Vipshop Aktie: Abwärtsfahrt ungebremst?

Der chinesische Online-Discounter übertrifft Umsatz- und Gewinnerwartungen, doch sinkende Margen und verhaltene Prognosen führen zu Kursverlusten trotz positiver Geschäftsentwicklung.

Vipshop Aktie
Kurz & knapp:
  • Gewinn und Umsatz übertreffen Analystenschätzungen
  • Bruttomarge sinkt auf 23,0 Prozent
  • Verhaltene Prognose für das vierte Quartal
  • Starker Anstieg des operativen Cashflows

Der chinesische Online-Discounter Vipshop hat am 20. November 2025 seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt – und die fielen besser aus als erwartet. Doch die Anleger zeigten sich wenig beeindruckt: Die Aktie sackte im vorbörslichen Handel um 1,48% ab. Was steckt dahinter?

Der Gewinn je ADS lag bei 2,98 Yuan (0,42 US-Dollar) und übertraf damit die Analystenschätzung von 2,91 Yuan. Der Umsatz kletterte um 3,4% auf 21,37 Milliarden Yuan – auch hier lag die Konsensschätzung mit 21,07 Milliarden Yuan darunter. Auf den ersten Blick also solide Zahlen.

Wachstum ja, aber zu welchem Preis?

CEO Eric Shen zeigte sich zufrieden: „Wir haben im dritten Quartal erfolgreich wieder Geschäftswachstum erreicht, angetrieben durch positive Kundendynamik, insbesondere ein zweistelliges Wachstum bei Super-VIP-Mitgliedern.“ Die Zahl der aktiven Kunden stieg um 1,3% auf 40,1 Millionen, während das Bruttowarenvolumen (GMV) um 7,5% auf 43,1 Milliarden Yuan zulegte.

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Doch der Blick auf die Margen trübt das Bild: Die Bruttomarge sank von 24,0% im Vorjahr auf 23,0%. Der Bruttogewinn fiel von 5,0 Milliarden auf 4,9 Milliarden Yuan. Die operative Marge rutschte von 6,4% auf 5,9%.

Ausblick dämpft Euphorie

Noch deutlicher wird das Dilemma beim Blick nach vorne. Für das vierte Quartal 2025 prognostiziert Vipshop einen Umsatz zwischen 33,2 und 34,9 Milliarden Yuan – das entspricht einem Wachstum von mickrigen 0% bis 5% im Jahresvergleich. Der Mittelwert von 34,05 Milliarden Yuan liegt zwar knapp über der Analystenschätzung von 33,93 Milliarden Yuan, doch von dynamischem Wachstum kann keine Rede sein.

Cashflow glänzt, Margen leiden

Immerhin: Der operative Cashflow verbesserte sich deutlich. Im dritten Quartal 2025 generierte Vipshop 1,7 Milliarden Yuan aus laufender Geschäftstätigkeit, nach nur 509 Millionen Yuan im Vorjahresquartal. Der Free Cashflow drehte von einem Abfluss von 590 Millionen Yuan in einen Zufluss von 1,36 Milliarden Yuan.

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CFO Mark Wang betonte: „Unsere strategischen, aber disziplinierten Investitionen haben effektiv Kunden- und Verkaufsdynamik befeuert.“ Das klingt gut, aber die sinkenden Margen zeigen die Kehrseite: Das Wachstum wird mit höheren Kosten erkauft.

Aktienrückkauf läuft weiter

Im dritten Quartal kaufte Vipshop eigene Aktien im Wert von 24,6 Millionen US-Dollar zurück. Vom aktuellen Rückkaufprogramm über 1,0 Milliarden US-Dollar, das bis Februar 2027 läuft, sind noch 621,4 Millionen US-Dollar übrig. Ein Signal des Managements, dass man die eigene Aktie für unterbewertet hält?

Die Aktie steht bei 19,45 US-Dollar und hat in den letzten zwölf Monaten um 44,29% zugelegt. Doch der jüngste Kursrückschlag zeigt: Die Anleger wollen mehr sehen als nur leicht über den Erwartungen liegende Zahlen. Sie wollen Wachstum mit Margen – und genau das liefert Vipshop derzeit nicht.

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Über Dieter Jaworski 867 Artikel

Über mich: Systematisch und fundiert investieren

Als unabhängiger Finanzanalyst unterstütze ich seit 2002 private und institutionelle Anleger bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien. Meine Leidenschaft für Finanzen und Zahlen reicht jedoch viel weiter zurück – über 40 Jahre. Diese langjährige Begeisterung, kombiniert mit über zwei Jahrzehnten professioneller Erfahrung in Aktienanalyse und Vermögensaufbau, bildet die Basis meiner Arbeit.

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

Seit 2007 bin ich als unabhängiger Finanzdienstleister aktiv. Meine Analysen teile ich auch unter den Pseudonymen „Javo“ und "value-javo" auf Finanzplattformen.

Meine Expertise & Arbeitsweise: Transparenz und klare Regeln

Mein Ansatz kombiniert tiefes Fachwissen mit praktischer Erfahrung. Meine Kernkompetenzen umfassen die präzise Aktienanalyse anhand quantitativer und qualitativer Faktoren, die Entwicklung langfristiger Vermögensaufbaustrategien und diszipliniertes Risikomanagement.

Seit 2014 setze ich meine Strategie öffentlich und transparent im Wikifolio „2M – Market Momentum“ um. Dieses Portfolio fokussiert auf Aktien mit starkem Momentum, die gleichzeitig strenge fundamentale Kriterien (Marge, Verschuldung, Ertragskraft) erfüllen. Es spiegelt meine Kernprinzipien wider:

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