Liebe Leserinnen und Leser,
was für ein Paukenschlag bei Volkswagen! Der Konzern trennt sich mit sofortiger Wirkung von Personalvorstand Gunnar Kilian – und das nur wenige Monate vor dem regulären Vertragsende. Derweil sorgt im Technologiesektor ein versteckter KI-Champion für Aufsehen, während US-Investmentfonds massiv in amerikanische Aktien umschichten. Gleichzeitig kämpft die BioNTech-Aktie nach ihrem Milliarden-Deal mit gemischten Reaktionen. Lassen Sie uns die dramatischen Entwicklungen genauer analysieren.
Volkswagen: Betriebsrat zwingt Personalchef zum Abgang
Bei Volkswagen fliegen die Fetzen! Personalvorstand Gunnar Kilian muss seinen Hut nehmen – und das ist kein normaler Führungswechsel. Der 50-Jährige hatte offenbar das Vertrauen beider Seiten verloren. Betriebsratschefin Daniela Cavallo spricht von "grundsätzlichen Differenzen bei zentralen Themen" und nennt das Aufkündigen der Tarifverträge im vergangenen Jahr einen "historischen Tabubruch".
Die Trennung erfolgt in einer kritischen Phase: VW hatte sich gerade auf ein massives Sanierungsprogramm geeinigt, das bis 2030 fast ein Viertel der deutschen Stellen abbaut – ohne betriebsbedingte Kündigungen, aber trotzdem schmerzhaft. Kilian war seit 2018 im Vorstand und galt als einer der jüngsten DAX-Vorstände. Markenchef Thomas Schäfer übernimmt übergangsweise. Für VW-Aktionäre ist das ein Alarmsignal: Wenn in so einer kritischen Transformationsphase der Personalchef gehen muss, deutet das auf tiefgreifende interne Konflikte hin. Die Aktie verliert über 1,6 Prozent.
Google unter Beschuss: KI-Zusammenfassungen bedrohen Verlage
Ein bemerkenswerter Angriff auf Googles Vormachtstellung bahnt sich an. Unabhängige Verlage haben bei der EU-Kommission Beschwerde gegen Googles "AI Overviews" eingereicht. Der Vorwurf wiegt schwer: Google missbrauche seine marktbeherrschende Stellung, indem es Verlagsinhalte für KI-generierte Zusammenfassungen nutzt und diese prominent über den traditionellen Suchergebnissen platziert.
Das Perfide daran: Verlage können sich nicht dagegen wehren, ohne gleichzeitig ihre Sichtbarkeit in der normalen Suche zu verlieren. "Independent news faces an existential threat", warnt Rosa Curling von Foxglove. Die Verlage berichten von massiven Verlusten bei Traffic, Leserschaft und Umsätzen. Für uns in Deutschland ist das hochrelevant – schließlich sind auch hiesige Medienunternehmen betroffen. Google kontert, man sende Milliarden von Klicks zu Websites. Doch die Realität sieht anders aus: Die KI-Zusammenfassungen könnten das Geschäftsmodell vieler Publisher zerstören.
US-Aktienfonds: Größter Mittelzufluss seit acht Monaten
Bemerkenswerte Entwicklung bei US-Aktienfonds: Mit 31,6 Milliarden Dollar verzeichneten sie den größten wöchentlichen Zufluss seit November 2024. Der Grund? KI-Optimismus treibt die Märkte auf Rekordhöhen. Besonders profitieren Large-Cap-Fonds mit 31 Milliarden Dollar Zuflüssen, während Small- und Mid-Caps sogar Abflüsse verzeichneten.
Interessant für deutsche Anleger: Technologie- und Finanzsektor-Fonds waren mit 1,17 bzw. 1,04 Milliarden Dollar die großen Gewinner. Die Investoren setzen offenbar weiter auf die KI-Story, angetrieben von Micron Technologys starker Prognose. Allerdings: Die Zoll-Deadline am 9. Juli rückt näher – nur noch zwei Handelstage bleiben für Verhandlungen. Das könnte die Rally jäh beenden.
