Im Daytrading ist es für viele Trader wohl das größte Problem, ein profitables Trading-Setup zu haben. Dabei geht es gar nicht um den Umstand, dass Anfänger die Trading-Setups aus den Lehrbüchern nicht kennen. Eine Trendlinie kann jeder Anfänger in einen Chart einzeichnen. Selbst die Definition wann diese als gebrochen gilt, kann jeder selbst bestimmen. Wo ist also das Problem? Mit diesem „Wissen“ könnte man doch ohne Probleme ein duplizierbares und profitables Trading-Setup entwickeln und damit erfolgreich an der Börse sein, oder?
In diesem Text erfahren Sie, warum es eben doch nicht so einfach ist. Außerdem stelle ich Ihnen das 3-Punkte-Trading-Setup (DPT-Setup) vor. Dieses zeigt die Entwicklungsgrundlagen für ein profitables Trading-Setups auf.
Die Probleme auf dem Weg zu einem profitablen Trading Setup
Warum ist es also so schwer, trotz Grundkenntnissen in der Charttechnik profitabel zu traden? Die Antwort lässt sich mit einem Bild beantworten.
Stellen Sie sich vor, ich würde in einem Börsenboard die Frage stellen: Ob der DAX aktuell seinen Aufwärtstrend gebrochen hat? Wie viele Antworten kann es dann geben? Objektiv betrachtet, kann es nur eine geben. Trotzdem wird es eine Vielzahl an Antworten geben. Ein paar Trader werden sagen, dass der DAX diese bereits verlassen hat. Andere werden ihn noch im Trend sehen. An welchem Umstand liegt das?
Nun zuallererst muss man einem Charttechniker angeben, in welchem Zeitraum man diese Betrachtung des Trends angehen will. Natürlich macht es einen gewaltigen Unterschied, ob ich den Trend seit Februar 2016, oder März 2009 beurteile.
Doch stellen wir uns nun vor, dass ich die Angabe Februar 2016 ebenfalls zur Aufgabenstellung definierte. Außerdem soll das Trading-Setup zur Interpretation eine einfache Trendlinie sein. Kann es dann noch mehr als eine Aussage zum aktuellen Trend geben? Normal nicht, und doch wird es verschiedene Antworten geben, denn Charttechnik ist keine exakte Wissenschaft. Sie ist eine Kunst. In diesem Bild sehen sie nur ein paar Möglichkeiten Trendlinien einzuzeichnen.
Dabei habe ich noch nicht einmal den Umstand berücksichtigt, dass viele Charttechniker über die Kerzenkörper im Candlestick Chart gehen, oder sogar Linien- oder Point & Figure Charts nutzen. Und genau aus diesem Grund wird aus Charttechnik eben eine Kunst, die die einen wirklich beherrschen und die anderen eben nicht. Duplizieren lässt sich ein solches Trading-Setup also nicht.
Ein duplizierbares Trading-Setup
Das Problem ist also klar umrissen. Aus einer Vielzahl von Möglichkeiten bedarf es nicht die einzig richtige zu finden, denn ein richtig profitables Trafing-Setup liegt nicht in der Kunst des Zeichnens. Nein, es liegt in der Duplizierbarkeit.
Wenn Sie eine Möglichkeit finden, einen Trendbruch klar zu definieren, dann wird das Setup duplizierbar und kann damit auf Profitabilität getestet werden. Dabei ist es irrelevant, ob Ihre Definition nun besonders schön oder Lehrbuch konform ist. Sie muss nur duplizierbar sein.
Eine Möglichkeit für ein profitables Trading-Setup – Das „3-Punkte-Setup“ (DPT-Setup)
Ich möchte Ihnen als Anregung gern darstellen, wie so etwas aussehen kann. Das 3-Punkte-Setup oder kurz DPT-Setup, ist ein altes Setup von mir, welches zu 100% duplizierbar ist.
Punkt 1 stellt dabei immer den Beginn dar. Ob es ein Hoch- oder Tiefpunkt ist, entscheidet der Trend im betrachteten Zeitraum. Im DAX seit 2016 existiert unzweifelhaft ein Aufwärtstrend. Punkt 1 ist damit das Tief des Trends. Dabei nutze ich immer einen Candlestick Chart und ziehe die Linie über den tiefsten bzw. höchsten Punkt.
Punkt 2 ist dann das Gegenstück zum Punkt 1. In diesem Beispiel also das Hoch bei 12.955 Punkten im DAX. Die daraus entstehende Linie ist die Grundlage für das DPT-Setup.
Diese wird nun kopiert und an Punkt 3 angelegt. Das ist der Punkt, der im Trend bisher nur ein einziges Mal berührt wurde. Sollte diese Linie nun unterboten werden, liegt ein Trendbruch nach dem 3-Punkte-Trading-Setup vor. Im Tageschart gilt der Trend mit einem Tagesschlusskurs unter der Linie als gebrochen. Im Stundenchart gilt der Stundenschlusskurs.
Weitere Regeln für ein profitables Trading-Setup
Natürlich bedarf es nun weiterer Regeln, um aus dem Trading-Setup ein profitables Trading-Setup zu generieren. Denn auch die Frage nach dem Stop Loss und dem Take Profit muss dabei noch beantwortet werden. Doch genau an der Stelle beginnt nun Ihre Arbeit, denn das Setup muss am Ende auch zum Trader passen. An dieser Stelle gibt es keine allgemeingültige Regel mehr.
Eine einfache Handelsstrategie: Warum denn immer kompliziert?
Ich persönlich legte damals den Stopp-Kurs immer über Punkt 2 und wählte das Volumen so, dass ich immer die gleiche Summe in Euro riskierte. Wenn der Stop-Loss 100 Punkte war, war das Volumen doppelt so hoch, wie bei einem Stop-Loss von 200 Punkten.
Eine Buchempfehlung für ein eigenes sowie profitables Trading-Setup
Wenn Ihnen das 3-Punkte-Setup nicht zusagen sollte oder falls Sie gern Ihr eigenes profitables Trading-Setup erstellen möchten, dann empfehle ich Ihnen das Buch „Technische Analyse der Finanzmärkte“ von John J. Murphy.
In diesem finden Sie eine Vielzahl von Setups aus der klassischen Charttechnik. Nehmen Sie sich eines aus diesem Buch und bauen Sie nach dem oben beschriebenen Beispiel ein zu 100% reproduzierbares Setup. Nur wenn 10 Trader im gleichen Zeitraum auf die selbe Aussage kommen, ist es ein wirklich gutes Setup.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß auf unserer Seite und freue mich auch über Feedback.