Die Spieleindustrie ist mit Hilfe des technologischen Fortschritts innerhalb von fünfzig Jahren rasant expandiert. Aus einfachen Spielen auf mechanischen Slots entstanden komplexe Video- und Computerspiele, dessen Nutzung in der Freizeit zum neuen Hobby der Massen geworden ist. Heute ist Gaming ein Milliardengeschäft, das unaufhaltsam weiterwächst. Wir möchten dazu einen Überblick geben und auch auf Aktien verweisen.
Der Werdegang der Spieleindustrie
Der Beginn der Gaming-Industrie kann zeitlich auf das Ende des 19. Jahrhunderts datiert werden. Sie startete mit der Erfindung der Spielautomaten, für die es laut Betways Geschichte der Slots zwei unterschiedliche Theorien gibt. Die Slots sollen entweder von den amerikanischen Maschinenbauern Sittmann und Pitt oder dem Mechaniker Charles Fey erfunden worden sind. Während das Duo eine Maschine entwickelte, die auf das Kartenspiel Poker basierte, erfand Fey den ersten Slot mit Auszahlung namens “Liberty Bell”. Welches Gerät wirklich das erste war, ist unklar. Ab diesem Zeitpunkt sind Gaming und der Maschinenbau ein unzertrennliches Paar geworden.
Die Elektronisierung der Slots fand in den 1960erns statt. Aus den mechanischen Slots entstanden Arcade-Automaten, die nun mit der Fernsehtechnologie ausgestattet worden waren, wodurch man nun in der Lage war Videos abzuspielen. Atari-Gründer Nolan Bushnells Computer Space wurde das erste für kommerzielle Zwecke produzierte Videospiel.
Parallel zum Aufstieg der Videospiel-Branche, gründeten Steve Jobs und Steve Wozniak 1976 das erfolgreiche Technologieunternehmen Apple und vermarkteten die ersten Personal Computer. Hinzukommt der rapide Ausbau des Internets in den 1980ern. Die überraschend erfolgreiche Vernetzung der amerikanischen Universitäten innerhalb weniger Jahre, führte zu der Entscheidung, das Internet der Allgemeinheit anzubieten. Sowohl die Vermarktung des Personal Computers als auch die Einführung des Internet wurden wichtige Meilensteine in der Geschichte der Videospiele.
In den folgenden zehn Jahren entwickelte sich Gaming von einer Randerscheinung zu einer beliebten Freizeitaktivität, was schließlich mit der Veranstaltung des Red Annihilation-Turniers, dem ersten eSport-Event der USA, offiziell anerkannt wurde. Die Popularität von Gaming katapultierte die vorerst kleine Branche zu einem erstzunehmenden Akteur im Weltmarkt. Heute ist die Spielindustrie ein Milliardengeschäft, dessen Expansion kein Ende zu nehmen scheint.
Gaming-Branche boomt weiter
Laut Newzoo, dem führenden Anbieter von Spiele- und eSportanalysen, verdiente die Spieleindustrie 2018 um die 137,9 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 13,3 Prozent entspricht. Der japanische Spielehersteller Nintendo ist wie jedes Jahr eine der erfolgreichsten Marken der Spieleindustrie.
Geographisch betrachtet, ist der Asien-Pazifik das wichtigste Wachstumsgebiet. Der bedeutendste Antreiber des Aufwärtstrends in der Region ist China. Mit etwa 600 Millionen Spielern besitzt das Land die größte Gaming-Community der Welt, die etwa 37,9 Milliarden Dollar allein für Video- und Computerspiele ausgibt. Die chinesische Regierung hat das Potenzial erkannt und investiert in die Spieleindustrie. Das neueste Projekt des Landes ist die Gründung einer eSport-Stadt, um professionellen Spielern beste Voraussetzungen für die Weiterentwicklung ihrer Leidenschaft anzubieten.
Wird das Wachstum der Spieleindustrie detaillierter angeschaut, sieht man deutlich, dass Free-to-Play-Spiele mit einem Gewinn von 87,7 Milliarden US-Dollar ordentlich abkassieren. Fortnite war dabei das populärste Spiel dieser Kategorie, was den Entwickler Epic Games zu einem der Topverdiener des Jahres 2018 machte, wie das Magazin PC Games Hardware berichtete.
Weiterhin boomt Mobile-Gaming. Zum ersten Mal in der Geschichte erreichte der Marktwert der Spiele, die für Smartphones veröffentlicht wurden, 56,4 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von fast 30% Prozent entspricht. Mit etwa 782,8 Millionen Smartphone-Nutzern kurbelt die chinesische Population den Gewinn durch mobile Spiele natürlich deutlich an. Kein Wunder also, dass sich über die Hälfte der Entwickler auf die Produktion von Games für mobile Geräte konzentrieren.
Eine besondere Bedeutung hinsichtlich Werbung und Kommerzialisierung hat der Video-Content-Markt. Er kassierte 2018 5,2 Milliarden US-Dollar, wobei der Live-Streaming-Videoportal Twitch seit Jahren der Marktführer in diesem Bereich ist. Trotz höheren Zuschauerzahlen ist Youtube bis heute nicht in Lage Twitch vom Thron zu stoßen.
Die Zukunftsprognosen für die Gaming-Branche sind mehr als nur optimistisch. 2019 wird ein Gewinn von 152,1 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Hauptträger des Wachstums sind erstens Konsolenspiele, die mit einem Plus von 13,4 Prozent ihre Einnahmen auf etwa 48 Milliarden US-Dollar erhöhen werden, und zweitens mobile Spiele, die voraussichtlich 68,5 Milliarden US-Dollar abkassieren werden. In Anbetracht dieser Zahlen, ist die Spieleindustrie in näherer Zukunft ein gewinnbringendes Geschäft, das sich für Zukunftsinvestitionen lohnt. Vor allem technische Neuentwicklungen, die bereits zu Beginn der Gaming-Geschichte die Branche in neue Dimensionen katapultiert haben, werden weiterhin die Begeisterung für Video-und Computerspiele frisch halten und den Gewinn kräftig ankurbeln.