Die Nachfrage nach US Staatsanleihen nimmt ab. Ein Umstand der erneut in der jüngsten Auktion der 10Year US Treasury Notes verdeutlicht wurde. Die Nachfrage der ausländischen Bieter ist geringer als üblich und die Bid to Cover Ratio auch. Viele Anleihen verblieben so bei den Primary Dealern. Zuvor war schon die Auktion der 3Year Treasury Notes auf eine geringe Nachfrage getroffen. Hier kombinieren sich Faktoren, die nichts gutes für den USD erahnen lassen.
Erneute Abwertungsphase im USD Index?
Der USD Index schwingt in einem stabilen Trendkanal, der seit den 1980er Jahren existiert. Der Downtrend erscheint sehr stabil und eine Beschleunigung ist gut zu erkennen.
Die 2017 eingeleitete Trendbeschleunigung basiert auf verschiedenen Faktoren, die alle gemein haben die Kreditwürdigkeit der US Wirtschaft und des Staates selbst zu unterminieren.
- Die Konsumenten Kredite erreichen immer neue Höchstwerte (Abb. 1),
- Während die Sparrate (Abb. 2) auf sehr niedrigen Niveau verharrt.
- Ein großer Teil der aktuellen Schulden müssen in den nächsten Jahren zu höheren Zinsen refinanziert werden.
- In den kommenden Jahren muss jedes Jahr mehr als eine Billionen USD an US Staatsanleihen ausgegeben werden, um dass Haushaltsdefizit zu finanzieren.
- Bisherige US Treasury Notes Käufer wie China und Japan wenden sich ab (unbestätigt, es wird gemunkelt)
- Die FED mutiert vom Käufer der Staatsanleihen hin zum Verkäufer, bzw. lässt die Bestände auslaufen
- Entgegen den öffentlichen Verlautbarungen, hat die US Regierung ein starkes Interesse an einem schwachen USD
- Energische Rückkehr der Inflation
Die acht hier aufgezählten Punkte entfalten ihre Wirkung, denn der USD Index vermochte es nicht die bedeutende Linie 1 zurückzuerobern. Es bildet sich hier vielmehr eine Art Stauzone, die auf eine Fortsetzung der Bewegung schließen lässt.
Währungspaar EUR/USD – Das versagen der Dollar Bullen
Die USD Bullen, in diesem Chart des Währungspaares EUR/USD die Bären, vermochten es nicht die dargebotene Bearishe Divergenz zu nutzen. Einzig eine Stauzone kam dabei heraus, die wie schon beim USD Index darauf hinweist, dass die vorherige Bewegung fortgesetzt wird.
Sollte der Markt es schaffen aus dieser Stauzone Richtung Norden auszubrechen, ist das letzte Hindernis für die Bullen die Trendlinie A.
Im Fall, dass diese Trendlinie überschritten wird ist es gut möglich, dass der Kurs schnell Richtung 1,4 USD je EUR ansteigt. Hier liegt das Hoch aus dem Jahr 2014, dem Jahr in dem der EUR gegenüber dem USD massiv an Wert verloren hatte, nachdem die Trendlinie A erreicht wurde.
Insgesamt ist im Szenario eines weiteren Dollar Verfalls mit einem erreichen der alten Höchststände im Währungspaar EUR/USD zu rechnen. Schon Anfang des Jahres wurde hier darüber spekuliert, ob das Jahr 2018 das Jahr des Euros wird.
Ein solch starker Verfall des Außenwerts vom USD könnte das Vertrauen der Investoren schwächen und so auch die allgemein wirtschaftlichen Bedingungen in den USA. Es sollte nicht verwundern, wenn in einem solchen Szenario die USD Assets nicht mehr in der Ersten Liga spielen werden, sondern das Kapital in eine andere Weltgegend abwandert. Eine in der dann bessere Chancen lauern, vielleicht werden es die sogenannten BRIC sein oder allgemeiner gefasst, die Emerging Markets.