In diesem Artikel lernen Sie die fünf wichtigsten Fähigkeiten für erfolgreiches Trend-Trading kennen. Wer Trend-Trading beherrscht, erhält an der Börse immer eine Option und wird für seinen Aufwand belohnt. So zumindest meine Erfahrung. Außerdem zeige ich Ihnen, wo sich eine besonders hinterlistige Gefahrenquelle bei dieser Strategie versteckt.
Diese Fähigkeiten benötigen Sie als Trend-Trader
Um von Preistrends an der Börse in der Praxis profitieren zu können, sind ein paar grundlegende Fähigkeiten Ihrerseits notwendig. Konkret gehören dazu psychologische und technische Fähigkeiten. Sie lauten:
(psychologisch)
- passende Glaubenssätze aufbauen
- sich in Geduld üben und sie zur Gewohnheit werden lassen
(technisch)
- sichere Trenderkennung im Preischart
- gute Einschätzung des Trendfortschritts
- Interpretation des Zusammenspiels von Zeiteinheiten
Gehen wir die Punkte konkreter an.
Punkt #1: Den Tradingstil unterstützende Überzeugungen annehmen
Mit einer korrekten, inneren Einstellung zum Trend-Trading beginnt für Sie alles.
Was meine ich damit?
Sie müssen Zuversicht und Urvertrauen für diesen Tradingstil entwickeln. Sie werden dies mit jedem erfolgreichen Trendtrade automatisch tun. Leider ist nicht jeder Trade erfolgreich, echtes Urvertrauen speist sich nicht aus kurzfristigen Ergebnissen. Dafür müssen Sie das Wesen des anzuwendenden Tradingstils vollumfänglich verstanden haben und anderen Tradern exakt erklären können, woher die Gewinne bei Ihrer Art des Tradings kommen.
Des Weiteren benötigen Sie für den Tradingstil das Urvertrauen unterstützender Glaubenssätze. Diese erarbeiten Sie sich zum Teil selbst und nehmen diese nach und nach an. Andere können bei erfahrenen Trend-Tradern abgeschaut werden.
Wenn Sie den Aspekt zur richtigen, inneren Einstellung beim Trend-Trading außer Acht lassen, nützen Ihnen alle Bemühungen nichts – Sie werden früher oder später Ihr Trading sabotieren. Besitzen sie kein Wissen über die Wirkung von Glaubenssätzen, sollten sie die Eröffnung Ihres Brokerkontos vertagen und sich zuerst auf diesem Gebiet weiterbilden.
Ein produktiver Glaubenssatz über Trend-Trading lautet zum Beispiel:
„Durch Trend Trading senke ich meine Kosten effektiv, weil nur wenige gute Chancen handelbar sind und die Trades möglichst lange gehalten werden.“
oder
„Trend Trading entfaltet seine Power nur, wenn ich dazu in der Lage bin angelaufene Gewinne wieder herzugeben.“
Diesen Glaubenssatz müssen Sie sich zuerst aufbauen, er ist Pflicht. Die meisten Trader versagen bei der Umsetzung einer Trend-Trading Strategie, weil ihnen diese Überzeugung fehlt und sie dadurch zu früh Gewinne mitnehmen. Das Fehlen dieser Überzeugung stellt die hinterlistigste Gefahrenquelle im Trend-Trading dar.
Trendfolge in der Praxis – Im Höhenrausch nicht die Nerven verlieren
Punkt #2: Sich in Geduld üben und sie zur Gewohnheit werden lassen
Alleine diese Fähigkeit wird Sie zu einem Trend-Trader werden lassen, der anderen weit voraus ist. Beim Traden brauchen Sie Geduld zur Umsetzung aller Strategien. Bei einer Trend-Trading Strategie muss sie zelebriert werden. Zum einen, um den richtigen Einstieg abzuwarten, zum anderen die Fähigkeit zu erlangen, den Markt entscheiden zu lassen, wann Ihr Trendtrade beendet wird. Genau das lässt beim Trend-Trading oft lang auf sich warten.
Wie können Sie Geduld bewusst erlernen?
Zum Beispiel mit den richtigen Zielsetzungen. Ist Ihr Ziel möglichst effizient und profitabel zu traden, werden Sie automatisch auf die besten Trades warten können und sich davor hüten, Gewinne zu früh mitzunehmen. Wer sich zielorientiert verhält, zwingt sich zwangsläufig zu Geduld. Fehlt Ihnen die Disziplin, gesetzte Ziele konsequent zu verfolgen, überlegen Sie, ob Sie passende Ziele gewählt haben.
Vor allem: Sind sie Ihnen wichtig genug?
Vielleicht haben Sie sich der Börse nur zufällig aus Langeweile gewidmet. Beleuchten wir die technischen Fähigkeiten eines guten Trend-Traders.
Punkt #3: Sichere Trenderkennung im Preischart
Zoomen Sie dazu aus Ihrem jeweiligen Chart maximal heraus und schauen, ob die Kurse von links unten nach rechts oben laufen oder von links oben nach rechts unten. Im ersten Fall liegt ein Aufwärtstrend vor, im zweiten ein Abwärtstrend. Mit dieser simplen Methode schafft es jeder Anfänger mit Leichtigkeit einen Trend zu erkennen. Wenn nicht, ist Vorsicht geboten, da kein eindeutiger Trend vorliegt.
Verfeinerte Methoden zur Trendbestimmung sind:
- relative Hoch- und Tiefpunkte bestimmen.
