Valneva Aktie: Wolkendecke dicht?

Nach FDA-Stopp für Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ kämpft Valneva ums Überleben. Das Biotech-Unternehmen setzt nun alles auf den Lyme-Borreliose-Impfstoff VLA15 und sicherte sich 500 Millionen Dollar Kredit.

Valneva Aktie
Kurz & knapp:
  • FDA verhängt Verkaufsstopp für IXCHIQ-Impfstoff
  • Anwaltskanzlei prüft Wertpapierbetrugsvorwürfe
  • 500 Millionen Dollar Kreditlinie gesichert
  • Hoffnung ruht auf Lyme-Borreliose-Impfstoff VLA15

Der französische Biotech-Spezialist Valneva kämpft nach der überraschenden FDA-Suspension seines Chikungunya-Impfstoffs IXCHIQ® mit den schwersten Turbulenzen der Firmengeschichte. Was zunächst als Routineprüfung begann, entwickelte sich zum existenzbedrohenden Alptraum. Während Anwälte bereits eine Sammelklage vorbereiten, setzt das Unternehmen alles auf eine Karte: den Lyme-Borreliose-Impfstoff. Doch reicht das, um das Vertrauen zurückzugewinnen?

FDA zieht die Notbremse

Am 25. August kam der Schock: Die US-Behörde FDA stoppte mit sofortiger Wirkung den Verkauf von IXCHIQ® – dem Hoffnungsträger im Valneva-Portfolio. Der Grund: vier neue Berichte über schwerwiegende Nebenwirkungen mit chikungunya-ähnlichen Symptomen. Besonders bitter: Nur drei Wochen zuvor hatte dieselbe Behörde ihre Altersbeschränkung für Patienten über 60 Jahren wieder aufgehoben.

Die Suspension traf Valneva wie ein Blitzschlag. Der Impfstoff sollte als wichtiger Umsatztreiber fungieren und hatte bereits regulatorische Hürden gemeistert. Jetzt herrscht kompletter Verkaufsstopp in den USA.

Die Folgen im Überblick:
– Sofortiger Verkaufs- und Versandstopp in den USA
– Revision der Jahresprognose: Produktverkäufe sinken auf 155-170 Mio. Euro
– Gesamterlöse werden auf 165-180 Mio. Euro reduziert
– Vertrauensverlust bei Investoren und Partnern

Anwälte wittern ihre Chance

Die Probleme verschärften sich gestern dramatisch: Die Pomerantz Law Firm kündigte eine Untersuchung möglicher Wertpapierbetrugs-Vorwürfe an. Die Anwaltskanzlei prüft, ob Valneva Investoren über die IXCHIQ®-Risiken getäuscht hat.

Bereits im Februar hatte die CDC fünf Krankenhauseinweisungen nach IXCHIQ®-Impfungen untersucht – damals stürzte die Aktie um über 13%. Jetzt droht eine ausgewachsene Sammelklage, die das angeschlagene Biotech-Unternehmen zusätzlich belasten könnte.

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Rettungsanker: 500 Millionen Dollar Kredit

Valneva reagierte schnell auf die Krise. Am 6. Oktober sicherte sich das Unternehmen eine neue Kreditlinie über 500 Millionen US-Dollar von Pharmakon Advisors. Die Refinanzierung verschiebt die Rückzahlung von Q1 2026 auf Q4 2030 und senkt gleichzeitig die Zinslast.

Diese finanzielle Atempause verschafft Valneva Zeit bis 2030. Doch die Uhr tickt: Ohne Erfolg beim Lyme-Borreliose-Impfstoff VLA15 könnte selbst diese Finanzspritze nicht ausreichen.

Alles oder nichts: Die Lyme-Wette

Die Hoffnungen ruhen nun vollständig auf VLA15, dem gemeinsam mit Pfizer entwickelten Lyme-Borreliose-Impfstoff. Die Phase-3-Studie ist abgeschlossen, erste Ergebnisse werden Ende 2025 erwartet. Das Marktpotenzial ist gewaltig: über eine Milliarde US-Dollar.

Valneva winken bei Erfolg Meilensteinzahlungen von bis zu 408 Millionen US-Dollar sowie Umsatzbeteiligungen zwischen 14% und 22%. Von den Meilensteinzahlungen sind bereits 165 Millionen eingetroffen – ein wichtiger Puffer in der aktuellen Krise.

Trotz aller Turbulenzen bleiben Analysten optimistisch: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 6,35 Euro – rund 48% über dem aktuellen Kurs von 4,29 Euro. Die Aktie hat seit Jahresanfang bereits über 80% zugelegt, zeigt aber mit einem RSI von 34,5 deutliche Oversold-Signale.

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