Wacker Chemie Aktie: Radikalkur mit 1.500 Stellen weniger

Der Münchner Chemiekonzern startet umfassendes Sparprogramm mit Stellenabbau bis 2027. Hohe Energiekosten in Deutschland und chinesische Konkurrenz belasten das Geschäft.

Wacker Chemie Aktie
Kurz & knapp:
  • Über 1.500 Stellenabbau weltweit bis 2027
  • Jährliche Einsparungen von 300 Millionen Euro
  • Deutsche Standorte besonders stark betroffen
  • Aktie gewinnt trotz negativem Ausblick 2,9 Prozent

Der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie greift zum Rotstift – und zwar drastisch. Am Donnerstag verkündete das Unternehmen ein Sparprogramm, das es in sich hat: Mehr als 300 Millionen Euro sollen jährlich eingespart werden. Fast ein Zehntel der gesamten Belegschaft muss gehen.

Konkret plant Wacker den Abbau von weltweit über 1.500 Stellen bis Ende 2027. Die Hälfte der anvisierten Einsparungen soll durch diesen Personalabbau erreicht werden. Besonders hart trifft es die deutschen Standorte – sie tragen die Hauptlast der Maßnahmen. Ein Projektteam erarbeitet derzeit die Details, die bereits im ersten Quartal 2026 starten sollen.

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Deutschland als Bremsklotz?

CEO Christian Hartel macht seinem Ärger Luft und benennt die Schuldigen. „Insbesondere am Standort Deutschland erweisen sich die viel zu hohen Energiepreise und bürokratische Hemmnisse weiterhin als zentraler Bremsklotz für eine erfolgreiche Entwicklung der chemischen Industrie“, so der Konzernchef. Mit den Einsparungen soll die Kostenbasis auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden.

Der Spardruck kommt nicht von ungefähr. Ende Oktober musste Wacker bereits den Jahresausblick senken. Für 2025 rechnet der Konzern sogar mit einem Verlust. Die Gründe sind vielfältig: Die anhaltende schwere Immobilienkrise in China hinterlässt tiefe Spuren. Gleichzeitig drängen chinesische Chemieunternehmen mit massiven Exporten nach Europa und verschärfen den Wettbewerb zusätzlich.

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Anleger atmen auf

Trotz der düsteren Perspektiven für die Beschäftigten reagierte die Börse positiv. Die Wacker-Chemie-Aktie legte am Donnerstag um rund 2,9 Prozent zu und notierte zeitweise bei 67,20 Euro im XETRA-Handel. Offenbar honorieren Investoren die klare Ansage des Managements. Die Botschaft: Wacker handelt entschlossen, um die Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.

Ob die Radikalkur ausreicht, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen, wird sich zeigen. Bis Ende 2027 hat sich das Unternehmen Zeit gegeben, die Maßnahmen umzusetzen. In einer Branche, die mit strukturellen Problemen kämpft, dürfte der Weg zurück in die Gewinnzone steinig bleiben.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.