Trading-Treff

Verhaltener Wochenauftakt im DAX, Unsicherheit wegen Ukraine und EZB

Verhaltener Wochenauftakt im DAX, Unsicherheit wegen Ukraine und EZB bremsen die Erholung, die sich unterm Strich dennoch durchsetzen konnte.

Impulse zum DAX-Wochenstart gesucht

Die beiden negativen Handelstage zum Wochenausklang mussten die Marktteilnehmer erst einmal verdauen. Immerhin steuerte der Markt damit auf eine Unterstützung zu, die wir seit Monaten immer wieder ins Auge gefasst hatten – die 15.000er-Region.

Bereits in der Vorbörse entfernten wir uns wieder von diesem Bereich, der immer wieder für eine Unterstützung gut war. Charttechniker griffen scheinbar im Vorfeld schon zu, da wir mit einer Eröffnung von 15.220 Punkten mehr als 120 Punkte über dem Schlusskurs des Freitagshandels in den Tag starteten. Doch ähnlich wie am Freitag kam zunächst wieder Druck in den Aktienmarkt. Die neu entstandene Kurslücke war Anlass genug, noch einmal in Richtung der 15.100 und später auch knapp darunter zu laufen.

Mit 15.076 Punkten wurde vor dem Mittag das Tagestief markiert. Es befand sich zwar noch über dem Tief der Vorwoche, doch bereits 150 Punkte unter dem Eröffnungslevel. Die EZB-Sitzung klang immer noch nach. Christine Lagarde hatte erst jüngst erklärt, dass es keine Anzeichen für eine Überhitzung der Wirtschaft gebe und jede geldpolitische Anpassung nur graduell sein wird.

Genau diese Region war dann am Nachmittag das Ziel der Gegenbewegung. Der gesamte Handelsbereich wurde einmal durchlaufen und sogar ein neues Tageshoch markiert. Dieses reichte jedoch ebenso wie das Tagestief nicht mehr an den Begrenzungswert vom Freitag heran. Charttechniker sprechen daher von einem „Inside Day“ in der heutigen Ausprägung der Bandbreite.

Die weiterhin hohen Ölpreise, die sich auf einem 7-Jahreshoch befinden deckelten am Ende die Aufwärtsdynamik des Aktienmarktes.

Aus den USA gab es keine Impulse. Weder spannende Wirtschaftsdaten noch einen klaren Trend bis zum Redaktionsschluss.

Entsprechend geringer war die Volatilität zum Wochenstart nun ausgefallen. 179 Punkten lagen zwischen dem Hoch- und dem Tiefpunkt des Handelstages.

Folgende XETRA-Marktdaten wurden insgesamt als Rahmendaten erfasst:

BörsenplatzXetra 
Letzter Kurs15.206,64
Performance+0,71 %
Kurszeit17:55:00
Eröffnung15.220,08
Tageshoch15.255,78
Tagestief15.076,89
Vortageskurs15.099,56

Der morgendliche Rücklauf zum Vortagesschluss und die Rückeroberung des Eröffnungslevels am Nachmittag ist in diesem Intraday-Chart sehr gut ersichtlich:

20220207 DAX Xetra intraday
20220207 DAX Xetra intraday

Den dritten Tag in Folge sah man am Markt Eindeckungen bei den jüngsten Verlierern aus dem Januar. Eine HelloFresh und eine Delivery Hero teilten sich die Spitzenplätze am Aktienmarkt.

Bei den Umsätzen glänzten die beiden Schwergewichte unter den DAX-Aktien: Linde und SAP. Meldungen gab es zu beiden Aktien nicht.

Dies sehen Sie in folgender Übersicht im Detail von der Börse Frankfurt an dieser Stelle des Marktberichts:

20220207 DAX-Aktien Boerse Frankfurt

Welche Storys spielten dabei eine dominante Rolle auf dem Parkett?

Ausgeglichenes Verhältnis bei den DAX-Aktien

Neben den genannten Werten aus der Coronazeit gab es heute Aufschläge bei Airbus und der Allianz zu sehen. Damit stabilisiert sich bei beiden Werten die Gesamtsituation wieder.

Abgeschlagen und damit tiefer als die anderen Werte rangierte Siemens Energy im Minus. Kurz vor den Quartalszahlen gehen Anleger hier scheinbar auf Sicherheit und aus dem Wert heraus. Gab es doch genug Enttäuschungen im vergangenen Jahr beim Unternehmen selbst oder der Beteiligung an der spanischen Gamesa.

In der hier aufgezeigten Heatmap aller DAX-Werte ist die starke Dominanz der Verliereraktien zu sehen:

20220207 DAX-Aktien Heatmap

Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild zum Wochenausklang?

DAX mit stabilem Wochenauftakt

Nachdem bereits am Freitag die 15.100er-Region getestet wurde, fand auch heute dort wieder das Hauptgeschehen auf der Unterseite statt. Erneut hielt der Bereich und sorgte für eine Gegenbewegung, die in der Spitze mehr als ein Prozent vom Kursniveau her ausmachte.

Im mittelfristigen Chartbild ist diese Gegenbewegung jedoch kaum sichtbar. Erstreckte sich doch die Bandbreite der letzten beiden Monate über rund 1.400 Punkte. Es bleibt daher abzuwarten, ob wir hier weiteres Potenzial auf der Oberseite beschreiten können.

Das Chartbild seit Mitte Januar zeigt heute die Stärke der Unterstützung um 15.100 noch einmal im Detail auf:

20220207 DAX Xetra mittelfristig

An weiteren Quartalszahlen werden am Abend noch eine Amgen und diese Unternehmen erwartet:

20220207 Earnings closing

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