Liegen steigende Hoch- und Tiefpunkte vor, tendiert der Preis des Marktes nach oben und vice versa.
- gleitende Durchschnitte,
hierbei handelt es sich um eine indikatorbasierte Trendindikation. Dabei werden die bockigen Kursverläufe schön glattgepudert und zahnprothesenfreundlich zurück in den Kurschart gespült. Befindet sich der tatsächliche Kurs über längere Zeit signifikant oberhalb einer geglätteten Durchschnittslinie, tendiert der Markt nach oben und vice versa. Es gibt noch weitere Methoden, jedoch sind diese nicht erwähnenswert.
Punkt #4: Einschätzung des Trendfortschritts
Ich bin ehrlich: Dieser Punkt ist um einiges schwieriger, als die Trenderkennung selbst. Wer sich hierbei als Trader hervortut, wird seine Tradingergebnisse beim Trendhandel enorm steigern.
Wieso?
Der Trend ist nicht automatisch Dein Freund, auch wenn das in gesammelten Börsenweisheiten zu lesen ist. Es gibt Märkte (auch Zeitrahmen) mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Trendverhalten, Trends sind oft, aber nicht immer ergiebig.
Ein Trend hat einen „Sweetspot“.
Das ist der Preisabschnitt oder Zeitraum, bei dem einem erfahrenen Trend-Trader offensichtlich wird, dass sich ein neuer Trend etabliert hat. Genau jetzt ist das Chance-Risiko-Verhältnis für das Trend-Trading auf dem Höhepunkt und die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sich ein weiterer Bewegungsimpuls anschließt.
Diesen Sweetspot gilt es zu nutzen.
Als Trading-Anfänger konzentrieren Sie sich darauf, diesen Punkt im Trendverlauf sicher zu erkennen. Er taucht in vielen Märkten nach erster bis dritter Korrektur auf. Sobald ein Trend voranschreitet, wird die Einschätzung des Chance-Risiko-Profils für einen Trendtrade, selbst für einen erfahrenen Trader zum berühmten Stochern im Nebel.
Hier finden interessierte Leser weitere Tipps, wie Sie die Ausdehnung eines Trends abschätzen und damit Ihre Trend-Trading Fähigkeiten verbessern.
Punkt #5: Interpretation des Zusammenspiels von Zeiteinheiten
Um einen Trend zu beschreiben, gibt es zwei Perspektiven. Die eindimensionale und mehrdimensionale.
Bei ersterer schauen Sie sich als Trader den Trend oder Zeitrahmen an, den Sie handeln möchten. Ihre Entscheidung für oder gegen einen Trendtrade treffen Sie anhand der auf dieser Zeitebene zur Verfügung stehenden Informationen. Dies hat einen großen Vorteil: Die Entscheidung wird einfach und schnell gefällt.
Leider hat die eindimensionale Betrachtung auch einen Nachteil: Die Güte des Trades ist nicht optimal abschätzbar.
Bei der mehrdimensionalen Trendbeschreibung setzen Sie den zu handelnden Zeitrahmen ins Verhältnis zu einem übergeordneten Zeitrahmen. Dieser Leitzeitrahmen unterstützt den untergeordneten Trend oder nicht.
Sofern Sie nicht aus dem Sweetspot heraus traden wollen, ist der unterstützende Leittrend vorteilhaft.
Starten Sie am besten mit der eindimensionalen Trendeinschätzung und traden Sie aus dem Sweetspot heraus. Mit steigender Erfahrung vergleichen Sie Ihren Hauptzeitrahmen mit dem nächst wichtigen, übergeordneten Zeitrahmen, um eine präzisere Chance-Risiko-Analyse durchführen zu können. Diese erlaubt es Ihnen, Ihre Schlagfrequenz zu erhöhen sowie hin und wieder Trendtrades außerhalb des Sweetspots einzugehen.
Die Schlussglocke am Trading-Tag
Für jeden Tradingstil benötigen Sie spezifische Fähigkeiten. Beim Trend-Trading sind dies vor allen Dingen Geduld sowie die Fähigkeit zur Trenderkennung und Einschätzung. Sind Sie vom Potenzial einer Trend-Trading Strategie überzeugt und haben sich die richtige Einstellung antrainiert, wird Ihr Traderleben einfach. Wer Trends nur aufgrund von Preischarts handelt, sieht den Markt klar, agiert stressfrei, setzt saubere Trades und tradet mit gutem Aufwand- und Nutzen Verhältnis.
Bild 1 zeigt die einfachste Methode zur Trendbestimmung im Bitcoin vs US-Dollar Chart. Sie beantworten sich einfach rein visuell die Frage, wo beginnt der Kurschart und wo läuft er hin.
Bild 2 zeigt die Trendbstimmung anhand von relativen Extrempunkten im Gold CFD. Fallende Hochs/Tiefs = Abwärtstrend und vice versa.
Bild 3 zeigt einen etwa zwei Jahre andauernden Aufwärtstrend im Nasdaq100. Die Kurse fielen zu keinem Zeitpunkt signifikant unter den gleitenden Durchschnitt (EMA200 = braune gestrichelte Linie).
Anbei habe ich Ihnen noch einen weiteren Link zu meinem Blog eingebunden und würde mich freuen, wenn Sie hier auf Trading-Treff oder bei mir weitere Informationen vertiefen.
Ihr Ingmar Folk
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