In der Geschichte der Menschheit spielt Gold schon lange eine bedeutende Rolle. Je nach politischer und wirtschaftlicher Lage ist die Bedeutung von Gold sehr unterschiedlich. Ob nun Inflations- oder Krisenangst – Gold ist eine Antwort auf Fragen der Unsicherheit. Doch Gold ist in den nächsten Jahren soviel mehr, als nur ein „Schutz“. Gold könnte die wohl größte Spekulation der nächsten Jahrzehnte werden…
Es war 1961, als sich einige Staaten und Zentralbanken in den sogenannten London Gold Pool zusammenfanden, um „nicht staatlichen Käufern“ jederzeit die Nachfrage nach physischen Gold zu ermöglichen. Dieser Pool war nicht etwa geschaffen worden, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Der London Gold Pool war in der Tat ein Versuch, das seit Jahrhunderten existente Fieberthermometer auszuhebeln und so die Krankheit des Systems zu verschleiern. Immerhin stellte der Goldpreis und sein Verhältnis zu den einzelnen Währungen schon lange eine Art Misstrauensindikator der Bevölkerung gegenüber der gesetzlich verordneten Währungen dar. Warum dieses Verhältnis so aussagekräftig ist, liegt in der Natur der Entwicklung des Geldsystems.
Geldkrisen gehören zur Geschichte des Handels
Während die Geschichte gesetzlicher Zahlungsmittel immer wieder von schweren Krisen begleitet wurde, hatte Gold als Edelmetall, welches nicht rostet und nicht vergeht, in den Augen der Menschen eine hohe Stabilität. Dabei handelte es sich bei diesen „Geldkrisen“ nicht nur um das heutige Papiergeld. Auch Münzen aus Edelmetallen gehörten zu den Opfern. Denn auch diese wurden der hohen Konzentration des edlen Metalls nach und nach beraubt und verloren schon zu Zeiten, lange bevor es Papiergeld gab, ihren inneren Wert.
Dementsprechend hat der Goldpreis als Zahlungsmittel schon seit vielen Jahrhunderten eine entscheidende Bedeutung. Dieser Umstand allein reicht aus, um bei hohen Edelmetallpreisen das Interesse der Notenbanken auf den Plan zu rufen. Doch kommen wir zurück auf das Jahr 1961 und damit zu einer Zeit, als der US-Dollar die Ankerwährung der kapitalistischen Welt war.
Gold als Sicherheit – Der Goldstandard
In der Währungswelt von 1961, die sich in einem starren Korsett befand, spielte Gold eine extrem wichtige Rolle. Denn ohne Zweifel war der US-Dollar noch viel mehr als heute die Leitwährung der kapitalistischen Länder überhaupt. Immerhin versprach die Notenbank FED damals jeden US-Dollar bei Bedarf in Gold zu tauschen. Dabei lag der Ankaufskurs fest verankert bei 35 US-Dollar je Unze Gold. Dieser Wert war ein willkürlich festgelegter Wert, der keine ökonomische Realität darstellte, nicht atmen konnte und starr war. So war das System per se anfällig für Angriffe.
Natürlich konnte das System so nicht bestehen. Allerdings dauerte es noch bis zum Jahre 1968, als die Einlösepflicht des US-Dollars in Gold auf die Zentralbanken der Mitgliedsstaaten des Währungssystems beschränkt wurde. Doch auch dieser Schritt reiche nicht aus, um das Währungssystem in der Form bestehen zu lassen. Ein Blick auf den heutigen Goldpreis genügt, um die 1971 folgende Ankündigung von Richard Nixon (Nixon Schock) zu erahnen. Der US-Dollar wurde vom Gold entkoppelt und der Goldpreis stieg auf zu dieser Zeit unvorstellbare Höhen.
Doch was hat all das mit der heutigen Zeit zu tun?
