Sicher kennen Sie die DAX-Tafel als Kursbarometer bereits von unterschiedlichen Berichterstattungen. Sei es beim Nachrichtensender n-tv oder bei diversen Interviews vom Frankfurter Börsenparkett. Denn der Parketthandel findet genau unter der DAX-Tafel statt. Was hat es mit ihr auf sich und bleibt sie uns ewig erhalten?
Historische DAX-Tafel
Der Parketthandel hat sich mit der Digitalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten massiv geändert. Gab es noch zur Zeit des Neuen Marktes eine Menge Händler und damit verbunden das emsige Treiben auf dem Parkett, so dominiert nun der elektronische Handel und das Handelssystem XETRA mit einer Marktabdeckung des Volumens von mehr als 90 Prozent. Dabei ist dies historisch betrachtet nur ein sehr kleiner Ausschnitt.
Die Frankfurter Wertpapierbörse hat ihre Grundlagen bereits im 11. Jahrhundert geschaffen und war im Mittelalter schon als „Silber- und Goldloch“ von den Kaufleuten im Deutschen Reich bezeichnet worden. Mit der ersten Börsenordnung im Jahr 1682 kam es dann auch zur ersten offiziellen Börsenverwaltung und Festigung des Standortes. Weitere Infos zur Geschichte finden Sie auf der Seite der Börse Frankfurt vor.
Die DAX-Tafel gab es damals natürlich noch nicht, auch keinen DAX. Er wurde ab dem 1.07.1988 mit 1163,52 Punkten eingeführt und fortan berechnet. Eine Rückrechnung bis 1959 wurde später vollzogen, nur falls Sie sich fragen, wie man auf teilweise sehr lange Zeitreihen kommt. Ab dem 21.06.2999 basiert der DAX auf den Berechnungen des elektronischen Handelssystems XETRA.
Wie funktioniert die DAX-Tafel?
Letztlich besteht die DAX-Tafel aus einer Vielzahl von Magnetblättchen, welche zwischen schwarz und weiss umschalten können. Man kann dieses Umschalten bei entsprechend ruhiger Akustik auf dem Parkett hören und technisch mit den Tafeln an Flughäfen vergleichen. In Summe reden wir von 460 Punkten Breite und 190 Punkten Höhe. Dabei ist jedes Blättchen 5 x 5 Millimeter groß. Ohne dies nachgezählt zu haben, sind es nach Angaben der Deutschen Börse in einem Quiz wohl genau 87.400 Bildpunkte.
Im Jahr 2009 erfolgte eine Renovierung der DAX-Tafel, was der Optik aber keinen Abbruch tat. Technisch wird der DAX-Verlauf somit für jeden Handelstag intraday dargestellt und die Kursveränderung als Impuls auf die Tafel vom XETRA-System übertragen.
Live-Blick auf die DAX-Tafel
Sie können die DAX-Tafel unter diesem Link auch jetzt LIVE sehen, insofern der XETRA-Handel geöffnet hat.
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Die Zukunft der DAX-Tafel
Die Finanzwelt und damit auch die Börse ist in stetigem Wandel. Börsengänge nehmen wieder zu und dafür bietet das Börsenparkett eine ideale Kulisse. Zum Event „20 Jahre XETRA“ konnte ich mich erst in diesem Jahr davon überzeugen:
Auch zukünftig soll dies so bleiben. Mehr noch, die Deutsche Börse möchte eine Erlebniswelt mit einem Besucher- und Kongresszentrum schaffen. Von der Besuchertribüne kann man bereits den Parketthandel und alle Events dort sichten, doch auch hier soll eine größere Galerie nach dem Vorbild der New Yorker Börse Wall Street entstehen. Dies konnte man in „Die Welt“ erst jüngst nachlesen:
„Wir wollen Gutes tun für den Finanzplatz Frankfurt“, sagte Theodor Weimer, der neue Vorstandschef der Deutschen Börse, bei der Vorstellung der Umbaupläne.
Dafür muss der Betreiber der Börse, die Deutsche Börse AG, tief in die Tasche greifen. Genau beziffert sind dafür 18,5 Millionen Euro veranschlagt und schon 2020 soll das Bauvorhaben beendet werden.
Hierbei darf ruhig langfristiger geplant werden, denn der Mietvertrag im Gebäude der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist bis zum Jahr 2048 verlängert worden. Bis dahin dürfte dann auch die DAX-Tafel weiter hängen bleiben.
Besuchen Sie doch selbst einmal die Frankfurter Börse und schauen Sie auf die DAX-Tafel. Dies ist ein tolles Erlebnis!
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)