Die Abspaltung des Speiseeisgeschäfts am 8. Dezember 2024 treibt die Unilever-Aktie kräftig nach oben. Am Dienstag legten die Papiere um 3,6 Prozent zu und erreichten den höchsten Stand seit Juli 2024. Die neu eigenständige The Magnum Ice Cream Company (TMICC) hingegen verlor 3,7 Prozent – ein deutliches Signal der Anleger.
Die Marktteilnehmer positionieren sich klar: Unilever ohne das Eisgeschäft erscheint attraktiver als der abgespaltene Eisriese. Dabei ist TMICC alles andere als ein Leichtgewicht – mit rund 7,6 Milliarden Pfund Börsenwert und 21 Prozent Marktanteil im globalen Eismarkt führt das Unternehmen mit deutlichem Abstand vor der Konkurrenz.
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Indexausschluss belastet Magnum-Aktie
Der Kursdruck bei TMICC hat einen technischen Hintergrund: Das Unternehmen wird voraussichtlich weder in den FTSE 100 noch in den Stoxx Europe 50 aufgenommen. Fonds, die diese Indizes nachbilden, müssen ihre automatisch erhaltenen TMICC-Aktien verkaufen. Anleger bekamen eine Magnum-Aktie für fünf gehaltene Unilever-Papiere. Unilever selbst hält knapp 20 Prozent an der Eissparte.
Analysten sehen Unilever neu bewertet
JPMorgan-Analystin Celine Pannuti bezeichnet die Abspaltung als wichtigen Meilenstein im Umbau hin zu einem auf Beauty- und Körperpflegeprodukte fokussierten Konzern. Sie sieht Potenzial für eine Neubewertung der Aktie und macht Unilever zur Top-Empfehlung für 2025. Für das Geschäftsjahr 2026 erwartet Pannuti beschleunigtes Wachstum in Schwellenländern und eine Outperformance durch Premium-Marken. Die starke Bilanz ermögliche zudem Zukäufe und Aktienrückkäufe.
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Die abgespaltene TMICC erwirtschaftete 2024 rund 7,9 Milliarden Euro Umsatz und 1,3 Milliarden Euro bereinigtes EBITDA. Das Markenportfolio mit Magnum, Ben & Jerry’s und Cornetto vereint sechs der zehn weltweit größten Eismarken auf sich. Doch die Branche kämpft mit Gegenwind: Der Pro-Kopf-Verbrauch sank in den vergangenen zwölf Jahren um 0,6 Prozent jährlich.
Morgan Stanley bewertet TMICC mit „Overweight“ und einem Kursziel von 16,50 Euro, während BofA Securities und Barclays mit „Neutral“ beziehungsweise „Equal-Weight“ und Kurszielen um 13,70 bis 13,80 Euro deutlich zurückhaltender agieren. Die Skepsis gründet auf Ausführungsrisiken und einer erwarteten Nettoverschuldung von 3,5 Milliarden Euro bei einem Verschuldungsgrad von 2,6x EBITDA.
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