Trading-Treff

DAX schafft am Ende doch noch eine positive Wochenbilanz: Ausblick KW2

Der Jahresstart am Aktienmarkt verlief sehr holprig und verursachte erst einmal Sorgenfalten bei den Anlegern. Davon konnten sie sich erst bei einem späteren Wochenverlauf lösen und am Ende der ersten Handelswoche im Jahr 2019 dann doch noch eine positive Bilanz aufweisen. Ist damit der Abwärtstrend erst einmal beendet und das neue Jahr nach einer ersten Orientierungssuche in die positive Richtung gelenkt? Antworten darauf möchte ich in folgender Wochenanalyse finden.

 

Erste Handelswoche im DAX 2019

 

Das Handelsjahr 2019 begann mit einer kleinen Überraschung. Alle zuvor getroffenen Indikationen der Broker und Handelshäuser mussten am ersten DAX-Handelstag revidiert werden. Nach dem roten Jahresabschluss wurde zuerst von einem positiven Start in das neue Jahr ausgegangen. Doch der DAX startete entgegen diesen Vorausschätzungen nicht im Plus, sondern mit einem GAP auf der Unterseite und baute diese Verluste in der ersten Handelsstunde sogar noch schnell aus. Das so entstandene Momentum sorgte nicht nur für einen Bruch der 10.500er-Marke, sondern auch wenig später für das Unterschreiten der 10.400:

 

Erster DAX-Handelstag 2019
Erster DAX-Handelstag 2019

 

Über diesen holprigen Jahresstart hatte ich Ihnen in diesem DAX-Artikel ein paar mehr Worte an die Hand gegeben. Ebenso dynamisch wie nach der Eröffnung kamen die Kurse schließlich zum Startpunkt zurück und konnten das GAP bereits zur Mittagszeit schließen. Am Tagesende näherten wir uns schliesslich sehr genau der Abwärtstrendlinie an, welche ich in der Vorwochenanalyse skizzierte und hier als „Rückblick“ noch einmal aufzeigen möchte:

 

Rückblick auf Trendlinie im DAX

 

Sie dominierte den DAX noch einen Tag weiter – den Donnerstag. Hier kam es vor allem zum späten Handel an der Wall Street zu Abgabedruck und Sorgen über die weitere Entwicklung der Konjunktur. Was war konkret geschehen?

 

Schatten und Licht an der Wall Street

 

Auslöser für die Schatten an der Wall Street war eine Umsatzwarnung des Technologieschwergewichts Apple, dessen iPhone-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft hinter den Erwartungen lagen. Daher mussten die Zahlen für das erste Quartal korrigiert werden – mit Signalwirkung für den gesamten Technologiesektor.

 

Apple Warnung bringt Börsen unter Druck

 

Die Aktie verlor zwischenzeitlich 10 Prozent und steuerte auf ein neues Jahrestief zu. Vom Hoch ist sie nun mehr als 30 Prozent entfernt und damit über eine normale Korrektur hinaus.

Bereits einen Tag später konnten diese Sorgen allerdings schon wieder abgelegt werden. Am letzten Handelstag der Woche stand der DAX zur Börseneröffnung mit positiven US-Futures im Rücken über 10.500 Punkten und damit zwischen zwei GAPs.

 

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Eine Entscheidung stand schnell an – das GAP auf der Oberseite wurde bis zum Mittag geschlossen und damit auch der gezeigte Abwärtstrend überschritten. Positive Daten vom US-Arbeitsmarkt sorgten bereits vor Eröffnung der Wall Street für einen weiteren Impuls, der den Dow Jones über 23.000 Punkte und damit dem Gesamtmarkt weitere Kraft gab. In den USA stiegen die „Nonfarm Payrolls“ um 312.000 Stellen und zeigten damit den größten Anstieg seit Februar 2018 am Arbeitsmarkt an. Eine Abweichung von nahezu 100 Prozent zu den Prognosen!

Kein Wunder also, dass der Dow Jones im Zuge dieser positiven Daten massiv anstieg und im weiteren Handelsverlauf die Verluste des Vortages aufholen konnte:

 

Dow Jones profitiert von Arbeitsmarktdaten

 

Er schloss zum Handelsende sogar in der Nähe seiner Wochenhochs und könnte damit einen Grundstein für weitere Kursgewinne gelegt haben. Immerhin war dies auch das Wochenhoch:

 

Dow Jones erreicht Wochenhoch am Freitagabend

 

Für den DAX löste das einen entsprechenden Impuls aus, ihn aus dem Abwärtstrend zu befreien. Ob dies gelang?

