Trading-Treff

Stellenabbau im Bayer-Konzern: Aktionäre freuen sich?

Diese Meldung kommt auf den ersten Blick nicht gut an. Ein Stellenabbau ist immer mit persönlichen Gefühlen verbunden, insbesondere wenn es um Schicksale und Menschen geht. Doch aus Sicht der Aktionäre ist ein Stellenabbau in einem Unternehmen als gesunder Teil einer Gesamtstrategie zu sehen. Hilft diese Fokussierung und Kosteneinsparung dem Bayer-Konzern?

 

Mitarbeiter müssen Bayer verlassen

 

Insgesamt möchte der Bayer-Konzern in Deutschland 4.500 Stellen und global 12.000 Stellen streichen. Per Rundschreiben wurde dies am Dienstag an alle Mitarbeiter kommuniziert, wie die Nachrichtenagentur Reuters (hier als Link von finanzen.net) berichtete. Vom Stellenabbau direkt betroffen ist das Serviceunternehmen BBS (Bayer Business Services). Dort werden IT-Leistungen für den Konzern bereitgestellt. Es soll nach Medienberichten direkt vor dem Aus stehen. Selbstverständlich wird dabei auf soziale Verträglichkeit geachtet, was in der Kommunikation an die Mitarbeiter noch einmal betont wurde.

Der Abbau von Mitarbeitern kommt nicht überraschend. Er war bereits im November angekündigt worden. Dennoch ist es ein harter Einschnitt, wenn von 32.000 Mitarbeitern in Deutschland 4.500 gehen sollen. Hintergrund ist hierbei ein harter Sparkurs, der den Konzern wieder profitabel machen soll.

 

Damals schrieb hier auf Trading-Treff der Autor ORBP:

 

Bayer steht vor dem Scherbenhaufen!

 

Monsanto-Nachwehen

 

Der Zukauf von Monsanto aus den USA hat sich bisher nicht als profitabler Zug erwiesen – im Gegenteil. Mit 63 Milliarden US-Dollar war der Kaufpreis bereits enorm und darin die zahlreichen Klagen in den USA im Nachgang womöglich nicht hinreichend einkalkuliert. So wurde im Bundesstaat Kalifornien einer Klage von 81 Millionen US-Dollar stattgegeben und August eine ähnliche Klage auf 289 Millionen Euro Schadenersatz auf immerhin noch 78 Millionen Dollar reduziert. Beide Verfahren sind noch nicht rechtskräftig, lassen aber erahnen, wie teuer Bayer diese Übernahme noch als „Nachwehen“ kommen kann. Insgesamt sind 11.000 ähnliche Fälle bei den US-Gerichten vorgemerkt – man spricht bereits offen von einer Glyphosat-Klagewelle.

An Kosten erwartet der Analyst Markus Manns von Union Investment rund fünf Milliarden Euro Kosten für Rechtsstreitigkeiten in den nächsten Jahren.

 

Reaktion der Bayer-Aktie

 

Auf Sicht von einem Jahr ist die Aktie am Ende der DAX-Entwicklung zu finden. Ein starker Abwärtstrend hat das Niveau immer tiefer gedrückt und die Übernahme von Monsanto somit am Markt negativ bewertet. Der Aktienkurs verlor knapp 40 Prozent, wie das Chartbild von finanzen.net aufzeigt:

 

Chartbild Bayer AG 1 Jahr von finanzen.net
Chartbild Bayer AG 1 Jahr von finanzen.net

 

Etwas freundlicher sieht der jüngste Verlauf aus. Mit der oben verzeichneten Meldung hat sich die Bayer AG wieder etwas erholen können und sich vom jüngsten Mehr-jahres-Tief bei 54,80 Euro (vom 28.03.2019) etwas erholen können. Dazu sehen Sie im Chartbild 2 den 1-Monatschart:

 

Bayer AG im Aktienchart von finanzen.net 1 Monat

 

 

Die Rückeroberung der 60-Euro-Marke ist hierbei jedoch kein mittelfristiges Kaufsignal, wohl aber eine Möglichkeit der Bodenbildung. Wie kann man also agieren?

 

Fazit zur Bayer-Aktie

 

Aus meiner Sicht sollte man abwarten, ob sich zwischen 55 und 62 Euro ein Mehrfach-Boden herausbildet und dann erst über ein Investment in diesem Wert aus charttechnischer Sicht nachdenken. Erstes Kursziel könnte dabei die 70er-Marke darstellen. Dich solange diese Bodenbildung nicht erfolgt ist, halte ich die Aktien von Bayer als Trader für unspannend. Fundamental ist das Thema Monsanto noch nicht hinreichend bewertet und absehbar, von daher ist die Aktie für mich kein langfristiges Investment und bleibt daher nur aus diesem charttechnisch benannten Grund auf der Watchlist.

 

Viel Erfolg wünscht Ihr Bernecker1977 (Andreas Mueller)

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