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Sand wird knapp – was tun?

Der Hunger nach Sand ist allgegenwertig. Immer mehr Nachfrage aus der Industrie lässt diesen Stoff knapp werden. Die Flüsse dieser Welt liefern nur etwa die Hälfte des verbrauchten Sandes wieder nach. Kommt es zu einer Sandknappheit, die den Bauboom beenden wird? Noch sind andere Wege denkbar.


Kiesgruben, Strände oder auch Flüsse – sie alle dienen dem Menschen als Medium für den begehrten Stoff Sand. Während die Abhängigkeit der Menschheit vom Brennstoff Öl bekannt ist, wissen die meisten Menschen nichts von der hohen Abhängigkeit vom scheinbar endlos vorkommenden Sand. Ein Blick in die Wüsten dieser Erde lässt vermuten, dass Sand gar nicht knapp werden kann. Doch der Schein trügt.

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Sand ist nicht gleich Sand. Immerhin ist für heutige Bauprojekte Wüstensand aufgrund seiner Struktur ungeeignet. Keine gute Nachricht wenn man bedenkt, dass Sand nach Wasser aber noch vor Öl der Stoff ist, der am meisten durch den Menschen verbraucht wird.

Wüstensand als Alternative?


Sand aus der Wüste hat vor allem drei große Nachteile gegenüber dem für die Bauwirtschaft geförderten Sand – er ist zu fein, glatt und rund. In der Betonproduktion sind das Eigenschaften, die es unmöglich machen Wüstensand im großen Stil einzusetzen – noch jedenfalls.

Der allgemeine Hunger nach Sand und die Knappheit dieser Ressource ruft immer mehr Forscher und Wissenschaftler auf den Plan, die versuchen den bisher benötigen kantigen und rauen Sand zu ersetzen. Dabei spielt auch der Wüstensand eine Rolle. Einige Ideen sind bereits sehr weit fortgeschritten. Die Nutzung von Mikroorganismen etwa soll auch Wüstensand zukünftig die nötige Festigkeit als Baumaterial geben können. Eine Begleiterscheinung dieses Prozesses wäre, dass die geschätzten weltweiten 5 % CO2 Emission der Zementindustrie deutlich reduziert werden könnten. So sieht es jedenfalls eine der innovativen Ideengeber wie bioMASON. Und vor allem dieser Umstand dürfte den Zahn der Zeit treffen.

Doch auch der Ersatz von Beton durch andere Bindemittel wird diskutiert und könnte einen Baustein zur Reduzierung der Nachfrage nach Sand werden. Doch bisher ist der Sandhunger ungebrochen.


Wohnungen aus wiederverwertbaren Bausystemen?


Ein weiterer und sehr sinnvoller Ansatz erscheint auch die Idee zukünftig Wohnungen als Baukastensystem zu verstehen. Räume werden nach Wunsch und Bedarf aneinandergesetzt und miteinander verbunden. Das besondere dabei sollte sein, dass die einzelnen Bausteine wieder verwertbar wären. Man würde Häuser nicht mehr abreißen und als Müll behandeln, sondern als Wertstoff, der erhalten wird. So würden viele wertvolle Ressourcen geschont werden. Doch all das ist noch Zukunftsmusik. Mittlerweile erwarten einige Wissenschaftler sogar, dass es nicht nur im Öl einen Peak geben wird, sondern auch im Sand. Doch ist das wirklich realistisch?


Peak Sand?


In meinen Augen ist die reale Gefahr vom „Peak Sand“ eher niedrig. Wie beim Öl auch wird sich früher oder später zeigen, dass Sandressourcen die bisher nicht wirtschaftlich förderbar waren abgebaut werden. Eine wirkliche Verknappung des begehrten Baustoffes dürfte daher unwahrscheinlich sein. Dennoch wird auch dieser Weg Folgen haben. Wie bei den neuen Verfahren Öl und Gas zu fördern dürften dabei vor allem Umweltschäden, die selbst heute schon deutlich sichtbar sind, ins Gewicht fallen.

Und natürlich wäre da auch noch der Preis. Sollten die gut zugänglichen Quellen für Sand die Nachfrage nicht mehr befriedigen können, dürfte der Preis für das Baumaterial nochmals deutlich steigen. Und genau dieser Anstieg der Kosten dürfte auch die Bautätigkeit an sich bremsen. Doch bis es soweit ist, werden noch viele Alternativen diskutiert und Patente erteilt werden. Und auch für Aktionäre ist das Thema Sand interessant. Immerhin gibt es einige börsennotierte Unternehmen, die auf diesem Gebiet tätig sind.

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