Der französische Stahlrohrhersteller hat am Freitag seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt – und die können sich sehen lassen. Mit einem EBITDA von 210 Millionen Euro übertraf Vallourec die Analystenerwartungen von 207 Millionen Euro leicht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Viel wichtiger: Das Unternehmen hat im entscheidenden Tubes-Segment massiv aufgeholt.
Das EBITDA pro Tonne im Röhrengeschäft schoss um satte 26 Prozent nach oben – von 494 Euro im zweiten Quartal auf nun 621 Euro. Damit hat Vallourec nach eigenen Angaben „die Lücke zum wichtigsten Wettbewerber vollständig geschlossen“. Eine bemerkenswerte Aufholjagd, die zeigt: Die Strategie „Value over Volume“ trägt Früchte.
Starkes US-Geschäft als Kurstreiber
Besonders erfreulich entwickelt sich das Amerika-Geschäft. Die Auftragseingänge in den USA zeigten sich zuletzt robust – Vallourec gewinnt Marktanteile. CEO Philippe Guillemot rechnet zudem mit einem Rückgang der Importe, die derzeit rund 40 Prozent des US-Marktes ausmachen. Grund sind die höheren Stahlzölle, die importierte Ware verteuern und dem heimischen Produzenten in die Karten spielen.
Auch in Brasilien läuft es: Ein neuer Langfristvertrag mit Petrobras sichert Vallourec potenzielle Einnahmen von bis zu einer Milliarde Dollar über vier Jahre. Der Rohrhersteller baut seine Marktposition dort weiter aus.
Der durchschnittliche Verkaufspreis für Röhren kletterte im dritten Quartal um acht Prozent auf 2.807 Euro pro Tonne. Gleichzeitig legte das Verkaufsvolumen um drei Prozent auf 303.000 Tonnen zu. Eine Kombination, die sich sehen lassen kann.
Aber: Schatten im Osten
Nicht alles läuft rund. In ausgewählten Märkten der östlichen Hemisphäre verzögert sich die Kundenaktivität. Einige Aufträge werden erst 2026 abgerechnet – später als ursprünglich geplant. Die Folge: Vallourec senkte die Jahresprognose.
Für 2025 erwartet das Unternehmen nun ein EBITDA zwischen 799 und 829 Millionen Euro – der Mittelwert von 814 Millionen liegt drei Prozent unter den Analystenschätzungen. Im vierten Quartal soll das EBITDA bei 195 bis 225 Millionen Euro landen, mit ähnlichen Margen wie im dritten Quartal und leicht höheren Volumina.
Der Nettogewinn fiel mit 139 Millionen Euro deutlich besser aus als die erwarteten 97 Millionen Euro. Maßgeblich dafür war ein Gewinn von 28 Millionen Euro aus dem Verkauf der Tochter Serimax. Die Nettoverschuldung stieg auf 140 Millionen Euro – höher als erwartet, belastet durch gestiegene Steuerzahlungen und Währungseffekte von 20 Millionen Euro.
Flexibilität für Aktionäre?
Vallourec hat für den 1. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung der Warrant-Inhaber einberufen. Ziel: Die Bedingungen der Optionsscheine sollen so geändert werden, dass bei Ausübung nach Wahl des Unternehmens entweder neue oder bestehende Aktien geliefert werden können. Bisher war nur die Ausgabe neuer Aktien vorgesehen. Diese Flexibilität soll maximale Spielräume für künftige Aktionärsrenditen schaffen.
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