Während andere Stahl-Giganten unter Kostendruck ächzen, setzt Voestalpine heute mit einem 170-Millionen-Euro-Projekt ein radikales Zeichen: Der österreichische Konzern startet mit dem Spatenstich für „Hy4Smelt“ Österreichs größtes Klimaschutz-Forschungsprojekt. Es ist der Startschuss für eine Technologie, die das Stahlgeschäft revolutionieren könnte. Doch kann diese Millionen-Wette die aktuellen Herausforderungen überspielen?
Weltpremiere: Wasserstoff trifft auf Elektro-Schmelze
Die Demonstrationsanlage in Linz kombiniert erstmals zwei bahnbrechende Verfahren: eine wasserstoffbasierte Direktreduktion für ultrafeine Eisenerze und einen elektrischen Schmelzprozess. Damit setzt Voestalpine auf eine Technologie, die weltweit Maßstäbe setzen könnte.
Das Projekt vereint drei Schwergewichte der Industrie:
- Voestalpine: 42 Millionen Euro Investition
- Primetals Technologies: 42 Millionen Euro für Anlagenbau
- Rio Tinto: 18 Millionen Euro plus 70% des Eisenerzes
- Öffentliche Förderung: 68 Millionen Euro (16 Millionen von der EU)
Die Inbetriebnahme ist für Ende 2027 geplant – ein ehrgeiziger Zeitplan für eine Technologie, die das Potenzial hat, die gesamte Stahlindustrie zu verändern.
Paradoxe Strategie: Millionen-Investition trotz Kostendruck?
Der Timing des Spatenstichs ist bemerkenswert. Erst gestern wurde über den enormen Kostendruck bei der Tochter Böhler Bleche berichtet, wo Kapazitätsanpassungen im Raum stehen. Während andere Bereiche unter Druck geraten, investiert Voestalpine massiv in die Zukunft.
Diese scheinbar widersprüchliche Strategie könnte sich als Geniestreich erweisen. Denn ab 2027 plant der Konzern, Elektrolichtbogenöfen in Linz und Donawitz zu starten, die bis 2029:
- CO2-Emissionen um bis zu 30% senken sollen
- Fast 5% der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs einsparen könnten
Der Markt scheint die langfristige Vision zu honorieren: Die Aktie erreichte diese Woche neue Jahreshöchststände und notiert aktuell bei 29,80 Euro – ein beeindruckendes Plus von über 60% seit Jahresbeginn.
Entscheidende Wegmarke: 12. November im Fokus
Das Hy4Smelt-Projekt ist ein zentraler Baustein der „greentec steel“-Strategie. Doch wie sich die ambitionierte Transformation auf die aktuellen Geschäftszahlen auswirkt, wird sich am 12. November 2025 zeigen. Dann veröffentlicht Voestalpine die Q2-Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2025/26.
Diese Zahlen werden entscheidend sein: Können die Investitionen in grüne Technologien die kurzfristigen Herausforderungen kompensieren? Oder belastet die Transformation zunächst die Profitabilität?
Mit der heutigen Millionen-Investition setzt Voestalpine jedenfalls ein klares Signal: Der Konzern will nicht nur Marktführer im traditionellen Stahlgeschäft bleiben, sondern die grüne Revolution der Branche anführen.
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