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VDAX genau erklärt mit Schwellenwerten und der Wirkung auf die Börse

In diesem Artikel wird der VDAX genau erklärt mit Schwellenwerten und der Wirkung auf die Börse. Was ist beim VDAX Trading zu beachten?

Der VDAX, den wir als Volatilitätsindex des Deutschen Aktienindex (DAX) kennen, misst die erwartete Schwankungsbreite des DAX in den nächsten 30 Tagen. Dieser Index basiert auf den Optionspreisen des DAX und gibt an, wie hoch die zukünftige Volatilität eingeschätzt wird. So lautet eine erste Definition, der wir uns nun ausführlicher widmen und auch die Wirkungsweise dazu auf Trading-Treff erarbeiten.

Was ist hoch und was ist tief im VDAX?

Ein hoher VDAX-Wert signalisiert eine erhöhte Volatilität und Unsicherheit an den Börsen. Dies bedeutet, dass die Marktteilnehmer mit größeren Kursschwankungen beim DAX rechnen und sich vor möglichen Verlusten absichern möchten. Typische Szenarien, die zu einem Anstieg des VDAX führen, sind wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Krisen oder unerwartete makroökonomische Entwicklungen. In solchen Phasen reagieren Investoren oft nervös, was zu verstärkten Absicherungsstrategien führt, und die Optionspreise steigen, was den VDAX nach oben treibt.

Ein niedriger VDAX deutet dagegen auf ruhige Märkte hin, in denen keine größeren Schwankungen erwartet werden. In dieser Situation herrscht oft eine positive Stimmung, da Investoren zuversichtlich sind, dass sich der Markt stabil oder sogar positiv entwickeln wird. Das niedrige Risiko führt dazu, dass weniger Bedarf besteht, sich durch Optionen abzusichern, was die Volatilität und damit den VDAX gering hält.

Über die letzten Monate bis 2023 zurück zeigte sich dieser Verlauf im VDAX im Chartbild von Finanzen.net auf:

Das Niveau über 20 ist also als „hoch“ und unter 14 als „tief“ zu charakterisieren. Doch wie wirkt der VDAX letztlich?

Wirkung des VDAX an der Börse

Der VDAX hat eine ähnliche Bedeutung wie andere Volatilitätsindizes. Er wird häufig als Indikator für die Marktrisiken interpretiert. Ein steigender VDAX zeigt an, dass sich die Marktteilnehmer zunehmend Sorgen über potenzielle Rückschläge oder Krisen machen. Dies führt oft zu einem Anstieg der Risikoscheu und kann in der Folge zu einer Flucht in sicherere Anlageklassen wie Anleihen oder Gold führen. Aktienmärkte neigen in solchen Phasen dazu, unter Druck zu geraten, da Investoren ihre Engagements reduzieren und weniger risikobehaftete Strategien verfolgen.

Der VDAX kann jedoch auch als Frühwarnsystem fungieren. Ein plötzliches Ansteigen des Index könnte als Signal gesehen werden, dass sich der Markt auf volatile Zeiten vorbereitet. Dies kann Investoren dabei helfen, ihre Portfolios entsprechend zu positionieren – entweder durch defensive Maßnahmen oder durch gezielte Investitionen in Volatilität, die bei steigender Unsicherheit an Wert gewinnen können.

Handelsmöglichkeiten mit dem VDAX

Neben seiner Funktion als Indikator für die Marktentwicklung bietet der VDAX auch konkrete Handelsmöglichkeiten. Es gibt verschiedene Finanzprodukte, die es Anlegern ermöglichen, direkt auf die Volatilität des DAX zu setzen oder sich gegen potenzielle Schwankungen abzusichern.

  1. VDAX-Futures: Ein beliebtes Instrument, um auf die Entwicklung des VDAX zu setzen, sind Futures-Kontrakte. Diese ermöglichen es Investoren, auf eine steigende oder fallende Volatilität zu spekulieren, ohne direkt in den DAX investieren zu müssen. Steigt die Volatilität, gewinnen VDAX-Futures an Wert, was sie zu einer interessanten Absicherungsstrategie in turbulenten Marktphasen macht.
  2. VDAX-basierte ETFs und Zertifikate: Es gibt auch börsengehandelte Fonds (ETFs) und Zertifikate, die den VDAX abbilden. Diese Produkte bieten eine einfache Möglichkeit für Privatanleger, von steigender oder fallender Volatilität zu profitieren, ohne komplexe Derivate handeln zu müssen. Solche Produkte eignen sich besonders für Investoren, die sich gegen unsichere Marktphasen absichern möchten oder gezielt auf Marktunsicherheiten spekulieren wollen.
  3. Optionsstrategien: Der VDAX beeinflusst auch den Preis von DAX-Optionen. In Phasen hoher Volatilität sind die Optionspreise in der Regel höher, da das Risiko größer ist. Investoren können diese Preisschwankungen nutzen, um Optionsstrategien wie Straddles oder Strangles zu handeln, die von einer stark steigenden oder fallenden Volatilität profitieren.

Nutzung des VDAX zur Portfolioabsicherung

Der VDAX kann von Anlegern auch zur Absicherung gegen Marktrisiken genutzt werden. In volatilen Zeiten, wenn die Kurse stark schwanken, steigen oft die Optionspreise, was den VDAX erhöht. Investoren können dies nutzen, um sich mit Volatilitätsprodukten gegen fallende Kurse abzusichern. Eine solche Absicherungsstrategie wird oft als Hedge bezeichnet und ist besonders in unsicheren Marktphasen nützlich, in denen sich die Aktienmärkte auf stärkere Korrekturen oder Crashs einstellen.

Insgesamt bietet der VDAX nicht nur wertvolle Einblicke in die erwartete Marktvolatilität, sondern auch vielfältige Handelsmöglichkeiten. Anleger können den VDAX als Indikator nutzen, um ihr Portfolio besser auf mögliche Schwankungen vorzubereiten (siehe dazu auch den Portfolio-Artikel auf Trading-Treff), oder durch gezielte Investments in Volatilitätsprodukte direkt an der Unsicherheit des Marktes partizipieren. In Phasen der Marktunsicherheit oder bei wachsender Risikoscheu kann der VDAX ein unverzichtbares Werkzeug für die Entscheidungsfindung an der Börse sein.

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