Hohe Preise und zahlreiche neue Produzenten wie im Jahr 2011? Wenn es nach Vale-CEO Fabio Schvartsman geht, kommen diese Tage für den Eisenerz-Markt so schnell nicht wieder. Der größte Produzent von Stahlerzeugnissen kündigte kürzlich im Rahmen seines Investorentages an, dem Markt bis zu 50 Millionen Tonnen Eisenerz zuführen zu wollen, sollten die Preise zu stark steigen. Wie Schvartsman erläuterte, würden hohe Preise nur dazu führen, dass zahlreiche ineffiziente Produzenten auf den Markt drängen würden. Als Folge dessen drohten Exzesse, wie sie Eisenerz 2011 und in den Jahren darauf gesehen habe – inklusive des Einbruchs der Preise, die letztendlich Werte von rund einer Billion Dollar vernichtet hätten. Näheres zur Vale-Aktie folgt nun hier für Sie.
Vale – Qualität vor Quantität
Noch vor einigen Jahren hatte auch Vale hart um Marktanteile gekämpft und den Umsatz über alles gesetzt. Heute sieht die Sache anders aus. Statt Umsatz um jeden Preis, setzt man bei Vale heute eher auf Qualität. Das Ziel des Konzerns sind hochgradige Lagerstätten in der Amazonas-Region im Norden Brasiliens. Dabei begrenzt Vale bewusst die Kapazität und fokussiert sich darauf, kontinuierlich stabile Mengen von hoher Qualität zu fördern.
Mittelfristig hat das Unternehmen zudem vor, Erze von geringerer Qualität aus Minen im Süden mit höherwertigen Erzen zu verschneiden, um die Margen auszubauen. Als Folge dessen soll der Anteil von Erzen mit geringerer Qualität, welche bislang noch zu 41 Prozent in den Verkauf gehen, bis 2018 auf 24 Prozent sinken. Während Schvartsman mit Blick auf die Eisenerz-Boomjahre kleine Unternehmen kritisiert, welche mit ihren großen Cashflows überfordert gewesen seien, hat Vale eine klare Strategie. Die gestiegene Marge soll dabei helfen, die aktuelle Schuldenlast von 10 Milliarden US-Dollar so schnell als möglich zu halbieren.
Vale will langweiliges Unternehmen sein
So sollen konservativ ausgerichtete Anleger angezogen werden. Bisher spielt Vale vor allem bei Anleihe-Investoren eine Rolle. Sollte der Verschuldungsgrad sinken, würde das die Attraktivität sowohl bei Credit- als auch bei Equity-Investoren steigern. Noch in diesem Monat will Vale in Brasilien ins „Novo Mercado“-Segment vordringen. Das Segment steht für strengere Regeln hinsichtlich Transparenz und Corporate Governance. Luciano Siani Pires, seines Zeichens CFO von Vale, fasst die Zukunftspläne des Unternehmens folgendermaßen zusammen: „Wir werden ein langweiliges Unternehmen sein, das funktioniert wie ein Uhrwerk.“
Vale-Aktie noch immer moderat bewertet
Die kommenden Monate werden zeigen müssen, ob das Unternehmen seinen Zielen näher kommt. Größere Margen und ein erfolgreicher Schuldenabbau könnten dabei helfen, dem Aktienkurs von Vale weiter auf die Sprünge zu helfen. Seit zwei Jahren geht es für die Aktie nach oben. Die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,47 noch immer gering.
Bis zum nächsten Mal sagt,
Ihr Nils Glasmacher
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Miningscout.de
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