Trading-Treff

Warum Menschen oftmals nicht dem Trend folgen und Geld verschenken

Liebe Leserin, lieber Leser, heute wende ich mich an Sie mit einem Thema, das mich schon lange umtreibt. Nein, dieses Mal geht es nicht direkt um den DAX und Co.. Stattdessen möchte ich einmal eine prinzipielle Problemstellung beim Handeln an der Börse aufzeigen und wie man dem Trend folgen kann und welche Vorteile das Trading im Trend bringen kann. Dazu möchte ich Ihnen heute meine Sichtweise darstellen.

 

Das Leben eines Trendfolgers

 

Wie Sie ja wissen, bin ich ein Trendfolger. Ich finde Trends an den Märkten und klinke mich dann ein, wenn ich ein anständiges Chance-Risiko-Verhältnis vorfinde. Dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass auch der zeitlich ausgedehnteste Trend einmal brechen kann. Das wiederum macht mir aber nicht all zu viel Kopfzerbrechen, da ich ja meinen Stopp definiert habe.

An sich ganz einfach…..so sehe ich das. Und das gewichtigste Argument für diese Vorgehensweise ist die Tatsache, dass ein Trend viel länger Bestand hat, als der relativ kurze Zeitpunkt, in dem ein Wendepunkt existiert.

 

Im Chartbild den Trend erkennen

 

Dass ein Rücksetzer in einem Long-Trend ein Rücksetzer ist und eben nicht der Beginn einer Abwärts-Trends ist, ist sehr wahrscheinlich. Das Verhalten der Aktienmärkte seit der Trump-Wahl ist hier ein Beispiel par excellence. Wenn es zu Rücksetzern kam, wurden diese schnell wieder egalisiert und dann im Anschluss neue Hochs markiert.

 

An der Börse dem Trend folgen
DAX nach Wahl Trump, hier kann man dem Trend folgen

 

Da es dabei in der Regel nicht zu Verletzung wichtiger charttechnischer Marken kam, war die Sache doch recht einfach zu spielen, wenn – ja wenn man sich von dem scheinbar tief menschlichen Gefühl löste, dass was stark gestiegen ist, auch umgehend wieder fallen muss. Um es scherzhaft zu formulieren: Wenn ich jedes Mal 100 Euro dafür bekommen hätte, wenn mir wieder ein Investor oder gar Analyst sagt:

Jetzt sind wir schon bei XXXXXX Punkten im (hier beliebigen Index einsetzen), damit sind wir komplett überbewertet und der Markt wird massiv fallen„, müsste ich das neue Auto nicht aus der eigenen Tasche bezahlen.

 

Und ich sitze dann staunend vor meinem Point&Figure-Chart, suche irgendein Anzeichen, dass der Trend bald brechen könnte und finde……nichts. Interessanterweise sehe ich die Sache ganz anders, wenn ich auf mein „Bauchgefühl“ höre. Dem wird allerdings schon seit Monaten schwindelig. Wäre ich allerdings diesem „Bauchgrummeln“ gefolgt, wäre das für die Depotentwicklung sehr abträglich gewesen.

 

Damit wir uns richtig verstehen:

Ich bin voller Respekt für die Trader, die es schaffen, auch Korrekturen sauber zu traden und sich damit ein ordentliches Stück aus dem Markt zu schneiden. Aber diese Marktteilnehmer agieren ebenfalls rational. Das sind klare Handelsideen mit definierten Zielen und vor allem Stopps.

Ich kritisiere jedoch die Idee, dass man nur aufgrund der Vorstellung, dass ein Markt schon „zu stark“ gestiegen ist, ziel- und planlos vorgeht, Chancen verstreichen lässt oder sich gar noch aus dieser Überlegung heraus gegen den Trend stellt. Denn ein Problem ergibt sich aus solchem „Ideen-Trading“ sehr oft: Wann wirft man diese Idee über Bord und zieht den Stopp, wenn sich der Trend doch wieder durchsetzt?

 

Dem Trend folgen kann man lernen

Die Börse funktioniert etwas anders, als das tägliche Leben. Was scheinbar teuer ist, kann noch viel teurer werden. Was billig wirkt, ist es wahrscheinlich auch aus gutem Grund. Am einfachsten ist es nun mal, dem Trend zu folgen. Wenn er bricht, zieht man den Stopp und klinkt sich in den neuen Trend ein. Und wer fix sein kann, tradet eben die Gegenbewegungen, ist sich aber bewusst, dass diese eben nur Gegenbewegungen mit kleinerem Potenzial, aber dafür schnellerer Bewegung sind. Dem Trend zu folgen macht mir auf Dauer somit mehr Freude.

 

Ich hoffe, ich habe jetzt niemandem von Ihnen auf die Füße getreten, aber so ganz falsch sollten meine Ansichten ja nicht sein. Zumindest funktionieren diese für mich seit Jahrzehnten.

Ihr Jörg Mahnert

Die mobile Version verlassen