 

DAX schafft Sprung über Abwärtstrend

 

Mit der Überschreitung der 10.600 war es geschehen und der Abwärtstrend im DAX ist überwunden. Wie hier im klassischen Chartbild des Monats Dezember bis jetzt XTB-Kontrakt der CFD Indikation dargestellt:

 

Bruch Abwärtstrend im DAX

 

Ein sehr wichtiges Signal, welches die nächste Frage aufwirft, ob damit der Weg zur 11.000 schon wieder freigelegt ist.

 

Chartausblick auf die KW2 im DAX

 

Der gezeigte Bruch des Abwärtstrends ist zuallererst als sehr gute Voraussetzung für die Bullen zu werten. Zoomen wir in dieses Chartbild hinein, so ergibt sich eine sehr schöne Aufwärtsbewegung im Stundenchart, die über alle bisherigen Wochenhochs reichte:

 

DAX-Wochenfazit mit Aufwärtsbewegung

 

Damit kommen jetzt wieder übergeordnete Chartbereiche in den Fokus, an denen wir uns Anfang Dezember orientierten. Sie lagen um 10.820 bis 10.840 Punkte und sind nun als nächster Widerstand zu manifestieren:

 

Nächste Widerstände im DAX-Chart

 

Hier sollte aus meiner Sicht die jüngste Aufwärtsbewegung stoppen und in eine Konsolidierung übergehen. Es ergibt sich zumindest eine Short-Gelegenheit auf kurzfristigen Zeiteinheiten, welche ich dann in meinen Kanälen dokumentieren werde. Potenzial dafür ist bis zur 10.730 und untergeordnet womöglich auch bis kurz über das Ausbruchsniveau bei 10.650 Punkten vorhanden. Beide horizontalen Auffanglinien habe ich im gleichen Chartbild markiert:

 

Mögliche Unterstützungen im DAX bei Konsolidierung

 

Ein Kursverlauf bis zur ersten Konsolidierungslinie würde zudem der Range aus Mitte Dezember entsprechen, in der wir über mehrere Tage verweilten. Als regelmäßiger Leser werden Sie sich sicher erinnern.

Aus diesem Chartbild ergibt sich weiter, dass ein Überschreiten der 10.840 weiteres Kurspotenzial bis zur 10.980 und damit sehr nahe an die psychologisch runde Marke von 11.000 Punkten auslösen könnte. Auch diese Variante muss man bei der Wochenplanung als Trader auf dem Schirm haben. Sie skizziere ich ebenfalls:

 

DAX-Long-Potenzial bis 10.980

 

Auslöser dafür kann die Beendigung der US-Haushaltssperre oder eine weitere Annäherung im Handelsstreit der USA mit China sein; daraus ergeben sich neue Wachstumsperspektiven für die Weltwirtschaft. Neben diesen politischen Faktoren und der latenten „Überraschung“ aus dem Twitter-Account von US-Präsident Donald Trump stehen natürlich auch feste Wirtschaftsdaten auf der Agenda.

 

Wirtschaftsdaten der kommenden Börsenwoche

 

Am Mittwoch hält die Bank of Canada ihre Notenbanksitzung ab und gibt ihre Entscheidung zum Leitzins am Nachmittag bekannt. Um 20 Uhr wird dann das US-Notenbankprotokoll im Nachgang der letzten FED-Sitzung veröffentlicht. Donnerstag um 13.30 Uhr gibt die Europäische Zentralbank ihre Meinung zur wirtschaftlichen Lage des Euroraums kund. Dabei stehen wirtschaftliche und monetäre Entwicklungen im Vordergrund. Gegen Abend wird der US-Notenbankchef Powell eine Rede halten und womöglich einen Einblick zur nächsten Zinsentscheidung geben.

Die Verbraucherpreise der USA runden am Freitag um 14.30 Uhr die wichtigsten Termine aus dem Wirtschaftskalender ab. Sie sollten vor allem vor einem Einstieg in den Finanzmarkt gesichtet werden, um keine volatilen Überraschungen zu erleben.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen in der ersten vollen Börsenwoche des Jahres 2019 viel Erfolg und für alle Urlauber einen tollen Start in das Börsenjahr.

Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)

Risikohinweis

Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.

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