Trade planen und umsetzen

Einen Trade planen und umsetzen ist leicht gesagt. Wir alle kennen diese Situationen. Beim Blick auf den Markt kommen uns gefühlt tausend Ideen. Und dann startet eine Bewegung im Chartbild und es juckt sprichwörtlich in den Fingern. Doch STOPP – dies ist kein Trading, dies ist nur ein Impuls, dem man jedoch nicht nachgeben muss.

 

Wer auf Dauer Gewinne erzielen möchte und duplizierbare Trades in seinem Alltag vorzeigen möchte, der muss sich einen Plan zurechtlegen. Eine Grundlage für den Erfolg. Betrachten Sie dabei das Trading wie jede andere unternehmerisch Tätigkeit im Wirtschaftsverkehr.

 

Ausgangslage beim Trade planen und umsetzen

Vor dem Trade planen und umsetzen steht immer die Analyse eines Marktes. Die Auswahl des Marktes an dem Bewegung entstehen könnte oder der von Ihnen favorisiert wird, unterstelle ich hiermit als Vor-Vorstufe.

In der Marktanalyse springen wir nicht sofort in die aktuellen Bewegungen hinein, sondern schauen nach markanten Punkten der Vergangenheit. Dies ist in den größeren Zeiteinheiten möglich. Wer also mit einem 5 Minutenchart handelt, der sollte sich den Stundenchart ansehen. Mehr Raum als Historie und damit auch ein gewisser Weitblick ist dabei das Ziel. Denn aus diesem Weitblick heraus lassen sich Widerstände, Unterstützungen sowie Trends sehr gut erkennen. Genau an diesen stellen ist ein Trade dann zu planen.

 

Trade planen Schritt 1: Die Analyse

Viele Trader handeln ihren Heimatmarkt. Das ist in Deutschland also vorwiegend der DAX. Über Sinn und Unsinn lässt sich hier natürlich streiten, Fakt ist allerdings, dass der DAX bei deutschen Tradern das mit Abstand beliebteste Underlying ist.

Vor wenigen Tagen habe ich zum DAX eine Analyse auf Basis Stundenchart und damit der größeren Zeiteinheit erstellt. Zur Erinnerung noch einmal das jüngste Chartbild:

Stundenchart als Analyse für den Trade
Stundenchart als Analyse für den Trade

 

Es entstand somit ein Wechsel von Abwärtstrend zu Aufwärtsimpuls als Weitblick. Dies speichern wir uns virtuell ab und gehen eine Zeiteinheit tiefer in das Chartbild hinein. Im 15 Minutenchart sieht man einen Bereich, der eine Art „Deckel“ darstellen könnte. Denn der Deutsche Aktienindex schaffte es zwar mehrfach an die Marke von 10.700 Punkten jedoch nicht deutlich darüber. Es entstanden so genannte „Dochte“ an den Kerzenkörpern, die Charttechniker zur Vorsicht mahnen.

 

Trade analysieren im Chartbild
Widerstand als Deckel im Trading

 

Vor der XETRA-Eröffnung konnte man den Deckel somit deutlich sehen und auch einen sanften Aufwärtstrend, der durch eine grüne Linie visualisiert ist. Soweit die abgeschlossene Analyse als Vorarbeit für den Trade.

 

Trade planen und umsetzen schon beim Einstieg

Ein Einstieg genau zwischen zwei Formationen oder Linien macht wenig Sinn. Die Chance steht 50:50 und gerade vor der Markteröffnung im XETRA-Handel und damit einhergehend größeren Orders ist dies vom Risikomanagement nicht attraktiv für mich. Daher suchte ich mir einen Punkt, an dem ich aktiv werde.

Wir erinnern uns an den „virtuellen Speicher“ aus vorherigem Absatz. Dort war „Ausbruch Abwärtstrend und Dynamik nach oben“ abgespeichert. Aus diesem Grund ist das Szenario für den Trade LONG mit der großen Marktrichtung am Punkt des Aufwärtstrends sinnvoll. So geschehen bei Berührung im Chartbild auf nextmarkets zum nachsehen.

Das Ziel definiert sich aus dem Chartbild selbst und ist die Widerstandszone der vergangenen oberen Kursspitzen. Dort liegt auch das GAP zum Vortag, auch wenn dies nicht sehr große ist. Ein schneller Trade womöglich, der ein vertretbares Risiko beinhaltet.

 

Trade umsetzen mit Disziplin

Das alte Sprichwort „plan your trade and trade your plan“ kommt nun zum Tragen und ist der schwierigste Part im Trading. Denn Szenarien erstellen kann mit etwas Erfahrung und Übung sicherlich jeder von uns. Sich selbst zu vertrauen und diese dann umzusetzen, leider nicht alle Marktteilnehmer. Konsequent ist es daher, sofort nach der Analyse an den relevanten Punkten eine Order in den Markt einzustellen und die Ausführung abzuwarten. In diesem Zusammenhang sollte auch der Stopp im Markt aktiviert sein, für den negativen Fall „Szenario trifft nicht ein“. So kommen Emotionen garnicht erst ins Spiel.

Kurzfristiges Trading managen – Risikomanagement entscheidet

Ist der Trade eingegangen und die Order ausgeführt, kann sofort eine Zielorder eingegeben werden. Je nach Dynamik lohnt es hier mit Teilverkäufen zu arbeiten, um sich ein weiteres Gewinnpotenzial zu ermöglichen. Auch ist die Kombination von Zielorder mit Stopporder möglich (OCO-Order, gut erklärt in dem Beitrag zu den Orderarten im Trading).

Im aktuellen Fall von Trade planen und umsetzen war dies somit der Widerstandsbereich, nachdem die Long-Order am Aufwärtstrend ausgeführt wurde. Und genau da wurde der Trade auch beendet. Im Chartbild ist dies gut sichtbar (Einstieg als Dreieck).

Trade planen und umsetzen mit Ziel
Trend und Ziel beim Trade umsetzen

 

Was möchte ich hiermit anregen?

Wer einen konkreten Plan für einen Trade hat, der sollte ihn auch konsequent umsetzen. Dies ist in anderen Dingen des Lebens wie Einkaufsliste, Navigationssystem oder Tagesablauf nicht anders. Seien Sie daher fleissig in der Vorbereitung und stark in der Umsetzung!

Wie Sie spezielle Marktphasen handeln könne, haben wir ebenfalls bereits erklärt.

 

Ich hoffe meine Anregung hat Ihnen gefallen und Sie besuchen diesen Blog öfters.

Viel Erfolg im Trading weiterhin,

Andreas Mueller (Bernecker1977

Über Andreas Bernstein 1468 Artikel
Andreas Bernstein ist als Trader, Referent und Coach über 20 Jahre unter dem Pseudonym "Bernecker1977" aktiv gewesen. Sein Trading von Indizes, Devisen und Rohstoffen an der Börse vollzieht er mit Futures, Derivaten und CFDs.. Schauen Sie ihm hier oder auf dem Twitch-Kanal "FIT4FINANZEN" täglich über die Schultern.

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