Die deutschen Anleger lieben ihr Gold. Doch was macht dieses Edelmetall für Anleger so besonders? Immerhin zahlt Gold keine Erträge in Form von Zinsen und Dividenden und hat damit einen entscheidenden Nachteil. Die Antwort auf diese Frage liegt auf der Hand.
Kernthesen:
- Die breite Verteilung des Goldes macht es so besonders
- Immer mehr Zentralbanken kaufen Gold als Reserve
Immer mehr Haushalte in Deutschland besitzen Gold. Dabei ist Goldschmuck eine ernstzunehmende Größe. Doch auch Barren und Münzen sind beliebt. Der Goldschatz der deutschen Privathaushalte könnte sich bereits auf 9.000 Tonnen belaufen (Im Jahr 2016 waren es laut Forschern der Steinbeis-Hochschule 8.672 Tonnen). Mit den Beständen der Bundesbank zusammen, horten die Deutschen damit einen der größten Goldschätze überhaupt. Doch ist Gold wirklich eine sinnvolle Anlage? Was macht das Gold so besonders?
Akzeptanz schafft universelle Währung
Die meisten Menschen kaufen Gold nicht als Ersatz für Aktien oder Anleihen. Gold gilt schon lange als die ultimative Versicherung vor Problemen im Banken- und Geldsystem. Doch eine solche Versicherung muss zwingend ein paar Grundbedingungen erfüllen. Und genau diese Bedingungen erfüllt Gold so wie kein anderes Edelmetall der Welt.
Eine wichtige Währung wird vor allem durch die Akzeptanz und die Anzahl der Nutzer gekennzeichnet. Nicht ohne Grund gilt der US-Dollar daher als die Währung schlechthin. Der US-Dollar kommt überall auf der Welt zum Einsatz, sowohl als Anlagewährung wie auch als Währung für eine Verschuldung von Firmen und Staaten. Diese Eigenschaft macht den Dollar so universell. Allerdings ist auch die Akzeptanz von Gold in den letzten Jahren gestiegen.
Alleine der Umstand, dass immer mehr Menschen Gold besitzen schafft eine Währung, die sowohl in guten, wie auch in schlechten Zeiten funktionieren kann. Denn je mehr Hände Gold halten und als sinnvoll erachten, desto eher wird es genau so sein. Stellen Sie sich nur vor welchen Stellenwert Gold wohl hätte, wenn alles verfügbare Edelmetall in nur einer Hand wäre? Das Gold würde für die Menschen keinen Stellenwert als Schutz oder Währung haben können. Nur die Verbreitung an sich schafft die besonderen Eigenschaften. Da kann es sicherlich nicht schaden, dass der Goldhunger vor allem durch die bevölkerungsreichen Länder wie Indien und China in den vergangenen Jahren sehr hoch war. Allerdings konnte in den letzten Jahrzehnten Gold nie zum US-Dollar aufschließen. Doch auch das könnte sich ändern.
Politik und Protektionismus treiben Gold in den Fokus
Während Gold durch Änderungen in der Regulierung auch in den Bankenbilanzen wieder den Status einer Währung erhält, kehren einige Länder der Welt dem US-Dollar als Reservewährung den Rücken. Getrieben durch politische Spannungen und Protektionismus greifen immer mehr Staaten durch ihre Zentralbanken auf das Gold zu. So scheint sich das Gold von einem Schattendasein erneut in Richtung internationale Währung zu bewegen. Durch die mögliche Konvertierbarkeit von Gold in so gut wie jede andere Währung der Welt, bedarf es nicht mal direkter Akzeptanzstellen in der Wirtschaft, um dem Gold die Rolle als echte Währung zu ermöglichen.
Einzig der Glaube an das gelbe Edelmetall als universelle Währung und die Nachfrage vieler Notenbank allein reichen aus, um die Rolle des Goldes als (Krisen)Währung zu festigen. Daher kann man festhalten, dass die großflächige Verteilung des Goldes unter den Menschen eines der Hauptargumente für das Edelmetall ist und bleiben wird.
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