Gold war 2017 nicht im Investorenfokus. Der Preis für das Metall bewegte sich in einem engen Rahmen. Allerdings stieg der Goldpreis in den ersten elf Monaten immerhin im zweistelligen Bereich. Dennoch lag der Hauptfokus der Anleger auf dem US Aktienmarkt, den Technologieunternehmen und Kryptowährungen. Doch was darf für nächstes Jahr erwartet werden?
Mohamed El-Erian als Stütze für den Goldpreis in 2018?
John Reade, Chefstratege bei World Gold Council, hat sich dazu geäußert. Er glaubt, dass die Entwicklung der Geldpolitik auch in 2018 einen signifikanten Einfluss auf den Goldmarkt haben wird. Viele erwarten von der US Notenbank (Fed) auch nächstes Jahr eine weitere Zinsanhebung. Der neue Notenbankchef Jerome Powell dürfte dazu beitragen, wie der Fed in Zukunft handelt und kommuniziert. In einem Interview hat Powell kürzlich über gewisse Veränderungen gesprochen. Dies könnte einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Rentenmarkt haben. Auch eine andere Personalentscheidung sollte die Goldpreisentwicklung beeinflussen. Mohamed El-Erian könnte Vizepräsident des Feds werden. Er gilt als großer Unterstützer von Gold als Anlagewert.
Selbstverständlich dreht sich nicht alles um die US Zentralbank. Reade glaubt in Europa an ein Ende der expansiven Geldpolitik in den nächsten 12 Monaten; das gleiche gilt für die japanische Notenbank. Und letztendlich könnte auch China seine Bemühungen fortsetzen, das Wirtschaftswachstum wieder ins Gleichgewicht zu bringen und einige Wirtschaftsbereiche zu entschulden. Da die Inflation allerdings weltweit tief sei, wird das Anziehen der Geldpolitik nur moderat ausfallen, so Reade.
Abgesehen von der Geldpolitik sieht Reade für allem zwei Faktoren, die einen Einfluss auf die Entwicklung von Gold in den nächsten Monaten haben sollten. Zum einen sei es der starke und bereits teure US Aktienmarkt und zum anderen die Entwicklung des US Dollars. Reade glaubt, dass der US Bullen Markt die Nachfrage nach Gold in 2017 verringert hat; ein Rückgang des US Aktienmarktes würde dies ändern. Bezüglich des US Dollars sagt Reade: „Wenn 2017 das Ende des langjährigen Anstiegs des US Dollars bedeutet hat, dann könnte die Goldpreisentwicklung Rückenwind bekommen“.
Einkommenswachstum als Treiber des Goldpreises im Jahr 2018?
Was für physische Trends sollten Anleger laut Reade für 2018 beachten? Das Einkommenswachstum sei möglicherweise der wichtige Treiber für die Goldnachfrage. Reade glaubt, dass der Ausblick hierfür sehr gut ist. Vor allem in China, der größte Nachfrager nach Gold, sollte ein Wirtschaftswachstum von 6,4% in 2018 erreicht werden.
Aber auch aus Indien sieht er positive Signale. Indiens Wirtschaft erhole sich gerade vom Schock in 2016 und das Schrumpfen des Bruttosozialprodukts in 2017 sollte sich in 2018 drehen. Indien dürfte das Land sein, dass 2018 am stärksten wächst. Seine Erwartungen liegen sogar über denen von 2012 bis 2014.
Dies seien sicherlich gute Nachrichten für die Goldpreisentwicklung. Aber andere Länder entwickeln sich ebenso positiv. Deutschland zum Beispiel sollte weiterhin stark wachsen und die Arbeitslosenrate dürfte weiter fallen. Und auch in den USA könnte der Schmuckmarkt, der weltweit drittgrößte, stark sein. Auch hier erwartet Reade ein starkes Wirtschaftswachstum. Ebenso stehen wir vor strukturellen Veränderungen des Goldmarktes, welche entscheidend sein könnten, so der Goldexperte. Wenn Reade also recht behält, so könnte Gold in 2018 eine positive Entwicklung haben.
Eine konkrete Idee zum Gold-Trading finden Sie hier.
Nils Glasmacher
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Miningscout.de
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