Trading an der Börse leicht gemacht, soll hier das Thema sein. Denn obwohl der Börse ihr Ruf des Casinos vorauseilt, erfreut sie sich dennoch großer Beliebtheit. Trotzdem, ein privater und aktiver Börsenhändler wird oft mit Skepsis als Zocker hingestellt, während ein angestellter Investmentbanker alle Anerkennung, zumindest in seinem näheren Umkreis, erfährt.
Der Grund dafür ist eindeutig. Verliert der private Anleger an der Börse, ist er selbst dafür verantwortlich. Er gibt sich der Illusion hin, dass Spekulation nicht dasselbe ist wie Zocken im Casino, heißt es dann vermehrt. Verliert der Investmentbanker, sind Krisen und andere Umstände schuld.
Angesichts der Verantwortung und der Bezahlung eines Bankers, eine zweifache Ungerechtigkeit. Wie dem auch sei. Der Börsenhandel kann auch für den privaten Anleger funktionieren, wenn man nicht jeder Empfehlung eines Investmentbankers folgt und sein Handeln selbst in die Hand nimmt.
Schon der berühmteste Börsenspekulant Jesse Livemore sagte: „Wer sich keine eigene Meinung an der Börse bilden kann, hat dort nichts verloren“. Dabei muss man noch nicht mal den Aktienmarkt 5 Jahre im Voraus kennen.
Erste Schritte für den erfolgreichen Börsenhandel
Zunächst ein Mal sollte sich jeder Börsenhändler von dem Gedanken des Glücksspiels verabschieden. Dass der Börsenhandel nichts mit dem Glücksspiel gemein hat zeigt eindeutig die Auswertung des Zinshamster Trading Setups. Der professionelle Börsenhandel ist ein Geschäft mit dem Risiko und so sollte er auch gehandhabt werden. Daher ist eine ordnungsgemäße Buchführung das A und O.
Seine persönlichen Finanzen sollten immer klar und strukturiert abrufbar sein und im besten Fall eine breite Analyse ermöglichen. Eine akribische Auswertung der einzelnen Investments hilft dabei die Börse als ein Geschäft zu verstehen und gewisse saisonale Effekte an den Märkten zu erkennen.
Darüber hinaus sollten, neben der Bewertung, die Kosten eine wichtige Komponente darstellen. Wie hoch sind die Gebühren für den Inlands- und den Auslands-Handel? An welchen Börsen möchte ich jetzt und in Zukunft handeln. Die Preisunterschiede der einzelnen Broker können enorm divergieren, vor allem was den Auslandshandel angeht.
Als nächstes stellt sich die Frage nach der favorisierten Anlagestrategie. An dieser Stelle muss sich der Anleger im Klaren sein, dass es eine gewisse Zeit benötigt um all die schier unendlichen Informationen auszuwerten und zu selektieren. Doch die Mühe lohnt sich. Rein nach Empfehlungen zu handeln ist nicht zielführend. Gute Empfehlungen von schlechten zu unterscheiden gehört zum Kenntnis-Repertoire eines jeden Börsenhändlers.
Welche Produkte sind geeignet für den privaten Anleger
Sofern der Anleger sich entschieden hat sein Kapital an der Börse anzulegen, nimmt er gemäß der Kapitalmarkttheorie ein erhöhtes Risiko auf sich und erwartet dementsprechend eine höhere Rendite. Für den Händler bestehen zum einen das Kursrisiko sowie das Währungsrisiko, sofern er in ausländische Wertpapiere investiert. Um sich das Anlagevehikel auszusuchen, sollte der Händler sich zunächst mit der allgemeinen Marktlage beschäftigen.
Sollen es Anleihen oder Aktien sein? Vielleicht marktbreite Indizes oder Hebel-Produkte (Derivate)? Diese Entscheidung hängt stark davon ab wo das geringste Risiko und gleichzeitig die höchste Rendite erwartet werden kann. Hebel-Produkte wie etwa Futures bergen das höchste Risiko und sind für den privaten Anleger kaum geeignet.
Die risikoarme Anlage in Anleihen, sofern es nur Anlagen sicherer Staaten und Unternehmen sind, werfen abzüglich der Inflation kaum was ab. Will der Anleger eine hohe Rendite erwirtschaften, so muss er zwangsläufig auf Anleihen von Staaten und Unternehmen ausweichen, die ein höheres Risiko bergen. Dass Anleihen von Unternehmen sicherer sind als Aktien ist ein Trugschluss. Unternehmensanleihen, selbst von mittelständischen Unternehmen, sind heute keine Garantie mehr für die risikolose Anlage.
Mehr noch muss die Anleiherendite immer im Verhältnis zu einer möglichen Aktiendividende gesehen werden. Dividendenstarke Unternehmen ermöglichen dem Anleger in zweierlei Hinsicht Renditeeinnahmen. Nämlich in Form von Kursgewinnen als auch einer Dividende. Gleichzeitig erweisen sich die meisten dividendenzahlenden Unternehmen als recht marktstabil.
Ein aktives Portfoliomanagement ist für den privaten Anleger daher unerläßlich. Die Selektion der handelbaren Aktien kann nach Sektoren und Branchen erfolgen. Dennoch wird in den meisten Fällen nicht jedem privaten Anleger die Mittel zur Verfügung stehen, sein Portfolio breit zu diversifizieren. In solchen Fällen gibt es die Möglichkeit in breite Marktindizes zu investieren.
ETFs als Anlageform für den privaten Investor
Warren Buffet empfahl seinen Erben, das Kapital in ETFs anzulegen. Wenn jemand wie Warren Buffet von einem Produkt überzeugt ist, dann hat das was zu bedeuten. Bei ETFs (Exchange Traded Funds) handelt es sich um börsengehandelte Fonds. Diese Fonds werden allerdings nicht wie die klassischen Fonds aktiv verwaltet, sondern bilden einen Korb aus verschiedenen Werten nach. Meist sind das bereits bestehende Indizes aus allen Bereichen der einzelnen Assets.
Investiert der private Händler in einen oder mehrere ETFs, kann er von Kursgewinnen profitieren und gleichzeitig das Risiko eines breit diversifizierten Portfolios, ohne Kosten für das aktive Verwalten, übernehmen. Doch auch hier gilt, die richtige Auswahl und Gewichtung macht‘s. Bei der Gewichtung kann zumindest die ETF Portfolio Ampel behilflich sein.
Fazit zum Trading an der Börse
Der Trader an der Börse kommt nicht umhin, sich mit der Börsenmaterie zu beschäftigen, wenn er dort anlegen möchte. Zu groß und unübersichtlich ist der Markt und jede fehlerhafte Investition wird bestraft. Doch mit der Konzentration auf die allgemeine Marktlage (Zinsen, Inflation etc.) und gut strukturierte Börsen-Produkte, hat der Händler schon mal ein Grundgerüst zur Hand, das ihm die Entscheidung deutlich erleichtern sollte.
Darüber hinaus ist ein akribisches Aufzeichnen und Planung das A und O im Börsenhandel. Unübersichtliche Preisstrukturen sind in der Finanzindustrie Gang und Gäbe. Auch ist diesbezüglich eine sorgfältige Auswahl des Brokers, je nach Handelspräferenz, unumgänglich.