Die Digitalisierung hat die Welt erfasst. Immer mehr Anwendungen verändern unseren Alltag erheblich. Und natürlich macht diese Entwicklung auch vor der Finanzbranche nicht halt. Doch wo Wachstum ist, ist noch lange nicht Platz für alle. Diesen Umstand zeigt uns der digitale Vermögensverwalter Prospery von ABN Amro.
Während Robo Advisor in der Summe weiterhin kräftig zulegen können und wachsen, kommt es mit dem Ende von Prospery nun zu einem Fingerzeig der besonderen Art. Den meisten Menschen, die sich mit dem Thema Digitalisierung befassen, ist bereits seit langem klar – in einem speziellen Marktsegment ist kein Platz für viele Gewinner. Die Rahmenbedingungen der digitalen Ökonomie sind dafür verantwortlich. Vor allem Onlineangebote wie Prospery, die es ohne einen breiten Vertriebskanal wie Sparkassen oder andere Filialinstitute versucht haben, haben es in der digitalen Finanzwelt schwer. Denn der Zugang zu solchen Angeboten ist überwiegend auf das Internet ausgerichtet und so abhängig von externen Faktoren, die sich nur schwer beeinflussen lassen. Damit dürfte die Aufgabe von Prospery (siehe Artikel auf Robo-Advisor Portal) nicht die letzte in diesem Segment bleiben.
Sichtbarkeit und Kundenwachstum
Nicht nur im Finanzbereich ist die Sichtbarkeit in der digitalen Welt entscheidend. Onlineangebote, welche über Suchmaschinen oder den neuen Sprachsteuerungen wie „Alexa“ nicht auf den vordersten Plätzen zu finden sind, haben kaum eine Chance wirklich zu bestehen. Immerhin ist die Akquise von Neukunden eben von der Auffindbarkeit des Angebotes abhängig. Selbst eine hervorragende Produktqualität oder bessere Kundenkonditionen nutzen den Anbietern nichts, wenn die Kunden nicht von ihnen erfahren.
Damit ist Prospery von ABN Amro ein weiteres Beispiel für den Leitsatz der digitalen Ökonomie, dass der Gewinner alles bekommt. Dieser „The-winner-takes-it-all-Effekt“ wird auch weiterhin dafür sorgen, dass sogar in schnell wachsenden Zielmärkten Wettbewerber aus der zweiten Reihe aufgeben müssen. Das neue Zeitalter lässt eben kaum Platz für den Wettbewerb in den hinteren Reihen.
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