz & knapp:
  • Schweizer Parlament ermöglicht schärfere Kapitalvorschriften
  • Bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kernkapital nötig
  • CFT bestätigt Prüfung aller Optionen inklusive Hauptsitzwechsel
  • Aktie zeigt Underperformance trotz Integrationserfolge

Die größte Schweizer Bank steht unter Druck: Nach dem Ja des Parlaments zu schärferen Kapitalregeln prüft UBS offen alle Optionen – inklusive einer Verlagerung des Hauptsitzes. Ein Schritt mit seismischen Auswirkungen für den Finanzplatz Schweiz.

Parlament ebnet den Weg für Milliarden-Auflagen

Das Schweizer Oberhaus lehnte es diese Woche ab, neue Kapitalregeln für UBS dem Parlament vorzulegen. Diese Entscheidung ermöglicht es der Regierung nun, direkt durchzugreifen. Die geplanten Maßnahmen könnten die Kernkapitalanforderungen der Bank um bis zu 9 Milliarden US-Dollar erhöhen.

Konkret soll UBS künftig Software und latente Steueransprüche nicht mehr als Kernkapital anrechnen dürfen. Die Regierung schätzt die Belastung auf rund 11 Milliarden US-Dollar – nach Schwellenwertanpassungen bleiben mindestens 1,8 Milliarden.

26 Milliarden Dollar: Die Gesamtbelastung droht

Die direkten Maßnahmen sind nur der Anfang. Insgesamt könnte UBS bis zu 26 Milliarden US-Dollar zusätzliches Kernkapital aufbringen müssen. Der größte Brocken: Die Forderung, ausländische Tochtergesellschaften zu 100 Prozent statt zu 60 Prozent zu kapitalisieren. Allein diese Regel würde 24 Milliarden Dollar verschlingen.

Hinter den verschärften Vorschriften steht das Reformpaket zur Bankenregulierung – eine direkte Reaktion auf den Collapse der Credit Suisse 2023.

„Alle Optionen“ auf dem Tisch

CFO Todd Tuckner ließ diese Woche in London keine Zweifel: UBS prüft „alle Reaktionsmaßnahmen“ inklusive der „Kosten und Kompromisse jeder einzelnen“. Bis Ende September will die Bank ihre formelle Stellungnahme zu den Kapitalvorschlägen veröffentlichen.

Tuckners Betonung der USA als „fundamental für das, was uns besonders macht“ war kein Zufall. Spekulationen über eine Hauptsitzverlagerung in die Staaten kursieren seit Tagen – ein Schritt, der den Schweizer Regulierern entkommen würde.

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Tektonische Verschiebungen für den Finanzplatz

Was bedeutet ein möglicher UBS-Abzug für die Schweiz? Die Dimensionen sind enorm:
* Bilanzsumme entspricht dem Doppetten der Schweizer Wirtschaftsleistung
* Einer der größten Arbeitgeber des Landes
* Wichtiger Steuerzahler und Rückgrat des Finanzplatzes

Bankenlobbyisten warnen bereits vor den Folgen: Tausende Arbeitsplätze wären gefährdet, die globale Position der Schweiz als Finanzzentrum geschwächt.

Underperformance trotz Integrationserfolge

Die Aktie leidet spürbar unter der regulatorischen Unsicherheit. Seit Jahresbeginn zeigt die UBS-Aktie eine deutliche Underperformance gegenüber internationalen Konkurrenten – obwohl die Integration der Credit Suisse planmäßig verläuft.

Bereits 65 Prozent der angestrebten Kosteneinsparungen von 13 Milliarden Dollar sind realisiert. Die Belegschaft wurde um fast 2.000 Vollzeitstellen reduziert. Doch diese operativen Erfolge werden von den regulatorischen Wolken überschattet.

Countdown läuft: Entscheidung bis Monatsende

Die kommenden Wochen werden richtungsweisend. UBS muss bis Ende September Stellung beziehen – gleichzeitig zieht sich der parlamentarische Prozess noch über Jahre hin.

Investoren fokussieren sich bereits auf die nächsten Signale: Wird das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt? Wie wirken sich die Kapitalanforderungen auf die Ausschüttungspolitik aus?

Die Uhr tickt für die größte Schweizer Bank. Die Entscheidung über ihren künftigen Standort könnte das Finanzgefüge der Alpenrepublik nachhaltig verändern.

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Über Dieter Jaworski 251 Artikel

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Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

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