ETFs als spezielle Variante an Investmentfonds erfreuen sich einer rasch wachsenden Beliebtheit. Das belegen vielfältige Statistiken. Laut des Wirtschaftsmagazins Bilanz haben sich die deutschen Einlagen in ETFs von 2010 auf 2018 mehr als verdoppelt. Rund 137 Milliarden Euro betrug letztes Jahr die Anlagesumme. Doch was sind ETFs überhaupt und warum investieren so viele Sparer in sie?
So funktionieren Indexfonds
ETF bedeutet ausgeschrieben Exchange Traded Funds und bezeichnet an der Börse gehandelte Investmentfonds. Mittlerweile hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch aber eine engere Definition durchgesetzt: Die meisten verwenden diesen Begriff synonym für Indexfonds. Diese Indexfonds stellen das Gegenteil von aktiv gemanagten Investmentfonds dar. Indexfonds bilden einen bestimmten Börsenindex eins zu eins nach, zum Beispiel den Deutschen Aktienindex DAX. Die Fondsverantwortlichen investieren die Anlagesumme ausschließlich in die Aktien oder Anleihen des jeweiligen Index und beachten exakt die Gewichtung aller Wertpapiere. Bei einem aktiv gemanagten Investmentfonds kaufen die Fondsmanager innerhalb eines Anlagehorizonts wie „Aktien Deutschland“ entsprechend den eigenen Beurteilungen.
Geringe Kosten als gravierender Vorteil
Aus diesem Unterschied zwischen passivem und aktivem Management resultiert ein wesentlicher Vorzug von ETFs: Sie kosten deutlich weniger, weil für die Investmentgesellschaften kaum Aufwand anfällt. Diese Kostenvorteile machen sich zweifach bemerkbar. Erstens zahlen Anleger bei aktiv gemanagten Investmentfonds einen Ausgabeaufschlag von meist 5 %, das verteuert den Kauf erheblich. Es kommen jährliche Managementgebühren von rund 1 bis 2,5 % hinzu. ETFs erhalten Sparer deutlich preiswerter. Für den Kauf verlangen Banken und andere Dienstleister niedrige Pauschalgebühren, die jährlichen Kosten betragen etwa 0,1 bis 0,2 %. Diese geringen Gebühren erhöhen die Chance auf eine attraktive Rendite. Zumal ETFs bei der langfristigen Wertentwicklung oftmals besser als vergleichbare aktiv gemanagte Investmentfonds abschneiden, das beweisen zahlreiche Untersuchungen der Wirtschaftspresse.
ETF-Sparpläne eignen sich als Altersvorsorge
Wer sich für ein Investment in ETFs entscheidet, kann die Fonds entweder einzeln kaufen oder bei einem Fintech-Anbietereinen ETF-Sparplan abschließen. Hier wäre WeltSparen eine bekannte und seriöse Anlaufstell. Bei diesen Sparplänen zahlen Anleger regelmäßig eine vereinbarte Summe ein, der Dienstleister kauft für diesen Betrag Fondsanteile zum aktuellen Wert. Die Zahlung erfolgt in der Regel monatlich bis quartalsweise, die monatlichen Mindestbeiträge liegen vielfach zwischen etwa 25 und 50 Euro. Der Vorzug besteht darin, dass auch Menschen mit geringem Vermögen dank ETF-Sparpläne mittel- bis langfristig Vermögen aufbauen können. Zusätzlich müssen sich Anleger nicht um den idealen Kaufzeitpunkt kümmern, sie benötigen keine tiefgreifenden Kenntnisse der Aktienmärkte. Stattdessen erwerben sie die Anteile zu den festgelegten Zeitpunkten automatisch. Diese Art der Geldanlage empfiehlt sich für alle, die über mehrere Jahre sparen wollen und zwischenzeitliche Börsentiefs problemlos aussitzen können. Vor allem für die Altersvorsorge erweisen sich ETF-Sparpläne als vorteilhaft.
Die richtige Wahl: Das sollten Anleger bedenken
ETFs zeichnen sich durch eine breite Risikostreuung aus. Anleger investieren nicht in eine Aktie, sondern in viele Aktien des zugrundeliegenden Börsenindex. Doch Vorsicht: Auch mancher Börsenindex ist eng eingegrenzt, er fokussiert zum Beispiel nur auf eine Branche oder auf ein risikoreiches Entwicklungsland. Insbesondere Anfänger sollten sichere ETFs vorziehen, die Aktien- oder Rentenindexe sollten sich auf Europa, die USA und andere Industrieländer konzentrieren. Speziell bei Aktien-ETFs sollten sie mehrere Branchen abdecken und am besten Großkonzerne einbeziehen.