Spieler und Trader: Diese Fähigkeiten teilen sie sich

Tradingfloor

Ob man am liebsten beim Spielen alles auf eine Karte setzt oder als Trader aktiv ist, beide Partien haben so manch eine Fähigkeit gemeinsam, die in beiden Bereichen zum Einsatz kommt. Trading ist zwar alles andere als ein Spiel, doch besonders, wenn man Trader mit Spielern vergleicht, die um einen Einsatz spielen, lassen sich doch einige Gemeinsamkeiten finden.

Wir werfen daher heute einmal einen Blick auf die verschiedenen Fähigkeiten, die Spieler und Trader gemeinsam haben und in welchen Belangen sie sich unterscheiden.

Der Grundunterschied

Bevor wir uns den Gemeinsamkeiten zwischen Tradern und Spielern widmen, gehen wir zunächst auf den größten Unterschied ein: Spieler, die zum Beispiel auf Online-Plattformen auf eine vielfältige Bibliothek an Spielautomaten zugreifen, um einen Einsatz zu tätigen und die Klassiker von früher zu spielen, tun dies in erster Linie zum Spaß am Spiel. Zwar wird um einen Einsatz gespielt, doch Spieler suchen hier lediglich die Unterhaltung. Anders sieht das bei Tradern aus. Diese tätigen ebenfalls ihre Einsätze, allerdings mit dem Ziel, langfristig Profite zu generieren. Damit lassen sich Trader besser mit professionellen Pokerspielern vergleichen, die meist zwar auch zur Freude am Spiel spielen, jedoch ebenfalls versuchen, langfristig erfolgreich zu sein. Sowohl bei den Spielen im Casino als auch an der Börse spielt der Zufall eine große Rolle, doch auch die Strategien und Vorgehensweisen der Spieler und Trader sind enorm wichtig. Darin lassen sich einige Gemeinsamkeiten finden.

Bankroll-Management

Ob man im Casino am Spielautomaten spielt, am Pokertisch seine Skills unter Beweis stellt, oder an der Börse handelt, in jedem Fall ist es enorm wichtig, dass man sich seines Budgets bewusst ist und dieses geschickt und wohlüberlegt einsetzt. Nur mit einem guten Bankroll-Management können Spieler langfristig spielen und Trader langfristig traden und so das meiste aus ihrem Budget herausholen. In beiden Fällen sollte man niemals mehr Geld aufs Spiel setzen, als man es sich leisten kann, zu verlieren. Je nachdem, wie hoch das Kapital ist, sollte zudem die Positionsgröße bzw. der Einsatz angepasst werden, um Risiken zu minimieren und langfristig spielen bzw. traden zu können. Damit müssen sich sowohl Spieler als auch Trader mit der Verwaltung ihres Kapitals befassen.

Risikomanagement

Trader und auch Spieler müssen es wissen, Risiken bestmöglich einzuschätzen und mit ihnen umzugehen. In beiden Fällen müssen Entscheidungen mit unvollständigen Informationen gefällt

werden. Weder ein Spieler am Spielautomaten noch ein Pokerspieler oder Trader wissen mit absoluter Sicherheit, welche Symbole oder Karten erscheinen werden bzw. wie sich der Markt entwickeln wird. Beim Treffen von Entscheidungen müssen daher alle Risiken und Chancen präzise abgewogen werden. Spieler am Spielautomaten können dabei Aspekte wie die den RTP (Return to Player) und die Volatilität des Spiels zurate ziehen. Pokerspieler müssen sich zudem bestmöglich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung auskennen, während Trader mithilfe der Chartanalyse den Markt analysieren und so die Situation und Risiken bestmöglich einschätzen können. Da jedoch immer ein gewisser Grad an Ungewissheit mit in die Entscheidung hineinspielt, sollten Risiken stets bestmöglich kalkuliert und bewusst eingegangen werden.

Mentale Fitness

Manchmal läuft alles wie am Schnürchen – und manchmal eben nicht. Dies gilt sowohl beim Traden als auch beim Spielen. In beiden Fällen ist es daher enorm wichtig, mentale Stärke aufzubauen und sich weder die Verluste noch die Erfolge zu Kopf steigen zu lassen. Entwickelt sich der Markt zum Beispiel durch unvorhergesehene Ereignisse anders als erwartet, können die Verluste zur Frustration führen. Genauso können Spieler schnell frustriert sein, wenn sie mehrere Spiele am Stück verlieren. In solchen Fällen ist es enorm wichtig, dass man einen kühlen Kopf bewahrt und Entscheidungen nicht basierend auf Emotionen trifft. Beim Pokern gibt es mit „Tilt“ hierfür sogar einen Begriff, der die negativen Auswirkungen beschreibt, wenn ein Spieler bei Verlusten keinen kühlen Kopf bewahrt und Fehlentscheidungen trifft. Ob beim Spielen oder Traden, Entscheidungen sollten immer mit einem kühlen Kopf und basierend auf Fakten getroffen werden.

Spieler und Trader haben so manch eine Gemeinsamkeit, wenn es darum geht, clevere Entscheidungen zu treffen. Von der Verwaltung des Kapitals bis zur mentalen Fitness, diese Skills sind am Spieltisch, am Automaten und an der Börse gefragt.

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Martin Kronberg recherchiert kritisch an der Basis der Finanzmärkte. Dabei werden nicht nur Themen aus dem Bereich Trading, sondern auch andere wirtschaftliche Zusammenhänge erörtert. Auf anderen Portalen tritt Martin Kronberg stellvertretend für die Autoren des Trading-Treff auf.