Alles erscheint sehr einfach. Eine Kontoeröffnung beim CFD-Broker, das Geld überweisen und loslegen mit dem Handeln. So beginnt die „Trading-Karriere“ vieler neue Trader. Doch ist Trading sinnvoll, oder sollte man die Hände davon lassen?
Eines steht schon heute fest, die Statistik spricht ganz klar gegen den Wunsch, Trading zu betreiben. Ob nun als Hobby (welches teurer als die meisten Hobby sein kann) oder als Beruf – Trading ist ein sehr anspruchsvolles Betätigungsfeld, welches genau hinterfragt werden sollte. Was sollte man wirklich wissen, bevor man sich für den Weg des Traders entscheidet?
Trading kostet Geld und Zeit
Oftmals sehen Trading-Interessierte nur die Vorteile eines möglichen Lebens als Vollzeittrader. So denkt man zu Beginn oft an die Möglichkeit, an jedem Ort der Welt arbeiten zu können. Und in der Tat, das einzige, was zwischen diesem Wunsch und der Realität steht, sind eine stabile Internetverbindung an diesem „Arbeitsplatz“ und der Umstand, dauerhaft profitabel zu traden. Die Internetverbindung stellt dabei noch die kleinste Herausforderung dar. Diese existiert mittlerweile an den meisten belebten Orten unserer Welt und ist damit keine Hürde. Anders sieht es da mit dem profitablen Trading aus.
An dieser Stelle spricht bereits die Statistik eine deutliche Sprache und gibt einen Einblick in die Frage, ob Trading sinnvoll ist. Sollten Sie vor haben, mit dem Trading zu beginnen oder bereits seit kurzem dabei sein, dann sollten Sie wissen, dass Ihre Karten nicht gut sind.
Alle Untersuchungen, die es zum Erfolg von privaten Tradern an der Börse gibt, sind dabei ernüchternd. Im Prinzip kommen alle auf das Ergebnis, dass nach spätestens 5 Jahren 90 Prozent der Trader aufgegeben haben. Eine interessante Lektüre dazu stellt eine Untersuchung von Brad M. Barber, Yi-Tsung Lee, Yu-Jane Liu und Terrance Odean dar.
Doch das ist noch nicht alles. Zusätzlich zu dem nicht besonders guten Aussichten kommt eine oftmals dauerhafte Bindung an den Trading-Bildschirm. Vor allem Anfänger im Daytrading sitzen nicht selten über 10 Stunden am Tag vor dem Bildschirm und versuchen „ihr Glück“ an der Börse. So verständlich das alles sein mag, so klar ist auch: Der Anspruch an den Stundenlohn, um dieses Verfahren wirklich profitabel zu machen, ist enorm. Vor allem Trading-Beginner haben oftmals keine klarer Regeln und Zeiten zum Traden. So ist ein solcher Arbeitstag für die Psyche des Traders der pure Stress.
Trading lernen ist wirklich schwer
Natürlich kann „man“ das Traden lernen. Doch „man“ kann auch Experte auf dem Gebiet der Quantenphysik sein oder Flugkapitän. Doch wie viele sind dies wirklich? Genau hier entsteht oftmals der große Unterschied zwischen objektiver Annahme und subjektiver Auslegung des Aufwandes, um Trading wirklich zu lernen. Und nur wenn Sie es wirklich lernen wollen, kann Trading überhaupt sinnvoll sein.
Sollten Sie es wirklich ernst meinen, dann lege ich Ihnen an dieser Stelle ein paar Artikel ans Herz, mit denen Sie zumindest Ihre Startbedingungen verbessern können.
Beiträge zum Trading-Start
- 2 Trading Regeln um profitabel zu traden
- Wie man ein profitables Trading-Setup erstellt
- Eine einfache Handelsstrategie
- Grundkenntnisse, die einen erfolgreichen Trader ausmachen
- Die Kategorie Risikomanagement
- Wie viel Trading-Kapital braucht man?
- Kapitalerhalt oftmals unterschätzt
In jedem Falle sollte man Trading nicht auf die leichte Schulter nehmen und erwarten, dass man nach wenigen Monaten das ganz große Geld nach Hause bringt. Die Trader in den Investmentbanken haben nicht ohne Grund harte Regeln im Rücken, die sie vor herben Verlusten schützen sollen. Genau diese fehlenden Regeln sind oftmals der Hauptgrund des Scheiterns privater Trader. Ist Trading also nur etwas für Verrückte oder ergibt es doch Sinn dieser Tätigkeit nachzugehen?
Macht Trading nun Sinn, oder nicht?
Ob Trading sinnvoll ist oder nicht, kann man nur schwer beantworten. In jedem Falle ist Trading ein hartes Geschäft. Natürlich gibt es erfolgreiche Trader, allerdings sind die meisten davon keine Daytrader. Vor allem im Daytrading ist die Erfolgsaussicht wahrhaftig nicht rosig. Dennoch kann man es schaffen, wenn man die oben genannten Grundbedingungen beachtet und sich optimal vorbereitet. Doch verstehen Sie mich nicht falsch. Selbst mit der optimalen Ausbildung und vielen Jahren Erfahrung ist es niemals sicher, dass Sie dieses harte Geschäft immer weiter fortführen können. Märkte ändern sich und Trading-Setups werden unprofitabel. So war es schon immer und so wird es bleiben.
Die wirklich guten Trader schaffen es dauerhaft, sich an den Markt immer wieder anzupassen und mit ihm zu atmen. Recht haben ist dabei das Letzte, was diese Trader interessiert. Das wichtigste für Sie ist der Saldo auf dem Konto. Und wenn dieser stimmt, dann ist Trading sinnvoll.
Ihr Martin Kronberg
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