Während über das wahre Ausmaß der Wuhan Coronavirus Epidemie innerhalb Chinas wenig bekannt ist, können andere Dinge sehr wohl beobachtet werden. Vieles davon im Bereich der Wirtschaft. Die Lieferketten sind unterbrochen, die Produktion steht. Sind davon alle Bereiche der Wirtschaft betroffen oder etwa nur bestimmte?
Eine Chance durch die Epidemie?
Es ist bemerkenswert, welche Ausmaße die drakonischen Maßnahmen Chinas angenommen haben. Sowas geschieht nicht aufgrund einer harmlosen Grippe-Epidemie.
Hier kommt jedoch eine Frage auf, die vielleicht verrückt klingt, dennoch aufgrund der Geschichte der KPCh gestellt werden sollte:
- Hat Xi Jinping und sein Netzwerk innerhalb der Kommunistische Partei Chinas nicht nur ein Risiko in dem Virus gesehen, sondern auch eine Chance?
Die Lieferketten sind schon jetzt stark angeschlagen. Zum Beispiel stehen in Südkorea die Bänder der Autoindustrie weitgehend still, da kein Nachschub mehr aus China kommt. Auch Nissan hat angekündigt, dass sie im heimischen Werk Kyushu die Produktion vorerst stoppen werden.
Das wird nach und nach die gesamte Weltwirtschaft treffen, denn China ist die Zentrale der globalen Lieferketten. Und genau hier setzt eine Beobachtung ein welche einen zu der obigen Frage zurückkommen lässt.
Sah die chinesische Führung einen Vorteil in dem Virus? Damit meine ich nicht, dass dieser absichtlich freigesetzt wurde oder dergleichen. Nein, er trat auf und die Partei Führung tat die ein oder andere Überlegung, wie man denn mit der Lage umgehen könnte.
Vermutlich Chance ergriffen?
Das Ergebnis welches wir jetzt beobachten können ist:
- a) die Produktions- & Lieferketten der Made in China 2025 Sektoren sind nicht beeinträchtigt,
- b) die Beeinträchtigungen betreffen die Lieferketten der westlichen Unternehmungen und die existierenden Überkapazitäten (vgl. dazu: Bloomberg).
Das macht auf mich den Eindruck, als wenn hinter den Maßnahmen mehr steht, als nur die reine Bekämpfung der Epidemie. Es hat für mich den Anschein, als wenn der Virus als Deckmantel genutzt wird,
- um die Internationale Konkurrenz aktiv zu schädigen. Wie auch die eigene Marktposition in den Emerging Markets zu stärken.
- um die eigene Verhandlungsposition gegenüber den USA im Handelsstreit zu verbessern und das bisherige Phase 1 Abkommen abzumildern.
- um Überkapazitäten im eigenen Land abzubauen.
Fazit: Ein wahrer Kansas City Shuffle sollte sich die Vermutung bewahrheiten.
Ich denke, dass man davon ausgehen kann, dass der Virus nicht nur als Risiko angesehen wurde, sondern auch als Chance. Darauf deutet die Beobachtung zu den Lieferketten hin. Es wäre ein famoser Schachzug, mit dem man das eigene Monopol für eine gewisse Zeit auf den Weltmärkten festigen, dabei noch die internationale Konkurrenz schwer schädigen und die eigene Stellung in den EM´s manifestieren könnte
Natürlich kann man jetzt dagegen argumentieren, dass Chinas Führung niemals solch einen Schritt wagen würde, weil ihnen im Gegenzug zukünftig der Marktzugang verwehrt würde.
Damit hat man dann zwar nicht ganz unrecht, jedoch muss man hier bedenken, dass die Abkopplung zwischen China und dem Westen, von Chinas Seite aus betrieben wird. Auch die Stimmung der Unternehmer ist gegenüber China gekippt (vgl. dazu: Die Verschiebung der Lieferketten wird beschleunigt). Somit steht wahrscheinlich seit Jahren fest, dass die Märkte sich trennen werden und China in Folge der Trennung früher oder später den Marktzugang verlieren würde.
Dieser Prozess wurde wohl nun aggressiv von Xi Jinping & Co. beschleunigt und die westlichen Unternehmungen und Staaten sitzen in der Bredouille.
Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, dann wäre es ein wahrlicher Kansas City Shuffle von Seiten der chinesischen Führung.
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