Sie sind doch auch bestimmt schon einmal über den Begriff „Scalping“ im Kontext des Tradings gestolpert. Auch wenn Sie jetzt an ein Wild West Szenario mit Indianern und Äxten denken, steckt doch eine andere Bedeutung hinter diesem Begriff. Das Scalp Trading (aus dem englischen to scalp = herausschneiden) ist ein besonders lebhafter Trading-Stil, bei dem versucht wird, an einer Kursbewegung kurzfristig und in relativ kleinem Ausmaß zu partizipieren.
Dieser Trading-Stil is so speziell, daß es sogar eine eigene Bezeichnung für Akteure in diesem Tradingsegment gibt: Die Scalper. Der Scalper öffnet demnach Positionen für eine sehr kurze Zeit. Durch den Einsatz hoher Hebel – im CFD-Handel etwa – ist es dann möglich, selbst mit geringen Kapitaleinsatz hohe Gewinne zu erzielen.
Das Scalp Trading erfordert eine Hohe Aufmerksamkeit und Wissen über den Markt, weswegen dieser Trading-Stil von vielen auch als Königsdisziplin des Tradens angesehen wird. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich das Scalp Trading von anderen Trading-Arten unterscheidet.
Scalp Trading – Verluste begrenzen und Gewinne nicht laufen lassen?
Doch was macht das Scalp Trading so anspruchsvoll? Ganz einfach: Das Scalp Trading zwingt Sie dazu, bekannte und etablierte Mechanismen des Tradings über Bord zu werfen. So müssen Sie nicht nur Verluste begrenzen, sondern auch Gewinne.
Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück. Der Scalper agiert in kleinen Zeitebenen, wie beispielsweise dem Minuten- oder 5-Minuten-Chart. In diesen Zeiteinheiten ist die Volatilität gefühlt höher, als in höheren Zeitebenen. Aber auch eine tatsächlich vorhandene hohe Volatilität kann sowohl Schaden, als auch Nutzen. Das Stichwort hier lautet: Stop Loss.
Volatilität – Freund oder Feind beim Scalp Trading?
Das Trading des Scalpers ist geprägt durch eine hohe Trefferquote. In Zusammenhang mit der erwähnten Volatilität müssen also auch Gewinne schnell realisiert werden, bevor der Trend wieder gegen den Scalper läuft. Das Ziel eines jeden Trades ist es ja, nur ein paar Pips oder Punkte Gewinn mitzunehmen, bevor die Position wieder geschlossen wird. Im Umkehrschluß bedeutet dies aber auch, daß große Verluste nicht möglich sind. Daher werden Stop Loss Marken relativ nah zum Einstiegskurs gesetzt – schon allein aus dem Grund, da mit hohen Beträgen gehandelt wird. Bei großzügig gesetzten Stop Loss könnte sonst ein Verlust alle bis dahin generierten Gewinne und noch mehr vernichten.
Spannen wir den Bogen zurück zur Volatilität. Eine hohe Volatilität geht meist mit hohen kurzfristigen Kursausschlägen einher und kann demnach zur Folge haben, daß der Scalper zu oft ausgestoppt wird. Daher lautet das Fazit dieses Abschnitts: Scalper müssen sowohl ihre Verluste, als auch ihre Gewinne begrenzen, den es sind eben die vielen kleinen Gewinne, die realisiert werden sollen. Diese unzähligen kleine Gewinne müssen letztlich die ebenfalls zahlreichen Verlust überwiegen, um profitabel zu sein.
Was aus den bisherigen Ausführungen deutlich wird, ist die Tatsache, daß in einem kurzem Zeitraum sehr viele Trades ausgeführt werden. Es ist durchaus möglich, daß mehrere hundert Positionen pro Tag geöffnet und auch wieder geschlossen werden.
Disziplin – Es geht einfach nicht ohne im Scalp Trading
Die logische Fähigkeit, die Sie als angehender Scalper ebenfalls besitzen sollten ist Disziplin. Es ist wichtig zu verstehen, daß Scalp Trading harte, quantitative Arbeit ist. D.h., der Scalper zieht seinen Erfolg aus sehr vielen Trades. Daher hat ein strikt einzuhaltendes Risiko- und Moneymanagement oberste Priorität – und das gilt noch mehr, als bei anderen Trading-Stilen.
Scalp Trading ist die Königsdisziplin im Trading
Scalp Trading ist eine Strategie für hochaktive Daytrader. Es ist quasi die Steigerungsform des Daytradens. Der Scalper tradet sich mit vielen kleinen Gewinnen zum großen Erfolg – das hat seinen Preis. Es wird eine enorme Markterfahrung und viel Disziplin verlangt. Entscheidend ist jedoch, daß das Scalp Trading zu Ihrer Persönlichkeit und Ihren Fähigkeiten passt. Nicht umsonst wird es von vielen Tradern als die Königsdisziplin bezeichnet.
Ein Trader mit sehr hoher Markterfahrung im Scalp Trading ist Heiko Behrendt. Hier auf Trading-Treff.de finden Sie viele Texte zu diesem Thema von ihm.
Ihr Andreas Cara
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