Goldstandard wird abgeschafft
Als der Vietnamkrieg vor seiner Beendigung stand, hatte Amerika sich hart an die finanzielle Leistungsfähigkeit begeben. Die Aufhebung des Goldstandards dürfte dementsprechend durch eine hohe Ausgabe von US-Dollars im Zuge dieses Krieges schon vor dem natürlichem Ablaufdatum eingesetzt haben. Anders als viele Anhänger der sogenannten Österreichischen Schule bin ich in jedem Falle der Meinung, dass ein Goldstandard kein überlebensfähiges Wirtschaftssystem darstellt. Allerdings hat die ungebremste Ausgabe von Dollars zur Kriegsfinanzierung den Untergang sicherlich beschleunigen können.
Wir sind in einer Zeit, wo es kein militärischer Konflikt ist, der die Ausgabe von unglaublichen Mengen an US-Dollar und Euro verlangt. Es ist auch nicht der Kampf gegen den Terror oder gegen was auch immer sonst noch so in Betracht kommen könnte. Nein, die ungehemmte Ausgabe von den großen Währungen geschieht als Folge der ungehemmten Ausgabe der Währungen. In der Tat muss man diesen Satz wohl nochmals lesen, um ihn wirklich greifen zu können. Denn die aktuelle Krise wurde in über 45 Jahren erzeugt und befindet sich nun in der „heißen Phase“. Wann genau sich das Problem entlädt, und wie schlimm es wirklich wird ist dabei unsicher.
Nachdem der Goldstandard aufgegeben wurde, vervielfachten sich die Geldmengen in den Währungen der kapitalistischen Systeme. Jeder Krise und jede Depression in der Wirtschaft wurde mit der weiteren Erschaffung von Geld begegnet. Dieser Zustand hielt bis zum Jahr 2006 an und verursachte dann eine der größten Krisen des Kapitalismus überhaupt. Die große Finanzkrise fegte über die Welt wie ein Orkan. Viele Menschen verloren Ihren Job und stellten fest, dass auch vermeintlich sichere Anlagen nicht wirklich sicher waren. Und heute, 10 Jahre nach dieser großen Krise, beginnen erneut die Wolken am Himmel aufzuziehen.
Gold-Spekulation als Chance
Die Zentralbanken, vor allem die östlichen, sind seit Jahren wieder auf der Käuferseite. Nach und nach wird Gold erneut als Krisenwährung thematisiert. Und auch die Möglichkeit die Vorherrschaft des US-Dollars zu brechen, ist immer wieder ein Gedankengang, der dem einen oder anderen durch den Kopf geht. Wie wir die Welt von heute auch drehen und wenden, sie ist krisenanfällig und geplagt von riesigen Schuldenbergen. In einer solchen Zeit werden Themen wie Sicherheit oder Vorsorge immer wieder vom Markt auf den Prüfstand gestellt. Vor allem die gigantischen Experimente der Zentralbanken dürften dabei den Goldhaltern ebenfalls in die Karten spielen.
Doch auch der President der Vereinigten Staaten ist ein Puzzleteil für diese Spekulation. Donald Trump scheint durchaus ein Anhänger des Goldes zu sein. So sagte Trump zu GQ: „Bringing back the gold standard would be very hard to do, but boy, would it be wonderful. We’d have a standard on which to base our money.“
Und auch sonst scheint Donald Trump einen Faible für Gold zu haben:
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All die Unsicherheiten, Aussichten auf eine immer instabilere Welt und Puzzleteile lassen mich sehr optimistisch in die Zukunft des gelben Edelmetalls blicken. Es wäre dabei sogar denkbar, dass sich vor allem das Gold als die Spekulation des kommenden Jahrzehnts herausstellt. Sicher ist das natürlich nicht, aber der Besitz von ein paar Unzen dieses Edelmetalls könnten für einen deutlich besseren Schlaf sorgen. Und ein guter Schlaf alleine ist manchmal mehr wert als Geld.