US-Politik erschüttert Finanzmärkte weltweit

Handelskonflikte und Fed-Umbruch belasten Unternehmen und Börsen. Neue Gesundheitspolitik und internationale Auswirkungen verschärfen die Unsicherheit.

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Kurz & knapp:
  • Handelszölle dämpfen Quartalsergebnisse von Yum Brands und Caterpillar
  • Wechsel an Fed-Spitze sorgt für geldpolitische Unsicherheit
  • Radikaler Kurswechsel in US-Gesundheitspolitik bei mRNA-Impfstoffen
  • Geopolitische Spannungen und internationale Marktreaktionen

Die ersten Wochen der neuen Trump-Administration haben die globalen Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Während Handelskonflikte und kontroverse Personalentscheidungen für Unsicherheit sorgen, kämpfen Unternehmen mit den direkten Auswirkungen der neuen Politik auf ihre Geschäfte.

Handelspolitik belastet Unternehmensgewinne

Die Auswirkungen der verschärften Handelspolitik werden bereits in den Quartalsergebnissen sichtbar. Yum Brands, die Muttergesellschaft von KFC, verfehlte die Erwartungen für das zweite Quartal, da hohe Handelszölle die Konsumausgaben dämpften. Noch dramatischer traf es Caterpillar: Der Baumaschinen-Riese warnt vor einem Ertragsrückgang von bis zu 1,5 Milliarden Dollar für 2025.

President Trump kündigte bereits weitere Maßnahmen an, darunter "kleine Zölle" auf Pharmaprodukte mit anschließenden Erhöhungen. Noch diese Woche sollen Zölle auf Halbleiter und Chips verkündet werden. Bank of America CEO Brian Moynihan bestätigte, dass mittelständische Unternehmen bereits nach Klarheit bezüglich der geplanten Zölle suchen.

Die Börsen reagierten nervös: Der S&P 500 verlor 0,49% auf 6.299 Punkte, der Nasdaq fiel um 0,65% auf 20.916 Punkte. Terry Sandven von US Bank Wealth Management sieht die Anleger im "Pause-Modus", da die Zollauswirkungen noch nicht vollständig absehbar sind.

Fed-Führung vor Umbruch

Parallel zu den Handelskonflikten bahnt sich ein grundlegender Wandel in der US-Geldpolitik an. Trump will noch diese Woche einen Nachfolger für die scheidende Fed-Gouverneurin Adriana Kugler benennen und hat die Kandidatenliste für Jerome Powells Nachfolge auf vier Personen eingegrenzt.

Unter den Favoriten befinden sich Wirtschaftsberater Kevin Hassett, der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh und vermutlich der aktuelle Fed-Gouverneur Christopher Waller. Trump bezeichnete Kuglers vorzeitigen Rückzug als "angenehme Überraschung", da er dadurch sofort Einfluss auf die Fed-Politik nehmen könne.

Die Unsicherheit verstärkte sich durch Trumps Entlassung der Arbeitsmarkt-Statistikerin Erika McEntarfer, nachdem schwache Jobdaten veröffentlicht wurden. Ökonomen warnen vor Zweifeln an der Integrität der US-Regierungsdaten. Michael Strain vom American Enterprise Institute befürchtet: "Wenn Trump einen als Handlanger wahrgenommenen Fed-Chef ernennt, multipliziert sich das Problem um den Faktor 1.000."

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Kontroverse Gesundheitspolitik schockt Märkte

Einen besonders radikalen Kurswechsel vollzog Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. mit der Streichung von 500 Millionen Dollar für mRNA-Impfstoff-Entwicklung. Kennedy, ein langjähriger Impfkritiker, begründete die Entscheidung damit, dass mRNA-Technologie "mehr Risiken als Nutzen" bei Atemwegserkrankungen berge.

Die Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA) kündigte 22 Verträge im Gesamtwert von knapp 500 Millionen Dollar. Stattdessen will das Gesundheitsministerium in "sicherere, breitere Impfstrategien" investieren. Kennedy hatte bereits im Juni alle 17 Mitglieder des CDC-Beratungsausschusses für Impfungen entlassen und durch sieben handverlesene, größtenteils impfkritische Experten ersetzt.

Internationale Auswirkungen spürbar

Die US-Politik zeigt auch international Wirkung. New York City muss mit 64 Millionen Dollar weniger Anti-Terror-Finanzierung auskommen, obwohl Manhattan zuletzt zwei Anschläge auf Führungskräfte erlebte. Der jüngste Vorfall Ende Juli kostete vier Menschen in einem Bürogebäude das Leben, das NFL-Zentrale und große Finanzunternehmen beherbergt.

In Neuseeland stieg die Arbeitslosenquote auf 5,2%, was weitere Zinssenkungen der Zentralbank wahrscheinlicher macht. Seit August 2024 senkte die neuseeländische Notenbank bereits um 225 Basispunkte.

Geopolitische Spannungen nehmen zu

Währenddessen intensivieren sich die geopolitischen Beziehungen. Die ukrainische Premierministerin Yulia Svyrydenko besprach mit US-Finanzminister Scott Bessent einen Investmentfonds, der auch Verteidigungsprojekte finanzieren soll. Trump droht Russland mit verschärften Sanktionen, sollte bis Freitag kein Fortschritt bei den Friedensverhandlungen erzielt werden.

Die Märkte stehen vor einer Phase erhöhter Volatilität, da sich die Auswirkungen der neuen US-Politik erst entfalten. Während einige Unternehmen bereits konkrete Belastungen spüren, bleiben die langfristigen Folgen für die globale Wirtschaft noch ungewiss.

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Über Felix Baarz 291 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.