BioNTech: Milliarden-Deal für Krebstherapie
BioNTech macht ernst mit der Transformation zum Onkologie-Spezialisten. Der Deal mit Bristol Myers Squibb über den Antikörper BNT327 bringt sofort 1,5 Milliarden Dollar in die Kasse, weitere 2 Milliarden folgen als "Jubiläumszahlungen" bis 2028. Der bispezifische Antikörper blockiert sowohl PD-L1 als auch VEGF-A – eine vielversprechende Kombination gegen verschiedene Krebsarten.
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Phase-3-Studien laufen bereits bei Lungenkrebs, eine weitere bei triple-negativem Brustkrebs startet Ende 2025. Parallel evaluiert BioNTech mit BNT324 eine Chance im Prostatakrebs-Markt mit 31 Prozent Ansprechrate in frühen Studien. Die Aktie reagiert verhalten mit plus 2,3 Prozent – offenbar warten Investoren auf konkrete Studienergebnisse. Für deutsche Biotech-Investoren zeigt sich: Die Post-COVID-Transformation gelingt, aber der Weg ist lang.
Märkte nervös: DAX schwächelt vor Zoll-Deadline
Die europäischen Börsen zeigen sich nervös. Der DAX verliert 0,4 Prozent, exportstarke Autowerte leiden mit minus 1,2 Prozent. Der Grund: Trump will offenbar schon heute Briefe mit neuen Zollsätzen verschicken – zwei Handelstage vor Ablauf der Frist. "Bei Trump hat es sich noch nie ausgezahlt, auf positive Überraschungen zu setzen", warnt ein Händler.
Defensive Sektoren wie Gesundheit und Telekom profitieren mit bis zu 1,2 Prozent Plus. Rheinmetall hingegen stemmt sich gegen den Trend: JPMorgan erhöht das Kursziel auf 2.250 Euro, Deutsche Bank auf 1.950 Euro. Die Analysten sehen Deutschland als Vorreiter bei Verteidigungsausgaben. DWS verliert nach einer Abstufung 3,9 Prozent. Die Botschaft ist klar: Investoren suchen Sicherheit vor der Zoll-Entscheidung.
Weitere bemerkenswerte Entwicklungen
NEL macht nach langer Funkstille wieder von sich reden: Am 16. Juli kommt der Halbjahresbericht. Analysten erwarten weitere Verluste – der Konsens liegt bei minus 0,065 NOK je Aktie. Trotzdem hat sich die Aktie in den letzten drei Monaten um 14 Prozent erholt.
Xiaomi-Anleger erleben einen Alptraum: Die E-Auto-Nachfrage überfordert den Konzern völlig. Kunden warten bis zu 60 Wochen auf ihre Fahrzeuge, internationale Expansion verschoben auf frühestens 2027. Die Aktie bricht um fast 5 Prozent ein. Bei D-Wave Quantum hingegen herrscht Euphorie nach einer Kapitalerhöhung – plus 19 Prozent in fünf Tagen.
Mein Fazit: Nervosität vor entscheidenden Tagen
Die heutigen Entwicklungen zeigen exemplarisch die aktuelle Gemengelage: Bei Volkswagen offenbaren sich tiefe Risse in der Transformation, während Google mit seinem KI-Vorstoß ganze Branchen bedroht. Die massiven Zuflüsse in US-Aktienfonds zeigen anhaltenden Optimismus, doch die Zoll-Deadline schwebt wie ein Damoklesschwert über den Märkten.
Besonders spannend für die kommenden Tage: Wie reagiert VW auf den Führungswechsel mitten im Stellenabbau? Die Nachfolgersuche wird zeigen, ob der Konzern seinen harten Sparkurs fortsetzt. Bei der Google-Beschwerde könnte die EU-Kommission ein Präzedenzurteil für KI und Urheberrechte fällen. Und natürlich: Was passiert am 9. Juli mit den Zöllen? Die defensive Positionierung vieler Investoren zeigt, dass hier erhebliche Risiken lauern. Bleiben Sie wachsam – die nächsten Handelstage werden richtungsweisend!
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handel und kluge Anlageentscheidungen!
Herzlichst,
Ihr Andreas Sommer
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