Der Healthineers Börsengang der Siemens-Tochter ist seit Wochen in den Medien. Doch nach allen Überlegungen und Berichten ist es nun vollbracht. Der bisher größte Börsengang des Jahres – Healthineers (WKN: SHL1006 / ISIN: DE000SHL1006) – ist erfolgreich geglückt.
Die Saison der Börsengänge wurde damit mit einem Erfolg eingeläutet. Privatanleger sollten dennoch nicht euphorisch reagieren.
Erfolgreicher Börsenstart von Healthineer
Mit einem Ausgabepreis von 28 Euro lagen die Healthineers-Aktien in der Mitte der Preisspanne von 26 bis 31 Euro. Der erste Kurs von 29,10 Euro lag deutlich über dem Ausgabepreis, wodurch bereits ordentliche Zeichnungsgewinne erzielt werden konnten. Im weiteren Handelsverlauf gelang es sogar diese auszuweiten. In der Spitze kletterte der Kurs bis auf 30,57 Euro. Offenbar hat das Thema „Medizintechnik“ durchaus gezogen – auch wenn die Euphorie nicht überragend war. Aber als Weltmarktführer für MRT-Geräte hat Healthineers durchaus etwas zu bieten. Für interessierte Anleger dürfte vor allem der in drei Monaten anstehende Aufstieg in den MDAX von Relevanz sein. Dennoch sollten Anleger bis dahin genau hinsehen, wie sich die Aktie entwickelt.
Nach Healthineers Börsengang kommt nun DWS
Über die Agenda der Börsengänge berichtete Trading-Treff bereits im Artikel zu den IPOs Anfang März. Mit der DWS steht nun dieser Woche ein weiterer, viel beachteter Börsengang einer Deutschen Bank Tochter auf der Agenda. Dennoch sollten Anleger vom kurzfristigen Erfolg mit der Healthineers-Aktie nicht automatisch auf erneute Zeichnungsgewinne bei der DWS vertrauen. Dafür gibt es keine Sicherheit. Für kurzfristige Spekulationen mag sich das Setzen auf Zeichnungsgewinne eignen – für den langfristigen Vermögensaufbau sollten Anleger auf Aktien setzen, die bereits eine Historie an der Börse haben.
Nun wollen wir Börsengänge keineswegs schlechtreden. Sie sind notwendig – auch für eine lebendige Aktienkultur. Dennoch bedeutet das nicht, dass Privatanleger alles mitmachen müssen, was an der Börse möglich ist. Denn: Börsengänge sind deutlich komplexer, als man gemeinhin denkt. Wir haben die theoretischen Hintergründe in einer kleinen Serie einmal beleuchtet: IPO und Börsengang – Basiswissen und Hintergründe (Teil 1) und (Börsengänge Teil 2). Wer sich das einmal betrachtet, wird feststellen, dass es durchaus sinnvoll ist, abzuwarten bis die Aktie einige Monate – noch besser Jahre – auf dem Buckel hat.
Fazit zum IPO
Auch wenn die aktuellen Börsengänge Begehrlichkeiten wecken – Zeichnungsgewinne sind ein nettes Resultat, aber keineswegs sicher. Daher sollten Privatanleger eher an der Seitenlinie zusehen und sich auf bereits seit einiger Zeit börsennotierte Unternehmen stürzen. Welche Aktien im einzelnen sinnvoll sind, muss sich jeder Investor in Ruhe überlegen. Sinnvolle Hilfsmittel hierzu sind etwa Aktien-Screener. Das Angebot von aktienfinder.net gefällt uns dabei ausgesprochen gut. Bei sehr guter Datenqualität liefert es nach individuellen Vorgaben einstellbare Resultate. Wer dann als Anleger noch seine Kosten für Depot & Co. im Blick hat, wird Spaß an der Börse haben. Denn nach dem Healthineers Börsengang kommt noch einiges nach.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und beim alltäglichen Lebensgenuß
Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt