Wer an Aktien und Geldanlagen denkt, kommt zwangsläufig zur Deutschen Börse. Dieser Inbegriff von „Handel“ dient vor allem den Einsteigern als erste wichtige Anlaufstelle für Informationen. Erst das spätere Eintauchen in die Materie Trading zeigt auf, dass die Deutsche Börse AG als Unternehmen noch viel mehr bietet und es zudem auch Alternativen bei Kauf oder Verkauf von Aktien und weiteren Finanzprodukten gibt.
An dieser Stelle gebe ich Ihnen einen kleinen Rundblick geben und vorrangig die Erfolgsgeschichte der Deutschen Börse darstellen. Sie ist Träger der öffentlich-rechtlichen Frankfurter Wertpapierbörse und verantwortlich für die gesamte DAX-Indexfamilie und weiterer Aktienindizes. Als Konzern ist die Deutsche Börse AG übrigens selbst im DAX mit ihren Aktien gelistet.
Historie von 400 Jahren Handel
Reist man in der Zeit zurück zu den Ursprüngen der Wertpapierhandels, kommt man zwangsläufig nach Frankfurt. Bereits im Jahr 1150 wurde dort die Frankfurter Herbstmesse und der umfassendere Warenhandel erwähnt. Unter „Kaiser Ludwig der Bayer“ entstand im Jahr 1330 mit diversen Messen ein sehr offener und überregionaler Absatzmarkt für Güter und Verbriefungen. Dies sprach sich in Deutschland herum, so dass auch Luther von Frankfurt als „Silber- und Goldloch“ sprach. Kaufleute aus ganz Europa, vorrangig jedoch aus Frankreich und den Niederlanden, etablierten zudem das Bankgeschäft neben dem Handel von Waren. Ein notwendiger Punkt, denn es gab zu jener Zeit keine einheitlichen Münzen und an den Euro, wie wir ihn kennen, war noch lange nicht zu denken.
Um bei der Vielzahl an unterschiedlichsten Münzsorten entsprechend flexibel und sicher handeln zu können, bedurfte es einheitlicher Wechselkurse – die Geburtsstunde der Frankfurter Wertpapierbörse war somit im Jahr 1585 besiegelt. Dabei ist der Begriff „Burs“ oder später auch „Börse“ für Versammlung der Kaufleute seit dem Jahr 1605 schriftlich belegt und bereits 1625 gab es erste amtliche Kurszettel, auf denen 12 Geldsorten verzeichnet waren.
Etappen der Deutschen Börse als Stichpunkten
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- Ende des 17. Jahrhunderts regelmäßiger Handel mit Schuldscheinen und Anleihen
- 1808 Entstehung einer Handelskammer, dadurch wurde der Handel eine öffentlich-rechtliche Institution
- Ende des 18. Jahrhunderts erster Handel mit Staatspapieren (1779 Millionenanleihe für den Deutschen Kaiser in Wien)
- 1843 Eröffnung des repräsentativen Börsengebäudes „Alte Börse“ an der Paulskirche
- Nach dem 2. Weltkrieg eröffnet die Frankfurter Börse als eine der ersten Wertpapierbörsen in Deutschland wieder den Handel
- Ab 1956 Zulassung des Handels ausländischer Börsenpapiere
- Ab 1969 Verarbeitung von Teilen des Datenbestandes elektronisch
- 1988 Geburtsjahr vom DAX® – einer der bekanntesten Bluechip-Indizes der Welt
- 1997 Einführung von Xetra® als vollelektronisches Handelssystem
- März 1997 Etablierung vom „Neuen Markt“ als Spezial-Segement im Aktienbereich
- Spätere Etablierung des Xetra-Systems in der Welt
- Ab 2003 sind Aktien-Notierung in Prime Standard und General Standard unterteilt und damit auch die entsprechenden Pflichten
- Oktober 2005 kommt der Entry Standard hinzu
- Ab April 2006 repräsentiert die Indexfamilie DAXglobal® internationale Märkte ab
- ETCs (Exchange Traded Commodities) sind ab November 2006 handelbar
- REITS (Real Estate Investment Trusts) als eigenständiges Segment für Unternehmen aus der Immobilienbranche werden ab November 2007 gehandelt
- April 2008 Listing der Zertifikate und Optionsscheine von Scoach auch auf Xetra
- 2017 Versuch einer Übernahme der Londoner Börse LSE
Nach aktuellen Daten liegt die Finanzierungsmöglichkeit für eine Expansion bei 1,3 Milliarden Euro. Hier werden vor allem Zukäufe in einzelnen Geschäftsbereichen als sinnvoll erachtet.
Von einem reinen Marktplatz hat sich die Deutsche Börse daher zu einem Marktplatzorganisator und international aufgestellten Dienstleister für Wertpapiermärkte gewandelt. Die Aufgaben erstrecken sich damit über die gesamte Prozesskette des Börsenhandels. Im Detail gehen wir nun einmal auf dieses Spektrum ein.
Aufgaben der Börse
Dass an einer Börse jeweils Angebot und Nachfrage für Wertpapiere zusammentreffen, versteht sich fast von selbst. Im Detail finden so ganz anonym an diesem organisierten Markt Investoren, Trader und auch Sparer zusammen. Alle möchten an der wirtschaftlichen oder zumindest preislichen Entwicklung von dort gelisteten Unternehmen (Aktiengesellschaften) partizipieren. Durch die Institution Börse entfällt der direkte Kontakt zwischen beiden Parteien und beidseitig werden Such- sowie Informationskosten eingespart. Letztlich sorgt damit eine Börse für Markteffizienz und den jeweiligen Interessenausgleich zwischen Käufern und Verkäufern über das Instrument Preis. Dies geschieht bei der Deutschen Börse in 1,3 Millionen unterschiedlichen Wertpapieren, darunter 11.000 Aktien, 1.500 ETFs, 26.000 Anleihen und 3.000 Fonds.
Im Fall eines IPOs, also einer neu gelisteten Aktiengesellschaft an der Börse, erhält das Unternehmen im ersten Schritt das Geld der Aktionäre über die Börse als Primärmarkt. Der weitere Handel wird dann jedoch Sekundärmarkt genannt, da die Unternehmen nicht mehr unmittelbar vom Handel berührt sind.
Weitere Aufgaben der Börse sind:
- Bereitstellung einer Handelsplattform und dort von Preisen und Umsätzen
- Bündelung von Liquidität durch die Konzentration von Angebot und Nachfrage
- Sicherung von Transparenz für alle Akteure
Vorteile beim Handel an der Deutschen Börse
Neben einer Vielzahl an intelligenten Orderarten kann man sich beim Handel an der Deutschen Börse auf unterschiedliche Qualitätsstandards einfach verlassen. Sei es der direkte Anlegerschutz durch die Handelsüberwachung oder bereits im Vorfeld die Kontrolle vor einer Zulassung von Unternehmensanteilen am Börsenhandel (IPO-Auflagen). Gerade für größere Investments ist das Thema Liquidität zudem ein Faktor, welcher nur an der Börse erfüllt werden kann.
So genannte Spezialisten überwachen nicht nur den Handel, sondern sorgen auch für jene Liquidität, die man an schwankungsfreudigen Tagen für sein Risikomanagement benötigt und als Trader in Form geringer Spreads zu schätzen lernt. Auf der anderen Seite werden im ETF-Bereich sogar kleinste Mengen gehandelt, welche einem Sparer die Teilnahme am Kapitalmarkt oftmals erst ermöglichen – Stichwort Sparplan.
Aus eigener Erfahrung mit Zertifikaten kann ich sagen, dass mich zudem die schnelle Ausführung von wenigen Sekunden überzeugt hat. Somit nutze ich die Deutsche Börse und den Finanzplatz Frankfurt sehr gerne für entsprechende Transaktionen.
Viel Erfolg im Trading an der Börse wünscht Ihnen Andreas Mueller (Bernecker1977)
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