Korrelationen sind überall. Sie durchziehen unser tägliches Leben. So verwundert es auch nicht, dass die Korrelation auch am Kapitalmarkt allgegenwärtig ist. Doch was ist Korrelation eigentlich?
Das Wort Korrelation beschreibt nichts anderes als eine Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Variablen. An den Kapitalmärkten werden Korrelationen zum Beispiel zwischen Aktienkurse oder andere Preisen gemessen und auch genutzt. Sie kennen doch sicherlich den alten Börsenspruch:
Arten der Korrelation
Die Börsenweisheit, dass man nicht alle Eier in einen Korb legen soll, entstand aus dem Wissen, dass verschiedene Märkte und Wertpapiere korreliert sind. Dabei kann es sowohl positive wie auch negative Korrelationen geben.
Keine Korrelation
Wenn zwischen zwei Werten die beobachtet werden keinerlei Beziehung zu sein scheint, so spricht man von „nicht korrelierten Werten“. Diese Korrelation wird mit dem Wert „0“ angegeben und bedeutet, dass keinerlei messbare Zusammenhänge existieren.
Positive Korrelation
Angenommen Sie beobachten an der Börse zwei Aktien die sich über längere Zeit ähnlich bewegen, so kann eine positive Korrelation gemessen werden. Diese Werte bewegen sich von knapp über „0“ bis zur „1“. Eine Wert von „1“ gibt einer perfekte Korrelation an. Keine der beiden Aktien macht einen Schritt ohne die andere. Allerdings bleibt die Frage offen, warum die alte Börsenweisheit Sinn macht, wenn doch alle Werte in die selbe Richtung laufen.
Negative Korrelation
Natürlich gibt es am Kapitalmarkt auch negativ korrelierte Wertpapiere. So kommt es immer wieder vor, dass verschiedene Märkte keinen Zusammenhang haben, also nicht korreliert sind, oder sogar negativ korrelieren. Es könnte zum Beispiel sein, dass Sie den Deutschen Aktienindex und Gold beobachten. Nach einer Weile stellen Sie fest, dass das Gold immer dann steigt, wenn der DAX nachgibt. Diese Eigenschaft ist dann eine negative Korrelation. Doch was nutzt dieses Wissen an der Börse?
Korrelationen nutzen
Viele Mischfonds setzen auf diesen Effekt, in dem sie zum Beispiel Aktien und festverzinsliche Wertpapiere kaufen. Diese haben den Ruf in schwierigen Situationen negativ korreliert sein, also sich entgegengesetzt zu entwickeln. Der Gedankengang der Assetmanager ist dabei, dass sich die eine Anlageklasse genau dann besonders gut entwickelt, wenn die andere unter Druck gerät. Auf diese Weise sollen auf Ebene eines gesamten Portfolios die Schwankungen der Geldanlage reduziert werden. Denn die Schwankung eines Portfolios wird als Risiko für das Anlegergeld interpretiert. Und ein Portfolio aus vielen Anlageklassen, die keine positive Beziehung zu den anderen haben gilt so als robuster.
Abgrenzung zur Kausalität
Neben der reinen Beobachtung von Korrelationen, gibt es auch noch das Wort Kausalität. Viele Menschen verwechseln im täglichen Leben diese beiden Begriffe und vermuten zwischen korrelierten Werten eine Kausalität. Dabei gibt die Kausalität nicht nur eine Beobachtung wieder, sondern stellt eine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung her. So sind einige Zusammenhänge so logisch, dass man Kausalitäten vermuten könnte. Sollte zum Beispiel ein heftiger Kurssturz am Aktienmarkt erfolgen, könnten Anleger aus Aktien in den Goldmarkt flüchten und so den Goldpreis stützen. Anders als bei der reinen Beobachtung der Korrelation, wird nun eine Kausalität beobachtet. Doch nicht alle Zusammenhänge sind kausal. So kann eine Messung durchaus ergeben, dass immer dann wenn der Umsatz in Speiseeis besonders hoch ist auch Sonnenbrände sehr häufig autreten. Allerdings bedingt das Eine natürlich nicht das Andere.