Die globalen Finanzmärkte befinden sich im Wartezustand. Während Trumps Handelspolitik kurzfristig für Entspannung sorgt, rücken die amerikanischen Inflationsdaten ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine höhere Teuerung könnte die Zinspläne der Fed durchkreuzen – mit weitreichenden Folgen für Währungen und Aktien weltweit.
Handelskrieg auf Eis gelegt
Washington und Peking haben ihre Handelswaffenruhe um weitere 90 Tage verlängert. Die dreistelligen Zölle bleiben bis November ausgesetzt, nachdem Trump per Dekret grünes Licht gab und China prompt nachzog. Die asiatischen Börsen reagierten erleichtert – Tokios Nikkei erreichte sogar ein Allzeithoch.
Doch die Euphorie hielt sich in Grenzen. Europäische Aktien legten nur moderat zu, der STOXX 600 gewann 0,4 Prozent. Die Märkte konzentrieren sich längst auf wichtigere Faktoren: die US-Verbraucherpreise und deren Einfluss auf die Geldpolitik.
Parallel sorgt eine bemerkenswerte Einigung für Schlagzeilen: Nvidia und AMD sollen 15 Prozent ihrer China-Umsätze an die US-Regierung abführen, um Exportlizenzen für Halbleiter zu sichern. Ein Präzedenzfall, der die Margen belasten und neue Standards für kritische Exporte schaffen könnte.
Inflationsdaten als Marktweiche
Die erwarteten US-Verbraucherpreise für Juli könnten zur Weichenstellung werden. Ökonomen rechnen mit einem Anstieg der Kernteuerung auf 3,0 Prozent – zwei Punkte über der Fed-Zielmarke. Sollten die Daten darüber liegen, gerät die Fed unter Druck.
"Ein Inflationswert über dem Konsens macht es der Federal Reserve sehr schwer, Zinsen zu senken", warnt Foresight-Fondsmanager Mayank Markanday. "Wir könnten mehr Daten sehen, die Stagflationsängste bestätigen." Das Szenario aus langsamerem Wachstum bei steigenden Preisen war in den USA zuletzt in den 1970ern präsent.
Die Märkte preisen bereits mindestens zwei Zinssenkungen für 2025 ein. Nach dem schwachen Arbeitsmarktbericht vom 1. August stehen die Chancen für eine September-Senkung bei 89 Prozent. Doch Trumps aggressive Zollpolitik könnte diese Pläne zunichtemachen.
Währungen im Spannungsfeld
Der Dollar zeigte sich unentschlossen und notierte seitwärts gegen die wichtigsten Währungen. Die Unsicherheit über die Fed-Politik und Trumps persönliche Attacken auf Notenbankchef Jerome Powell belasten die amerikanische Währung zusätzlich.
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Bewegung kam aus anderen Ecken: Die Reserve Bank of Australia senkte überraschend den Leitzins um 0,25 Punkte auf 3,60 Prozent. Der aussie Dollar gab daraufhin nach. Analysten erwarten bereits im November eine weitere Senkung.
Das britische Pfund hingegen profitierte von hartnäckigen Lohndaten. Trotz schwächelnden Arbeitsmarkts wuchsen die Löhne weiter um 5,0 Prozent – doppelt so stark wie für das Inflationsziel der Bank of England nötig. Die BoE hatte erst vergangene Woche in einer knappen 5:4-Entscheidung die Zinsen gesenkt.
Politischer Druck auf Notenbanken
Trump verschärft den Ton gegenüber der Fed. Nach der Entlassung der Arbeitsmarktstatistik-Chefin nominierte er nun E.J. Antoni als neuen Leiter des Bureau of Labor Statistics. Der konservative Ökonom soll "ehrliche und genaue Zahlen" liefern – ein Seitenhieb auf die bisherige Datenqualität.
Parallel eskaliert ein neuer Konflikt: Elon Musk droht Apple mit rechtlichen Schritten wegen angeblicher Bevorzugung von ChatGPT im App Store. Seine KI-Firma xAI sehe sich benachteiligt, während OpenAI in jeder redaktionellen Liste auftauche.
Ausblick: Volatilität programmiert
Die kommenden Wochen dürften turbulent werden. Neben den Inflationsdaten steht Trumps Treffen mit Putin am Freitag an – beide sollen Gebietsabtretungen zur Ukraine-Lösung akzeptieren. Die Rohstoffmärkte reagieren bereits: Gold kletterte auf 3.352 Dollar, nachdem Trump Zölle auf Goldbarren ausschloss.
Bitcoin schwankte um die 119.000-Dollar-Marke und näherte sich dem Allzeithoch von 123.153 Dollar. Die Kryptowährung profitiert von der allgemeinen Unsicherheit über die traditionelle Geldpolitik.
Die Märkte stehen vor einem Dilemma: Trumps Handelspolitik schafft kurzfristig Entspannung, könnte aber mittelfristig die Inflation anheizen. Sollten die heutigen Verbraucherpreise die Befürchtungen bestätigen, droht eine Neubewertung der Zinserwartungen – mit unabsehbaren Folgen für die globalen Finanzmärkte.
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