Es vergeht kaum eine Woche an der Wall Street ohne einen Börsengang. Oft sind es traditionelle Firmen, welche in den Medien weniger reflektiert werden. Anleger schauen vielmehr auf Technologiewerte und neue Geschäftsideen. Doch nun drängt eine Kaffeehauskette an die Börse und könnte damit Starbucks Konkurrenz machen.
Kaffee als Wachstumsmarkt
Das Wachstum von Coffee-Shops gerade in den USA ist unumstritten. Hier ist seit Jahren ein Trend ausgelöst worden, welcher auf viele weitere Länder übergriff. So sieht man nicht nur in Deutschland immer mehr „Kaffee-Läden“, auch etablierte Fast-Food-Restaurants drängen in diesen Markt. Beispielsweise werden seit Jahren eine Vielzahl an McDonalds-Filialen mit einem McCafe ausgestattet – in Summe 840 bisher. Selbst kleine Shops bieten ihren Gästen frischen Kaffee von Lavazza an – ebenfalls eine mittlerweile global agierende Marke. Nicht zu vergessen sind auch die Filialen von Tchibo, welche mit rund 500 in diversen Rankings angegeben sind. Dagegen ist der US-Platzhirsch Starbucks (dazu ein Investoren-Beitrag aus 2018) in Deutschland noch deutlich unterrepräsentiert und kommt auf rund 150 Filialen.
Der Kundenwunsch nach Kaffee ist auf jeden Fall allgegenwärtig und ein enormer Wachstumsmarkt – in allen Regionen.
https://trading-treff.de/kurznachrichten/kaffee-als-wachstumsmarkt-coca-cola-mischt-starbucks-auf
Das aktuelle Ranking zeigt auf globaler Sicht folgende Wettbewerber auf:
- Starbucks
- Costa Coffee
- CafeCoffeeDay
- McCafe
- Maan Coffee
- Zoo Coffee
- Pacific Coffee
- Uegashima coffee
- Caffebene
- Gloria Jean’s Coffees
- Caribou Coffee
- Coffee Beanery
- Dunkin’Donuts
- Luckin coffee
- Tully’s Coffee
- Lavazza Coffee
- Bewley’s Tim
- Hortons
(Weitere Daten dazu lesen Sie im „Global Coffee Shop Report“)
Die Entwicklung vom Aktienkurs steht bei Starbucks stellvertretend für die ganze Branche. Im laufenden Jahr stieg sie um 22 Prozent, auf Sicht von einem Jahr um 42 Prozent, wie das Chartbild von wallstreet-online zeigt:
Geht man noch weiter in der Historie zurück, stehen sogar 1.242 Prozent Wertzuwachs bei 10 Jahren auf dem Kurszettel.
Doch schauen wir wieder in die Zukunft. Hier sind die größten Wachstumsraten derzeit in China zu finden. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis aus China selbst eine Kaffee-Kette heranwächst und sich global ausrichten möchte. Genau dies wird nun mit einem Börsengang an der Wall Street finanziert.
Hintergründe zum IPO von Luckin Coffee
Als Starbucks-Rivale ist Luckin Coffee in China bereits bekannt und möchte dort Starbucks noch in diesem Jahr als Marktführer ablösen. Nur in diesem Jahr sollen dort 2.500 Filialen eröffnet und damit die Zahl auf 4.500 hochgeschraubt werden. Starbucks selbst bringt es auf 3.600 Filialen, expandiert jedoch ebenfalls weiter.
Um diese Expansion zu finanzieren, benötigt das Unternehmen frisches Kapital. Im vergangenen Jahr ist ein Verlust von 120 Millionen Dollar angefallen. Daher beabsichtigt der Kaffeespezialist ein Listing an der Wall Street in Amerika, um sich neben dem Kapital zudem internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Für diesen Börsengang ist der entsprechende Antrag bereits bei der zuständigen Aufsicht SEC eingegangen.
Interessant ist hierbei, dass die Unternehmensgründung erst ein Jahr zurück liegt. Wie die faz berichtete, muss das Unternehmen zudem außerhalb Chinas gelistet werden. Am Heimatmarkt, der Börse Hongkong, ist den Regularien zufolge ein Listing mit einer 3-jahres-Bilanz verbunden. Dafür ist das Unternehmen einfach noch zu jung. Dennoch ist der singapurische Staatsfonds bereits beteiligt – vielleicht auch eine spannende Aktie für Sie?
Gerne berichten wir dazu weiter,
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)