Visa treibt seine globale Expansion mit mehreren parallelen Initiativen voran. Das Zahlungsnetzwerk positioniert sich gleichzeitig in Europa, im Nahen Osten und im Kunstmarkt – eine bemerkenswerte Diversifizierung der Wachstumsstrategie.
Der bedeutendste Schritt: Visa verlegt seine europäische Zentrale nach London Canary Wharf. Der Konzern hat sich am 4. Dezember 2025 über 28.000 Quadratmeter Bürofläche im One Canada Square gesichert – ein 15-Jahres-Mietvertrag für elf Stockwerke. Der Umzug soll 2028 abgeschlossen sein. Diese langfristige Bindung an den Finanzplatz London signalisiert klares Bekenntnis zum europäischen Markt, trotz aller Brexit-Turbulenzen der vergangenen Jahre.
Comeback in Syrien nach Sanktionsende
Fast zeitgleich kündigte Visa am 4. Dezember den Markteintritt in Syrien an. Nach Gesprächen mit der syrischen Zentralbank soll ein komplettes digitales Zahlungssystem aufgebaut werden. Zentralbankgouverneur AbdulKader Husrieh erklärte gegenüber Reuters NEXT, man wolle Syrien zum Finanzzentrum der Levante-Region entwickeln.
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Der Einstieg folgt der schrittweisen Aufhebung westlicher Sanktionen nach dem Sturz von Präsident Assad. Im Mai 2025 traf sich Interimspräsident Ahmed al-Sharaa mit US-Präsident Donald Trump in Riad, im November folgte ein Besuch im Weißen Haus. Washington lockerte daraufhin wesentliche Teile des Sanktionsprogramms, europäische Regierungen zogen nach.
Visa plant zunächst die Zusammenarbeit mit lizenzierten Finanzinstituten für Kartensysteme und digitale Geldbörsen nach globalen Standards. Der IWF hatte bereits im November technische Unterstützung beim Wiederaufbau des Zahlungssystems zugesagt.
Kunstsammlung zur WM 2026
Parallel startete Visa am 4. Dezember eine globale Kunstinitiative zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026. Über zwanzig Illustratoren aus sechs Kontinenten wurden beauftragt, die kulturelle Energie des Turniers einzufangen. Die ersten fünf Werke von Darien Birks, Nathan Walker, Cesar Canseco, Ivan Roque und Rafael Mayani wurden in Miami präsentiert.
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Die Kooperation mit JOOPITER, der digitalen Plattform von Pharrell Williams, soll die beteiligten Künstler als kreative Kleinunternehmer fördern. CMO Frank Cooper III betont die Verbindung zwischen Kreativität, Kultur und Wirtschaft – auch im Fußball. Die komplette Kollektion wird vor Turnierbeginn im Sommer 2026 weltweit gezeigt.
Mit 48 Nationen in 16 Austragungsstädten wird das Turnier das größte der Geschichte. Visa nutzt die globale Bühne, um seine Marke mit kulturellen Inhalten aufzuladen und gleichzeitig kleine Kreativunternehmen zu unterstützen.
Die drei Initiativen zeigen: Visa setzt auf breite geografische Präsenz und kulturelle Verankerung – vom Wiederaufbau in Krisenregionen bis zur Kunst-Sponsoring-Strategie bei Mega-Events.
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