US-Handelspolitik setzt Märkte unter Druck

Neue US-Zölle auf Kupfer und Halbleiter erhöhen die Marktunsicherheit, während Zentralbanken weltweit reagieren und Investoren auf Klarheit warten.

S&P 500 Aktie
Kurz & knapp:
  • S&P 500 leicht im Minus nach neuen Zollankündigungen
  • Australische Notenbank belässt Zinsen bei 3,85%
  • Solaraktien brechen nach Steuerplänen ein
  • Fed erwägt Zinssenkungen trotz Inflationsrisiken

Die globalen Finanzmärkte navigieren durch ein turbulentes Umfeld, während sich die handelspolitischen Spannungen unter Präsident Trump verschärfen. Neue Zolldrohungen und unklare Verhandlungsstrategien sorgen für Unsicherheit an den Börsen, während Zentralbanken weltweit die Auswirkungen auf ihre Geldpolitik bewerten.

Märkte in Warteposition

Die US-Aktienmärkte zeigten sich am Dienstag verhalten, nachdem Trump seine Zolldrohungen ausgeweitet hatte. Der S&P 500 verlor 0,07% auf 6.225,52 Punkte, während der Nasdaq minimal um 0,03% zulegte. Investoren warten auf Klarheit über die Handelspolitik, nachdem der Präsident neue Zölle auf Kupferimporte von 50% sowie weitere Abgaben auf Halbleiter und Pharmakprodukte ankündigte.

"Es ist fast, als würden die Märkte darauf warten, aufatmen zu können", beschreibt Carol Schleif von BMO Private Wealth die aktuelle Stimmung. Die Tatsache, dass sich die Märkte trotz der Unsicherheit nur einen Wimpernschlag von ihren Allzeithochs entfernt halten, zeigt die Widerstandsfähigkeit der Anleger.

Der neue Stichtag für erweiterte Zölle wurde auf den 1. August verschoben, was den Märkten etwas Luft zum Atmen gibt. Finanzminister Scott Bessent prognostizierte, dass die USA bis Ende 2025 rund 300 Milliarden Dollar an Zolleinnahmen erzielen könnten – ein exponentieller Anstieg gegenüber den bisherigen 100 Milliarden Dollar.

Globale Zentralbanken reagieren

Die Reserve Bank of Australia überraschte die Märkte mit ihrer Entscheidung, die Zinssätze bei 3,85% zu belassen. Vize-Gouverneur Andrew Hauser betonte, dass die Zentralbank die US-Zollentwicklungen "sehr genau verfolgt" und die enormen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft berücksichtigt.

Auch die Bank of Japan zeigt sich wachsam. Vorstandsmitglied Junko Koeda äußerte Bedenken über mögliche Zweitrundeneffekte steigender Lebensmittelpreise auf die Kerninflation. Die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten macht Prognosen über künftige Zinserhöhungen schwierig.

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Rohstoffmärkte unter Druck

Die Ankündigung neuer Kupferzölle sorgte für gemischte Reaktionen. Während US-Kupferproduzent Freeport-McMoRan um 2,5% zulegte, zeigen sich die Rohstoffmärkte insgesamt volatil. Der Manheim Used Vehicle Value Index stieg im Juni um 6,3% gegenüber dem Vorjahr – der stärkste Anstieg seit August 2022 – und deutet auf neue Inflationsdruck hin.

Besonders betroffen sind Solaraktien nach Trumps Ankündigung, Steuererleichterungen für erneuerbare Energien zurückzunehmen. SunRun verlor 11,4%, während Enphase Energy 3,6% einbüßte.

Ungewisse Konjunkturaussichten

Die American Petroleum Institute meldete einen überraschenden Anstieg der Rohölbestände um 7,1 Millionen Barrel – ein starker Kontrast zu den erwarteten 2,8 Millionen Barrel Rückgang. Dies deutet auf eine schwächere Ölnachfrage hin und könnte die Preise belasten.

Die Federal Reserve steht vor der Herausforderung, zwischen Zollrisiken und Konjunkturstützung zu navigieren. Fed-Gouverneur Christopher Waller, der als möglicher Nachfolger von Jerome Powell gehandelt wird, zeigt sich offen für Zinssenkungen bereits im Juli, warnt aber vor den inflationären Auswirkungen der Handelspolitik.

Ausblick auf volatile Zeiten

Die Märkte bereiten sich auf weitere Turbulenzen vor. BofA Global Research und Goldman Sachs erhöhten ihre Jahresendziele für den S&P 500, angetrieben von verringerter politischer Unsicherheit und robusten Unternehmensgewinnen. Dennoch bleibt die Handelspolitik ein entscheidender Unsicherheitsfaktor.

Die Veröffentlichung der Fed-Sitzungsprotokolle am Mittwoch könnte weitere Hinweise auf die Geldpolitik liefern. Währenddessen zeigen die Futures-Märkte Erwartungen für Zinssenkungen ab September. Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Richtung der Märkte sein, während Investoren auf Klarheit in der Handelspolitik warten.

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Über Felix Baarz 228 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.