Was ist der Hebel im Trading?

Der Hebeleffekt oder kurz Hebel spielt eine große Rolle im Trading privater- oder institutioneller Investoren. Doch wie genau funktioniert der Hebel im Trading?

 

Ob nun Hedgefonds, Daytrader oder Spekulanten – ohne Hebel geht heute fast nichts mehr. Schon seit vielen Jahren wachsen die Handelsvolumen an den Börsen an. Das liegt zum einen an einem gestiegenen Interesse von Anlegern am Thema Börse und Aktien, aber auch an der Möglichkeit das eigene Geld gehebelt einzusetzen. Doch was bedeutet es eigentlich das Trading-Kapital zu hebeln?

 

Der Hebel im Trading einfach erklärt

Von einem Hebel im Trading spricht man immer dann, wenn man an der Börse auf verschiedenen Wegen mehr Volumen bewegen kann, als das verfügbare Eigenkapital. Für diese Möglichkeit stehen den Tradern und Anlegern verschiedene Wege zur Verfügung.

Wertpapierkauf auf Kredit

Die erste Möglichkeit eines Anlegers ist der Erwerb von Aktien oder anderen Wertpapieren auf Kredit. Dafür muss der Anleger einen Broker finden, der Wertpapierkredite zur Verfügung stellt.

 

Ein Beispiel:

Sie haben 10.000 Euro mit denen Sie an der Börse Aktien kaufen wollen. Ihr Broker bietet Ihnen an zusätzlich zu diesen 10.000 Euro weitere 40.000 Euro zur Verfügung zu stellen. So haben Sie statt 10.000 Euro ganze 50.000 Euro zur Verfügung um an Kursbewegungen zu partizipieren.

Derivate und ihr Hebel

Eine weitere Möglichkeit ist der Handel von Derivaten. Sowohl CFDs, wie auch Optionen, Futures oder auch gewisse Zertifikate bieten die Möglichkeit mit einem Hebel zu handeln. Auch hier bewegen Sie real mehr Volumen, als es Ihr Eigenkapital vermuten lassen würde. Allerdings hat der Handel mit Hebeleffekt auch einen Nachteil.

Der Nachteil des Handels mit Hebel

Das folgende Schaubild verdeutlicht nochmals den Handel mit Hebel. Sie können erkennen, dass der Hebel den möglichen Einsatz für Anlagen oder das Trading deutlich erhöht.

Schaubild zur Wirkung des Hebels im Trading
Hebeleffekt

 

Dieser Hebel hat allerdings nicht nur die Möglichkeit deutlich größere Gewinne zu verursachen, sondern auch deutlich höhere Verluste. Immerhin wirkt der Hebeleffekt in beide Richtungen.

Sollten Sie zum Beispiel Ihr Eigenkapital mit einem Hebel von 10 am Markt investieren, würden Sie statt 10.000 Euro ganze 100.000 Euro „bewegen“. Die Folge ist, dass eine Schwankung von nur 10 % in Ihrem Basiswert einen möglichen Gewinn von 100 %, oder ein Totalverlust  verursachen würde. Denn 100.000 Euro die sich um 10 % reduzieren sind nur noch 90.000 Euro. Ihr gesamtes Eigenkapital wäre verloren.

 

Fazit zum Hebeleffekt

An der Börse ist der Handel mit Hebel völlig normal und gehört mittlerweile zu den Möglichkeiten der „Kleinanleger und Tradern“. Allerdings ist dieser Hebeleffekt oft verführerisch und führt nicht selten in den Verlust des vorhandenen Eigenkapitals. Aus diesem Grund wurde vor nicht allzu langer Zeit die Regulierung verschärft. Die ESMA (European Securities and Markets Authority) beschränkte den Einsatz von Hebeln im Trading mit CFDs. Damit sollen Anleger zukünftig vor sich selbst geschützt werden.

ESMA Regulierung | CFD und Binäre Optionen | Broker reagieren

Über Martin Kronberg 152 Artikel
Martin Kronberg recherchiert kritisch an der Basis der Finanzmärkte. Dabei werden nicht nur Themen aus dem Bereich Trading, sondern auch andere wirtschaftliche Zusammenhänge erörtert. Auf anderen Portalen tritt Martin Kronberg stellvertretend für die Autoren des Trading-Treff auf.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.