Vergleicht man Kapitalanlagen, so wird häufig der Punkt Rendite bewertet. Ein direkter Vergleich von beispielsweise Tagesgeld und Aktienmarkt kann jedoch je nach Börsenphase stark variieren. Zur Betrachtung längerer Zeiträume ist es daher sinnvoll, die Rendite im DAX pro Jahr zu kennen und historische Daten als Grundlage der Beurteilung heranzuziehen. Hier erfahren Sie genau dies und lernen zudem das Renditedreieck kennen.
Welche Performance hat der DAX?
Rechnet man den DAX historisch auf das Niveau von 1959 zurück, kommt man auf eine sehr hohe absolute Rendite. Diese sieht man im Chartbild von finanzen.net auf der Skalierung rechts:
Unglaubliche +2.816 Prozent sind hier generiert worden und schlagen damit wohl jede Festgeldanlage. Im Durchschnitt sind hier, je nach Betrachtungszeitraum, zwischen 6 und 9 Prozent jährliche Rendite zu verzeichnen. Dabei fallen natürlich die entsprechenden Korrekturen negativ ins Auge, die man im gleichbleibenden Verlauf einer Zinsanlage (bspw. Festgeld) nicht findet. Auch diese Daten sollten bei der Beantwortung der Frage beachtet werden, welche Performance der DAX hat.
Den stärksten Kurseinbruch von nahezu 50 Prozent erlebte der Deutsche Aktienindex gleich zweimal. Einmal im Jahr 2002 mit dem Platzen der New Economy Bubble und einmal im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008.
Beide gezeigten Jahre stachen zudem in der Stärke ihrer Abwärtsbewegung heraus. Warum und welche Performance-Ausreißer zeigten die anderen Jahre?
Historische Ausreißer in der DAX-Performance
Die beiden stärksten Negativjahre haben wir bereits erfahren. Es gibt im historischen Verlauf kein Jahr mit nahezu 40 Prozent Verlust, dafür aber einige Jahre mit rund 30 Prozent Minus. Sie liegen jedoch schon mehr als 28 Jahr zurück. Zu nennen sind hierbei die Jahre: 1990, 1987, 1973 und 1970.
Deutlich weniger Rückschläge und dafür in mehr Jahren sah man mit minus 20 Prozent im vergangenen Jahr und den Jahrgängen 2011, 2001, 1979 und 1976. Hierbei herrschte weniger Panik, wohl aber Verunsicherung am Aktienmarkt. Börsenjahre mit minus 10 Prozent erschrecken Anleger eher nicht. Sie wurden in den Jahren 2000, 1994, 1992 und 1980 als „Wartezeit“ verbucht und folgten in der Regel einer längeren Trendphase.
Direkt am Median befinden sich statistisch geordnet die meisten Jahrgänge wieder. Im Betrachtungszeitraum sind es die Jahre 2016, 2015, 2014, 2004, 1995, 1986, 1984, 1981, 1978, 1977, 1974 und 1971.
Auf der positiven Seite gab es dennoch stärkere Jahre, auch in der neueren Börsenphase. 2017, 2010, 1998, 1991, 1982 und 1972 hatten eine rund 20 %ige Aufwärtsbewegung gezeigt.
Getopt wurde diese von den Jahren 2013, 2012, 2009, 2007, 2006, 2005 und 1996, an denen sich der DAX um rund 30 Prozent nach oben bewegen konnte. Das waren jedoch noch nicht die größten Gewinnerjahre! Rund 40 Prozent legte das Deutsche Aktienbarometer in den Jahren 2003, 1999, 1989, 1983 und 1975 zu. Daran erinnern sich womöglich nur wenige Börsianer. Noch schwerer tun sich neue Anleger mit diesen Performance-Zahlen, die es ebenso vor langer Zeit zu beobachten gab: Um rund 50 Prozent ging es in den Jahren 1997, 1993 und 1988 nach oben.
War dies schon die Spitze der DAX-Performance-Jahre?
Nein, denn im Jahr 1985 legte der DAX sogar um 66 Prozent zu. Vom Kurslevel her kann man dies jedoch mit dem aktuellen Stand nicht vergleichen. Nach dieser beeindruckenden Rallye stand der DAX bei 1.366 Punkten. In folgenden Etappen ging diese Entwicklung voran:
Nun kennen Sie die volatilsten und spannendsten Jahre, doch welche Performance zeigte der DAX in einem festen Zeitraum? Genau diese Antwort gibt das Renditedreieck.
DAX-Renditedreieck
Vom Deutschen Aktieninstitut wird seit Jahren diese Frage beantwortet. Als Renditedreieck ist die Auflistung mehrerer Jahre und damit verbunden eine Treppe bekannt, an der man für einzelne Zeiträume die durchschnittliche Rendite der DAX-Performance ablesen kann. Es kann auf der Website des Deutschen Aktieninstituts eingesehen werden und umfasst weitere Varianten. An dieser Stelle stellen wir das Renditedreieck auf den DAX in der kleineren Darstellung von wallstreet-online vor. Vor allem die jüngsten Entwicklungen aus der Börsenneuzeit dürften für Sie von höherer Relevanz sein:
Zu erkennen ist außerdem, dass wir uns in einer langjährigen Hausse-Phase befinden, in der Börsenkurse anstiegen. Die Verwunderung über ein negatives Jahr oder womöglich eine Epoche, hält sich zumindest bei Statistikern in Grenzen. Auch kurze und volatile Phasen sind hierbei unterzuordnen.
Was ist aus den Daten abzuleiten?
Die klare Ableitung aus den Performance-Daten und dem Renditedreieck kann nur lauten, dass langfristig die Kursentwicklung aufwärts gerichtet ist. Entsprechende Zahlen über verschiedene Zeiträume geben Ihnen hierbei ein Gefühl, wie stark sich ein Markt wie der DAX entwickelte. Dies ist kein Garant für die Zukunft, wohl aber eine Orientierung und Vergleichsmöglichkeit mit anderen Anlagemöglichkeiten.
Investieren Sie ausreichend Zeit in solche Untersuchungen und stellen Sie im neuen Jahr die richtigen Weichen für Ihre Geldanlage. Ob direkt oder durch einen Vermögensverwalter oder einen Robo Advisor – gerne bieten wir Ihnen hier auf Trading-Treff die notwendigen Informationen und Anregungen.
Ihr Andreas Mueller
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