Wolters Kluwer Aktie: AI-Offensive mit 90-Millionen-Deal

Der niederländische Informationsdienstleister übernimmt das Berliner Startup mit KI-gestütztem Rechtsassistenten für bis zu 90 Millionen Euro in einer gestaffelten Transaktion.

Wolters Kluwer Aktie
Kurz & knapp:
  • Gestaffelte Zahlung mit Earn-out-Mechanismus
  • KI-Assistent für juristische Arbeiten im Fokus
  • Erwartete Kapitalrendite von mindestens 8 Prozent
  • Börse reagiert verhalten auf Übernahme

Der niederländische Informationsdienstleister Wolters Kluwer greift tief in die Tasche: Bis zu 90 Millionen Euro lässt sich das Unternehmen die Übernahme von Libra Technology kosten. Das Berliner Start-up hat sich mit seinem KI-gestützten Rechtsassistenten binnen kürzester Zeit einen Namen gemacht. Doch lohnt sich dieser Preis für eine Firma, die erst 2023 gegründet wurde?

Die Zahlen sprechen zunächst eine klare Sprache. Libra wird zum Jahresende voraussichtlich rund 5 Millionen Euro an wiederkehrenden Abonnementeinnahmen erreichen. Das Berliner Unternehmen brachte seinen KI-Assistenten Ende 2024 auf den Markt und bedient bereits eine wachsende Kundenbasis aus Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Gestaffelte Zahlung als Risikopuffer

Wolters Kluwer strukturiert die Transaktion geschickt: 30 Millionen Euro fließen sofort, der Rest hängt von künftigen Leistungskennzahlen ab. Ein klassischer Earn-out-Mechanismus, der das Risiko mindert. Der Deal soll noch im November 2025 abgeschlossen werden.

Die strategische Rechnung dahinter? Die Kombination von Libras KI-Technologie mit den umfangreichen juristischen Inhalten von Wolters Kluwer könnte eine schlagkräftige Komplettlösung ergeben. Recherche, Entwurf, Prüfung und Dokumentenanalyse aus einer Hand – in einer sicheren Arbeitsumgebung.

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Renditeerwartung bleibt verhalten

Interessant ist die Prognose zur Kapitalrendite: Wolters Kluwer rechnet damit, innerhalb von drei bis fünf Jahren eine Rendite von mindestens 8 Prozent auf das investierte Kapital zu erzielen. Das entspricht gerade den gewichteten Kapitalkosten nach Steuern. Keine spektakuläre Aussicht, aber solide kalkuliert.

Kurzfristig wird die Übernahme kaum Spuren in der Gewinnrechnung hinterlassen – das Unternehmen spricht von einem „unwesentlichen Einfluss“ auf den bereinigten Gewinn. Die 15 Mitarbeiter von Libra, darunter die Gründer Viktor von Essen und Dr. Bo Tranberg, wechseln komplett zu Wolters Kluwer Legal & Regulatory.

An der Börse in Amsterdam zeigte die Aktie am Donnerstag eine minimale Bewegung von 0,32 Prozent nach oben auf 93,86 Euro. Der Markt scheint den Deal weder als Coup noch als Fehler zu werten – vorerst bleibt es bei vorsichtigem Abwarten.

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