Wie soeben gemeldet, wurden die 2% in Deutschland erstmals nach 2012 wieder gerissen. Kein Grund zur Panik, noch schaut die EZB eher auf die anderen EU Staaten. Außerdem wird das Wording in den letzten Monaten verändert. Die 2 % ist demnach keine absolute Marke mehr, sondern ein Richtwert für den Durchschnitt. Doch wenn die Verbraucherpreise in Deutschland steigen, was bedeutet das nun für uns?
Inflation auf dem Vormarsch – Verbraucherpreise in Deutschland steigen
Trotzdem sollte man sich nicht zu sehr auf weitere massive QE Maßnahmen verlassen. Der Druck auf die EZB wird steigen, da kann die Unabhängigkeit noch so sehr in den Vordergrund gestellt werden. Die Inflation mag noch sanft daher kommen, allerdings wissen die Notenbänker gerade seit den letzten Jahren, dass sich diese nicht so einfach steuern lässt – diese Aussage gilt sowohl für steigende wie auch für fallende Preise.
Die Renditen in Deutschland sind trotz dieser Tendenzen fast wieder auf dem Rekordtief angekommen. Dieser Umstand dürfte allerdings vor allem auf das mangelnde Material (Anleihen) zurückzuführen sein. Sollte dieses Renditeniveau auch ohne EZB „normal“ sein, wäre eine erwartete Deflationswelle von großem Ausmaß die einzige Erklärung, die mir spontan einfallen würde.Allerdings denke ich weiterhin, dass bei einem möglichen Ausstieg der EZB das Renditeniveau schnell im Bereich 1,5 % landen würde. Der Ausstieg wird für Besitzer von Assets also überaus spannend…
Der Strafzoll sowie das EU-Risiko generell, Frankreich Wahlen etc.. Die letzten Wochen waren ja schon ein Vorgeschmack darauf, was da kommen könnte. In Anbetracht dieser beiden Risiken, verbunden mit einer eventuell erst später als erwartet hawkishen EZB, kann man zur Zeit wohl eher hoffen als plausibel bewerten. Leider! War bisher nämlich ebenfalls mein erhoffter Trade des Jahres 2017. Zumindest die Markttechnik gibt noch einiges her.
Die Frage, die sich hier nun stellt ist: Euro Long oder Bund Short oder beides?
Eur/Usd Long ist schon länger unsere Favoritenrolle für dieses Pair. Allerdings steht der Strafzoll immer über diesem Szenario, denn dieses könnte ein echtes Event werden am Währungsmarkt.
Die erhöhte Inflation hat beispielsweise auch Robert Rethfeld von Wellenreiter hier
https://www.wellenreiter-invest.de/wochenendkolumnen/verfruehter-inflationssprung-nicht-ohne,
bis jetzt, sehr treffend analysiert. Sollte sich das so fortsetzen, dürfte der für die EZB relevante Anstieg der Verbraucherpreise, womöglich erst im zweiten Halbjahr kommen.
So ist es. Allerdings wird man sicher schon vorher
vorsichtig mit Worten auf die Bremse treten…